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Bali

^ v M ><
Reisterrassen
Als letzte neue Destination auf der Reise ging es auf's berühmt-berüchtigte Bali. Nachdem ich den ersten Tag mit Planung und Faulenzen verbracht hatte, ging es darauf rund um die Insel. Über mein Hotel konnte ich einen guten Deal für ein Auto mit Fahrer für zwei Tage aushandeln. So führte der erste Tag als erstes zu Reisterrassen. Von der Höhe her können sie zwar keineswegs mit Sa Pa oder Banaue/Batad mithalten. Aufgrund der vielfältigen Landschaft und dem bereits kräftig wachsenden Reis sind sie aber dennoch sehr sehenswert.

Mount Batur
Hot Spring
Weiter ging es bis zum Mount Batur, einem aktiven Vulkan im Nordosten der Insel. Leider versteckte sich der Batur hinter einer dichten Wand aus Regen und Wolken. So wird man wieder daran erinnert, dass eigentlich immer noch Regenzeit herrscht. Nur mit viel Geduld liess er sich hervorlocken. Dafür liess ich mich dann bis zum Kratersee herunterfahren, wo eine heisse Quelle zum Baden einlädt. Das Spa ist zwar schön gestaltet, aber nur bedingt entspannend, da man entweder permanent angefragt wird, ob man eine Massage möchte oder sich in den überbelegten Pool mit kreischenden Kindern begeben muss...

Kaffee rösten
Weitere Zwischenstopps waren der mässig spektakuläre Tirta Empul Tempel und eine Kaffeeplantage. Und zwar nicht irgend eine, sondern DIE Plantage, wo der berühmte "Katzenkaffee" hergestellt wird. Die Kaffeebohnen werden von Fleckenmusangs (die keine Katzen sondern nur katzenartige Raubtiere sind) gefressen und unverdaut wieder ausgeschieden. Da die Viecher nur perfekt gereifte Kaffeekirschen fressen, ergibt dies qualitativ hochwertigen Kaffee. Da erst der Musangkot mühsam zusammengesucht und danach die Bohnen gereinigt, geschält und geröstet werden müssen, ist dieser Kaffee sehr exklusiv und entsprechend abartig teuer. Neben dem Verfahren zum Rösten von Kaffee lernte ich auch über das Rösten von Kakao.

Uluwatu
Tanah Lot
Am nächsten Tag war Tempeltour angesagt, so ging es erst zum Uluwatu, der auf einer Landspitze liegt, die von kräftigen Wellen umspült wird. Von dort führte die Fahrt weiter zum Tanah Lot Tempel, der auf einem kleinen Inselchen liegt und jede zweite Postkarte von Bali ziert. Von dort liess ich mich zum Strand von Kuta fahren, der für seine Sonnenuntergänge sehr berühmt ist. Leider zogen im Verlauf des Nachmittags immer dichtere Wolken auf und erstickten so jeglichen Ansatz von rot in undurchdringbarem grau.

Wasserschlange
Pimp my dive
Nun war aber genug des Sightseeings, es sollte mal wieder ins Wasser gehen... mit viel Mühe schaffte ich es, einen Tauchlehrer zu finden, der mich in Sidemount-Tauchen (also Tauchen mit Tank an der Seite statt am Rücken) ausbilden kann. In Lombok, Komodo und Bali habe ich zusammen über ein Dutzend Tauchschulen angefragt, die entsprechende Kurse auf ihrer Homepage listen. Die üblichen Antworten waren "im Prinzip ja, aber momentan ist der Instruktor nicht verfügbar oder das Equipment in Revision bzw auf einer anderen Insel, oder wir haben wohl einfach keine Lust". So verbrachte ich einen Tag mit Theorie im Klassenzimmer und Übungen im Pool, bevor es am nächsten Tag zur praktischen Anwendung ins Meer ging. Die Tauchgänge direkt vor der Küste von Sanur waren zwar nur mässig beeindruckend von der Unterwasserwelt her, aber immerhin gab es diverse Wasserschlangen als Highlight zu sehen. Daneben hat mir auch die neue Variante zu tauchen sehr zugesagt. Es gibt zwar auf der einen Seite einiges mehr zu beachten, vereinfacht aber auf der anderen Seite viele andere Dinge.

