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Reisetipps für Japan

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Kürzlich war ich in Japan. Das Land ist sehr reisefreundlich, dies Aufgrund der freundlichen und hilfsbereiten Menschen, des gut ausgebauten ÖV-Systems, für Schweizer Verhältnisse tiefen Preisniveaus (Deutsche mögen das anders empfinden), schöner Landschaften und interessanter Städte. Lediglich Mitgliedern, Wählern und sonstigen Anhängern der SVP würde ich von der Reise dringlichst abraten, der Dichtestress könnte fatal sein :-P Reiseinformationen finden sich zwar relativ ausreichend und Wissenslücken schliessen sich vor Ort relativ schnell. Dennoch liste ich hier einige Erfahrungen und Hinweise auf, welche viel Zeit für die vorgängige Nachforschung benötigt haben oder sich erst vor Ort ergeben haben.

Hier also ein paar Tipps und Hinweise:
  • Die Einreise ist unproblematisch mit einem gültigen Schweizer Pass. Man muss lediglich ein paar Einreiseformulare ausfüllen und bekommt einen Stempel in den Pass gedrückt. Wichtig: Auf den Formularen muss eine Aufenthaltsadresse in Japan und eine Telefonnummer angegeben werden. Man sollte sich also vorgängig über die genaue Adresse des ersten Hotels informieren (oder eine plausibel wirkende Adresse erfinden...).

  • Bambuswald
    Japan ist ein Bargeldland, Plastikgeld ist wenig gebräuchlich. Bargeld wird überall akzeptiert und Münzgeld ist für viele Bezahlvorgänge nötig. Viele Verkaufsautomaten akzeptieren auch 1000 Yen Noten. Ticketautomaten in Bussen geben oft kein Rückgeld, man benötigt also den genau abgezählten Betrag. An derartigen Orten befindet sich in der Regel immer ein Münzwechsler.
    Europäische Bankkarten funktionieren nicht zwingend an allen Bankomaten. Die in vielen 7-11 Geschäften sowie bei der Post vorzufindende Bankomaten akzeptierten aber anstandslos Postcard und Mastercard. Am Flughafen Narita beim Durchgang zu den Zügen befinden sich Bankomaten von 7-11, man muss somit nicht zwingend mit grossen Barbeträgen einreisen. Das Geld abheben ist ein Erlebnis für sich, bei der Geldausgabe ertönt eine TADA!-Fanfare, die einen wie Link in den Zelda-Spielen fühlen lässt, wenn man die grosse Truhe einer Burg öffnet.
    Der Franken-Yen-Kurs betrug im Oktober 2014 ca 1:110, ich habe die Preise konservativerweise jeweils grob durch 100 geteilt und etwas abgerundet.