Wie in Australien
Bali Waran
Reisterrassen
Reis

Den letzten Tag auf Bali werde ich mit Faulenzen und Packen verbringen, bevor es ein letztes Mal nach Singapur geht.

Komodo

^ v M ><
Komodowaran
Wenn schon keine pazifischen Inseln, dann halt ein anderes Ziel, das schon lange auf der Liste steht: Komodo. Für Nicht-Taucher ist die Gegend wohl primär bekannt für die Drachen, die Komodo-Warane. Taucher wissen ebenfalls um die tolle Unterwasserwelt mit ihren starken Strömungen, die teilweise deutlich heftiger und unberechenbarer als in Raja Ampat sind. Beides lässt sich auch prima kombinieren und so fragte mich der Divemaster am Vorabend vor der ersten Ausfahrt, ob ich auch die Drachen sehen will. Natürlich! So kam ich schon am ersten Tauchtag zum Vergnügen eines Landausflugs auf Rinca (ausgesprochen Rintscha, nicht Rinka), die besser erreichbar und kleiner ist als Komodo, wodurch die Wahrscheinlichkeit einen Drachen zu sehen steigt.

Wasserbüffel
Rinca
Tatsächlich wimmelt es auf der Insel nur so von den Viechern. Daneben gibt es auch Wasserbüffel, Affen, Rehe, Wildpferde, Wildschweine, diverse Vogelarten, Salzwasserkrokodile (die sich zum Glück versteckt hielten)... und eine fantastische Landschaft mit Mangrovenwäldern an den Küsten und tollen Ausblicken auf den Hügeln. Die Ausflüge finden stets in Begleitung eines Rangers statt, der mit einem Stock bewaffnet allfällig angriffige Drachen abwehren soll. Zum Glück liegen die Viecher in der Mittagshitze aber einfach nur regungslos da und posieren für Fotos. Mit drei Metern Länge und 70kg Gewicht sind sie schon recht eindrücklich anzusehen.

Komodowarane
Drachennest
Affe
Büffel... nach dem Fressen
Rinca

Krokodilfisch
Schaukelfische
Abgesehen von der Drachenbesichtigung war ich viel tauchen, was auch mit übelstem Rinjani-Muskelkater in den Beinen erstaunlich gut funktioniert. Mit bestem Dank an Nikon gibt es keine wirklich tollen Fotos von all den schönen, seltenen und seltsamen Dingen über, v.a. aber unter Wasser. Wenigstens konnte ich meine schrottige Actioncam (mit kaputtem Display) als Notlösung im Wasser einsetzen und damit ein paar Bilder und Videos aufnehmen. Immerhin erspart mir das den Upload von 2000 Nudibranch-Fotos :-) Zu sehen gab es sehr viele tolle Sachen: Nicht nur Nudibranches in allen schillernden Farben, auch wunderschöne Korallen, Baby-Haie, Blaupunktrochen, Oktopusse, Sepia, Schildkröten, Steinfische, Feuerfische, Skorpionfische, Froschfische, Kugelfische (hier in genervter Form), Triggerfische... und Mantarochen! Diese fühlten sich durch unsere Anwesenheit in keiner Form gestört und führten ein Ballet auf.

Sonnenuntergang am Strand
Sonnenuntergang vom Boot
Mehrmals tauchten in nächster Nähe zum Tauchboot auch Delfine zum Luftholen auf. Natürlich war dann jeweils keine Kamera schnell genug zur Hand... Abends war oft eine tolle Sonnenuntergangsstimmung zu sehen. Fazit: Ich muss da unbedingt nochmals hin. Dann aber mit funktionierenden Kameras! Und mit Landausflügen auf Flores.

Tauchen in Lombok

^ v M ><
Gili T von Gili M
Moment mal, Indonesien? Sollte jetzt nicht Fidschi auf dem Programm stehen? Nun, gemäss Radio Erewan im Prinzip ja, aber... Da ich spontan ab Mai wieder arbeiten werde, habe ich die Pläne leicht angepasst und habe von Cairns wieder einen Bogen westwärts eingeschlagen. Als Abschluss werde ich somit drei Wochen in Lombok, Komodo und Bali auf Tauchstation gehen.