  • Wer viel mit dem ÖV reisen will, sollte über die Anschaffung des Japan Rail Pass nachdenken. Dieser kann aber nur ausserhalb Japans erworben werden! Dafür kann man damit fast ohne Nachdenken in jeden Zug der JR-Gesellschaften einsteigen und Platzreservationen können kostenlos am Bahnschalter vorgenommen werden. Ohne Railpass kommen oft noch Buchungs- und Reservationsgebühren hinzu, wodurch man schnell mehr Zeit und Geld für Tickets ausgeben muss, als gedacht (wurde mir von diversen Reisenden ohne Railpass erzählt).
    Shinkansen-Kompositionen sind aus reservierten und unreservierten Wagen zusammengesetzt, ohne Reservation darf man nur im unreservierten Wagen sitzen. Am Bahnsteig sind die Türpositionen eingezeichnet, dahinter wird Schlange gestanden. Drängeln gehört sich ebensowenig wie telefonieren im Zug. Dies gilt für jede Art von ÖV. Dadurch wird die Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel übrigens sehr entspannend.
    Nicht jeder Shinkansen darf mit dem Railpass genutzt werden, zwei Linien südlich und eine nördlich von Tokyo gehören nicht dazu. Es ist aber nicht schlimm, wenn man einen falschen besteigt. Man wird lediglich gebeten, beim nächsten Halt auszusteigen. In Japan gibt es diverse Bahnbetreibergesellschaften, so dass man bei der Planung über z.B. Google Maps (das kennt alle Bahnverbindungen) etwas vorsicht walten lassen muss, wenn man nur JR-Linien benutzen will.
    Für die Metro in Tokyo gibt es eine hilfreiche App, welche auch offline funktioniert. Für Japan Rail gibt es eine App, welche aber Internetverbindung erfordert.
    Grundsätzlich ist in Zügen und Bahnhöfen fast alles auf japanisch und englisch angeschrieben und Durchsagen erfolgen ebenfalls zweisprachig. Die einzige Ausnahme waren die Busse auf Okinawa, allerdings ist das Busssystem dort leider sehr durch den amerikanischen Kolonialherren geprägt.
    Um die Bahnsteige und zum Teil das Innere von Bahnhöfen zu betreten, muss eine Kontrollschranke passiert werden, wofür man ein gültiges Ticket braucht. Die Kontrollautomaten sind ausgesprochen hochwertig und man kann die Tickets in beliebiger Richtung eingeben. Für den Wechsel zwischen zwei Bahnbetreibern ist es gelegentlich nötig, zwei Tickets einzuschieben. Diese müssen aufeinandergelegt und gleichzeitig eingeführt werden (man kommt nicht aus dem Staunen heraus, das funktioniert zuverlässig). Für Railpass-Besitzer und sonstige Spezialfälle gibt es üblicherweise zusätzlich ein bemannten Durchgang. An eine Metrostation befand sich lediglich eine Sprechanlage, an der man dem Kontrolleur angeben musste, dass man gerne mit Japan Rail Pass passieren möchte. Das hat problemlos geklappt... ausser Morgens um 5, da mussten wir mangels Antwort illegal drübersteigen.

  • Vom Flughafen Narita nach Tokyo Innenstadt gibt es diverse Verbindungen. Von Japan Rail fährt eine Metro direkt nach Tokyo Station, die ist aber recht lange unterwegs. Der Keisei Skyliner (nicht im Railpass enthalten) fäht via Nippori und endet in Ueno Station. Der Schnellzug (40min) kostet um die 2800 Yen, der Bummelzug (80min) kostet weniger als die Hälfte.

  • Japanische SIM-Karten kann man zwar nur schwer kaufen, aber leicht ausleihen. Am Flughafen Narita stolpert man auf dem Weg zum Zug unweigerlich über entsprechende Anbieter. Das ist allerdings relativ teuer. Oft werden auch mobile WLAN-Hotspots vermietet. Zwingend nötig ist dies aber nicht, da man an sehr vielen Orten gratis WLAN hat. In Hostels und Hotels gehört WLAN zum Standard. Einige Bahnhöfe haben ebenfalls kostenlose Hotspots. Einzelne Städte stellen ebenfalls punktuell kostenloses WLAN.
    Von meinem hiesigen Provider habe ich ein 50MB Roaming-Paket gebucht. Das war hilfreich für die gelegentliche Suche bestimmter Lokalitäten in der Stadt. Davon benötigt habe ich aber keine 20MB.
    Google Maps war ein unerlässlicher Navigationshelfer, da man die Karten aber durch vorgängiges Abrufen per WLAN für den Offline-Betrieb cachen kann, musste ich kaum je per 3G online gehen. Wichtige Punkte sollte man als Pins/Sterne markieren und speichern. Lediglich die Suche von Google Maps braucht dann noch eine Internetverbindung.

  • Das Stromnetz wird mit nur 100V betrieben (ja, liebe Klugscheisser. es sind tatsächlich 100V, nicht 110V!). Mitgenommene Geräte müssen damit klarkommen. Aktuelle Schaltnetzteile wie sie als Ladegeräte für Handies, Tablets und Notebooks genutzt werden, sollten eigentlich keine Probleme haben. Aber besser vorher nachschauen, sollte das Gerät doch nur für 230V zugelassen sein, geht es kaputt und verursacht u.U. weitere Schäden (Brandgefahr)! Ebenfalls beachten sollte man, dass einige Regionen 50Hz, andere hingegen 60Hz Netzfrequenz nutzen. Auch hier müssen die Verbraucher kompatibel sein.
    Fast alle Steckdosen sind nur zweipolig vom Typ A / NEMA-1. Dreipolige Reiseadapter (Typ B / NEMA-5) lassen sich zwar in einige Verlängerungskabel/Steckerleisten einstecken, aber eben längst nicht in alle! Ausserdem sind Handyladegeräte bzw generische USB-Netzteile sowie Steckeradapter in Japan recht schwierig käuflich zu erwerben (oder relativ teuer). Idealerweise legt man sich so etwas also schon in Europa zu. USB-Kabel, Powerbänke und Notlader (mit AA-Batterien) gibt's lustigerweise an jeder Ecke...

  • Das Hahnenwasser (Leitungswasser) ist grundsätzlich überall trinkbar, schmeckt aber intensiv nach Chlor. Wer keine Lust auf Schwimmbadaroma hat, sollte also auf Mineralwasser umsteigen. Das ist kein Problem, Getränkeautomaten gibt's alle 50m und die Preise sind absolut akzeptabel. Die Auswahl ist meist recht gross, Wasser, Grüntee, Reistee, süsse Softdrinks und kalter Kaffe gehören zum Standard. Ausgefallenere Automaten haben sogar heissen Kaffee (in Dosen) im Angebot, der soll auch gar nicht schlecht sein. Ich bin trotzdem beim kalten, ungesüssten Grüntee geblieben.

  • Typische Bento Box
    Essen ist nicht teuer und ausgesprochen lecker. Man darf allerdings nicht heikel sein, sonst lässt man sich vieles entgehen! Oft habe ich etwas bestellt, ohne genau zu wissen, was es ist. Geschmeckt hat aber immer alles. Die Anstandsregeln sollte man einhalten. Esslokale jeder Art gibt es wie Sand am Meer, meist besteht die Qual der Wahl. Für Unterwegs kann man Bento kaufen (Schachteln mit diversen Speisen). Achtung, im ÖV essen ist ausser im Shinkansen oder einigen anderen Fernverkehrszügen tabu!

  • Die meisten Japaner sprechen sehr schlecht und sehr wenig Englisch, bemühen sich aber dennoch um die Kommunikation. Oft hilft es, etwas aufzuschreiben, schritliche Kommunikation klappt meist besser. Falsch geschriebenes laut mit deutscher Buchstabenaussprache lesen ist hilfreich (z.B. "Shopping Mool" statt "Shopping Mall" - ein Deutschsprachiger ohne Englischkenntnisse würde es wohl auch so schreiben).
    Ich hatte zwar ein Wörterbuch Deutsch-Japanisch/Japanisch-Deutsch dabei, habe es aber kaum je gebraucht. Für Übersetzungen per Smartphone hatte ich die Testversion von WayGo installiert, aber nicht gebraucht. Meist brauchte ich - wenn überhaupt - Übersetzungen von elektronischen Beschriftungen, da hat oft die Handykamera versagt...

  • Normale Hotels sind relativ teuer und das Personal spricht nur minimalstes Englisch. Allgemein war die Qualität der benutzten Hotels etwas durchzogen, das eine war ganz OK, das andere laut und unbequem (und das WLAN eingeschränkt... geht ja wohl gar nicht!). Ryokans (traditionelle Hotels) scheinen für das gleiche Geld deutlich besser zu sein, ausserdem bieten sie sehr gutes Essen, in vulkanischen Gebieten u.U. sogar einen eigenen Onsen (heisses Bad). Mein Tipp: Hostels (Jugendherbergen) bieten nicht nur ein niedrigeres Preisniveau sondern auch Personal mit ausgezeichneten Englischkenntnissen und generell ein gutes Preis/Leistungsverhältnis. Soweit meine kleine Auswahl an Hotels, Ryokans und Hostels repräsentativ war... Alternativ scheint AirBnB relativ weit verbreitet zu sein und ist zumindest in Tokyo eine günstige Alternative zu den überbuchten Hotels. Es ermöglicht auch, mit der lokalen Bevölkerung Kontakt zu knüpfen. Unser erster Gastgeber hat uns denn auch sogleich zum Essen mitgenommen und uns mit mehr Hinweisen eingedeckt, als wir verarbeiten konnten.
    Grossstädte sind an Wochenenden oft komplett ausgebucht (zumindest in der Kategorie vierstelliger Yen-Preise). Da macht es Sinn, zeitig im Voraus zu buchen.

  • Kyoto by night
    Die japanische Tagesplanung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Ab 4:30 fahren die ersten Züge. Um 5:30 ist Sonnenaufgang, um 6:00 steht die Sonne am Himmel. Um 7:30 gehen die ersten Läden auf. Um 8:30 zieht Leben in die Städte ein. Um 17:30 dämmert es wieder und um 18:00 ist es stockdunkel. Der Ausgang beginnt ab 22:00. Je nacht Ort und Typ ÖV ist Betriebsschluss ab 22:30, um 0:30 ist endgültig Feierabend und die einzigen Wege nach Hause sind Füsse, Velo oder ein ziemlich teures Taxi. Geschäfte sind oft bis Mitternacht oder länger geöffnet. Der Ausgang endet mit den ersten Zügen.
    Ich war an einem Metalfestival, welches in einer Halle stattgefunden hat. Per ÖV nach Hause kommen war kein Problem, da der Headliner schon um 19:00 spielte und um 21:00 fertig war, worauf die Halle geräumt wurde.

  • Wer Verwandtschaft hat, die auf Postkarten besteht: Macht ihnen klar, dass es unter Umständen keine Karte aus Japan geben könnte! In Kyoto sind wir nur per Zufall über einen Laden gestolpert, der so etwas führte, auf Okinawa musste ich 4h lang suchen! Die Karten gibt es fast immer nur in Paketen von 5-10 Karten, die ab 400 Yen kosten. Das Porto nach Europa beträgt günstige 70 Yen. Zur Not bieten einige 7-11 einen Druckdienst, der ein eigenes Foto von USB-Stick oder SD-Karte auf Postkartenpapier drucken kann. Das ist aber relativ teuer.

  • Okinawa tickt generell etwas anders. Wie schon erwähnt ist das ÖV-System recht schwach ausgebaut. Eine inoffizielle Karte mit allen Buslinien auf Okinawa findet sich hier. Unterhalb der Kartenansicht gibt es einen Link "PDF Map", womit eine offline-Version heruntergeladen werden kann.
    Wer die Insel individuell erkunden will, sollte sich die Mühe machen, den Führerschein auf japanisch übersetzen zu lassen (Schweizer können das in der Botschaft in Tokyo erledigen bzw vorgängig aus der Schweiz organisieren) und ein Auto zu mieten. In Japan herrscht Linksverkehr!
    Generell empfehle ich aber in der Nähe der Monorail zu bleiben, da sich alles Relevante (Flughafen, Hafen, Hotels, Einkaufs- und Ausgangsmeile, etc) entlang oder in Gehdistanz von deren Stecke befindet (mit Ausnahme der Ashibanar Shopping Outlet Mall. Dorthin gibt es übrigens noch einen stündlichen Direktbus ab Naha Airport). Die Ausgangsmeile befindet sich zwischen den Monorailstationen Ashibashi und Makishi (entlang der Kokusai Dori). Nicht verpassen sollte man die international orientierte Rehab Bar, allerdings läuft vor 21:00 gar nichts und vor 22:00 nicht viel.
    Am Ende der Strecke in Shuri befindet sich das Okinawa Castle, welches die sehenswerteste Burg war, die ich besucht habe.
    Für Tauchgänge lautet meine Empfehlung Kaifu Divers - schreibt ruhig auf deutsch! Der Rundumsorglos-Service war beeindruckend (persönliche Betreuung inkl. Abholung am Flughafen und Abladen am Hotel, dazu noch schöne Erinnerungsfotos). Weitere Tauchbasen sind sind hier gelistet. Der letzte Tauchgang beim Bootsausflug war schon relativ früh zu Ende, so dass man bei knappem Zeitbudget durchaus am nächsten Tag schon ab 14:00 nach Tokyo zurückfliegen kann.

  • Drei Affen: nichts böses sehen, nichts böses hören, nichts böses sagen.
    Gewalt und Kriminalität sind praktisch inexistent. Die Polizei präsentiert sich trotzdem beeindruckend. Meist ohne Schusswaffen, dafür mit deftigen Schlagstöcken. Sehr grossen Eindruck hat der Polizist am Flughafen gemacht, der seine nach vorne ausgestreckten Arme wie ein Wächter aus der Samuraizeit auf seinem Jo (1.20m langer Stock) aufgestützt hatte.
    Die grösste Gefahr sind Naturkatastrophen. Insbesondere die südlichen Inseln sind von Taifunen bedroht, man sollte also immer einen Blick auf die Wettervorhersage halten. Durch die hohen Windgeschwindigkeiten können Ziegel und andere Trümmerteile zu tödlichen Geschossen werden. Ansonsten sind Vulkanausbrüche eine reale Gefahr, wenn man sich in die Berge begiebt. An der Ostküste ist bekanntlich mit Tsunamis zu rechnen (wenn das Wasser schnell zurückgeht: Lauf einfach so schnell du kannst in die andere Richtung, ja?). Mit Erdbeben muss jederzeit und überall gerechnet werden, aber die Häuser sollten an sich erdbebenfest sein.

  • Wer überhaupt nicht gerne fotografiert wird, sollte um die einheimische Bevölkerung einen grossen Bogen machen (sofern das denn in der Menge geht) und jeglichen persönlichen sozialen Kontakt vermeiden. Die Japaner sind sehr fotografiebegeistert und lieben es Selfies zu schiessen. Neue Freunde werden sofort auf einem gemeinsamen Bild verewigt (natürlich, man wird vorher gefragt, aber nein sagen wäre unhöflich).

  • Reiseführer sind Geldverschwendung, Japan Guide, Wikitravel, Wikipedia, Google Maps und andere Reisende sind ausgezeichnete Informationsquellen. An einigen Orten bieten sich Einheimische insb. an Wochenenden als kostenlose Fremdenführer an. In Nara hatten wir das Glück, dass uns der pensionierte Beamte Tetsuo vom Nara Guide Club über 5h lang durch die Tempel und Gärten führte und uns sehr detaillierte Erläuterungen abgab. Dafür wollte er überhaupt keine materielle Gegenleistung (wir haben trotzdem darauf bestanden, das Mittagessen zu bezahlen). Ein häufiger Grund für diese Angebote ist, dass diese Leute auf diese Weise ihr Englisch anwenden und verbessern können.


Was ist denn sehenswert?


Tokyo im Nebel
Tokyo habe ich etwas vernachlässigt, die Stadt bietet aber genug, um sich tagelang unterhalten zu können. Man sollte "Electronic Town" und das neonbeleuchtete Nachtleben in Shinjuku und Shibuja nicht verpassen. Der Picadilly Circus ist dagegen ein Kinderzirkus. Und nur unweit davon gibt es in Shibuya noch mehr Neonlicht und Einkaufsmöglichkeiten am Abend.
Kyoto bietet ebenfalls mehr zu sehen, als man Zeit hat. Viele Tempel und Schreine lassen sich beliebig gründlich erkundigen. Ausserdem gibt es die Möglichkeit, Tagesausflüge z.B. nach Nara zu noch mehr Tempeln zu machen.
Hiroshima ist historisch sicher interessant, aber viel mehr zu sehen gibt es nebenan auf der Insel Miyajima, die als eine der schönsten Gegenden Japans gilt.
Wer es etwas ländlicher mag, sollte etwas in die Berge fahren und sich in der Präfektur Gifu nach Gero begeben, wo es viele traditionelle Bademöglichkeiten (Onsen) gibt, und/oder weiter in das malerische, historische Dorf Takayama. Dort befindet sich auch ein Museum mit traditionellen Häusern aus ganz Japan. Ebenfalls ländlich und wegen des frühen Herbstes auch schon ab Mitte Oktober herrlich farbige Nikko. Unter keinen Umständen sollte man es verpassen, einen Blick auf den majestätischen Fujisan zu werfen.
Das Tempeltor von Miyajima im Sonnenuntergang
Herbstfarben in Nikko
Vulkankegel in Vollendung: Fujisan
Japans höchste Pagode in Kyoto
Amerikanisch befriedet: A-Bomb Dome in Hiroshima


Wer es gerne warm hat, kommt kaum um das weit im Süden gelegene Okinawa herum.
Okinawa unter Wasser
Blick auf Okinawa
Burg von Okinawa

Galaxy S3 mit CyanogenMod

^ v M ><
Kitkat auf S3
Nachdem mein tragbarer Computer mit eingeschränkter Telefoniefähigkeit und Staatsüberwachung immer langsamer geworden ist, habe ich vor ein paar Monaten endlich einen kompletten Reset durchgeführt und die originale Bloatware durch das relativ schlanke CyanogenMod (inkl Google Apps Paket) ersetzt. Das hat sich absolut gelohnt, das Gerät flitzt regelrecht und konnte dadurch seine Lebens- bzw Gebrauchsspanne nochmals deutlich verlängern.

In Benutzung ist hier ein Samsung Galaxy S3 i9300. Die Installation verlief problemlos und strikte gemäss Anleitung von einer Debian 7 (amd64) Maschine aus.

Vorteile:
  • Sehr flotte Bedienoberfläche
  • Brandaktuelles Android 4.4 Kitkat, welches ja gemäss Samsung nicht auf dem Gerät laufen sollte.
  • Monatliche (Sicherheits)Updates
  • Viel weniger installierter, unnützer Bloatmüll. Lediglich von Google ist noch Bloat drauf. Google Maps ist leider derzeit noch eine ziemliche Killerapp, ansonsten wäre ein komplett freies System mit z.B. f-droid als Appstore sicher denkbar. Mal auf Nokias Here-Maps warten :-)
  • Reduzierter Speicherverbrauch (was wohl auch zur höheren Geschwindigkeit beiträgt)
  • Im Allgemeinen eine längere Akkulaufzeit - die Laufzeit scheint mir aber etwas stärker zu schwanken als mit der Originalfirmware. Das ist aber eine subjektive Empfindung ohne wissenschaftliche Prüfung
  • Tiefere Latenz und Jitter im WLAN
  • Unterstützung für Linux-Dateisysteme wie ext4. Sehr schön bei USB-Datenträgern und grossen SD-Karten
Eins muss man Samsung allerdings lassen, grad die Samsung eigenen Apps sowie viele Touchwhiz-Funktionen waren ausgesprochen durchdacht, hilfreich und ergonomisch, so dass der Ersatz doch etwas Zeit und den Test diverser Apps benötigt hat:
  • Bildbetrachter: QuickPic - das hatte ich schon mit der Originalfirmware im Einsatz
  • Kamera: Focal Beta - leider friert die Kamera gelegentlich ein oder die App tut zwar so, als ob sie Bilder machen würde, tut dies aber nicht. In jedem Fall hilft nur ein kompletter Neustart des Geräts. Ob das an Focal oder CyanogenMod liegt, habe ich bislang nicht herausgefunden. Die aktuelle Version der CM-Standard-Fotografie-App macht unterdessen einen deutlich besseren Eindruck als vor ein paar Monaten, so dass ich hier womöglich wechseln werde.
  • Bildschirm aktiv halten, wenn in Benutzung: Smart Stay + Die App erfüllt an sich den Zweck, wofür sie installiert wurde, verursacht aber einen gewaltigen und nicht dokumentierten Datenverkehr. Meine "Zweckselfies" möchte ich allerdings nicht in den Händen der NSA oder des Entwicklers wissen, weshalb die App mittels Firewall ruhiggestellt werden sollte.
  • Anrufe Ruhigstellen durch Umdrehen: Flip - Silent
  • Spezielle SMS-Klingeltöne für einzelne Kontakte: Ringo
  • Ersatz für das SPlanner Kalenderwidget: SolCalendar
Natürlich ist auch mit CyanogenMod nicht alles Milch und Honig, in Sachen Hardwareunterstützung funktioniert z.B. die Bildausgabe auf externe Monitore per HDMI-Adapter nicht mehr. Das ist allerdings ein Feature, das ich eh kaum je gebraucht habe, somit kann ich damit leben. Etwas unzufrieden bin ich auch mit der SMS-App, welche leider nicht anzeigt, wie viele Zeichen schon getippt wurden. Auch schön wäre es, wenn die SMS-App gleich die Funktionalität von Ringo integrieren würde. Ärgerlich: Der Empfang von MMS scheint nicht zu funktionieren.