Schildkröte
Korallen
Derzeit befinde ich mich auf der Insel Lombok im Resortstädtchen Senggigi. Dies liegt relativ zentral für Tauchgänge vor den nördlichen und südlichen Gili-Inseln sowie für eine Wanderung auf den Vulkan Rinjani. An der Tourismusfreundlichkeit muss aber noch kräftig gearbeitet werden. Einerseits herrschen hier ägyptische Zustände mit Händlern, die einem dauernd alles mögliche aufschwatzen wollen. Andererseits treten um 4:30 Morgens die Muezzine in einen Wettstreit, wessen Minarett mit der lautesten Lautsprecheranlage ausgestattet ist, was in einer Kakophonie der Glaubensbekundungen resultiert, die Schlaf unmöglich werden lässt. Nun möge man sagen, dass in solchen Ländern wohl kein Hahn danach kräht, aber das ist nicht wahr, die Viecher werden nämlich durch die Morgengebete ebenfalls geweckt und lösen die Muezzine nahtlos mit ihrem Gekrächze ab. Und da hier jeder Haushalt seinen Kampfhahn hält, ist auch deren Lärm eklatant.
Die Geschäftstüchtigkeit hat aber auch ihr Gutes: Die Post war zwar schon zu, als ich Briefmarken kaufen wollte. Die Dame war aber dennoch so freundlich, mir zu geben, was ich haben wollte!

Pikachu Nudibranch
"Rosenblüte"
Tauchen heisst natürlich wie immer: Viele viele Bilder von Nudibranches und anderen tollen Unterwasserlebewesen! Diesmal dürften die Bilder noch eine etwas bessere Qualität aufweisen, da die meisten leicht nachbearbeitet wurden. Beim Zuschneiden habe ich zusätzlich noch den Weissabgleich korrigiert, was in deutlich knalligeren Farben resultiert. Der Automatikmodus von GIMP funktioniert hier erstaunlich gut (Colors -> Auto -> White Balance).

Glas Shrimp
Korallen
Die ersten zwei Tage war ich rund um die nördlichen Gilis (v.a. Gili Meno) tauchen. Diese Region punktet mit sehr klarem Wasser und Sichtweiten von über 20 Meter. Leider sind die Korallen grösstenteils zerstört. Da die Zerstörung aber schon etwas älter ist, bietet sich die beste Gelegenheit für fantastisches Muck-Diving! Als einziger zertifizierter Taucher an Bord hatte ich meinen dedizierten Tauchguide, der ebenfalls ein sehr begeisterter Unterwasserfotograf ist. Ausserdem hat er ein sehr gutes Auge für kleine und kleinste Lebewesen und fand diverse Nudibranches, die kleiner als 5mm waren! Da das Wasser herrlich warm ist und auch in geringen Tiefen viel zu sehen ist, begrenzt letztendlich nur noch der Luftvorrat die Tauchzeit.

Fächerkoralle
Einsiedlerkrebs
Am dritten Tag fuhr ich weiter nach Süden zu den südlichen Gilis. Dort finden sich zwar tolle Korallen (v.a. viele Fächerkorallen), allerdings ist die Sichtweite wieder sehr schlecht und beträgt knappe 5 Meter. Dies dürfte den starken Tideströmungen in diesem Gebiet geschuldet sein. Als wiederum einziger zertifizierter Taucher war hier das Verhältnis Taucher/Guide doch schon wieder auf die andere Seite wenig passend. Beim ersten Tauchgang hatte ich zwei Guides zur Seite, beim zweiten Tauchgang sogar deren vier! Da bin ich mit fotografieren kaum noch nachgekommen. Dementsprechend viele Bilder gibt es.

Pygmäen-Seepferde
Das Spiel heisst: Finde das Seepferd, Cowboy! Die Pygmäen-Seepferde verstecken sich in Fächerkorallen und sehen exakt genau gleich aus wie ihre Umgebung. Dazu sind sie nur wenige Milimeter klein!
Wo isses denn?
Da isses! (Kopfüber)

Hierzu noch eine Anekdote aus Raja Ampat: Im einen Homestay war neben uns noch eine Gruppe aus Kanada/Costa Rica, die am Strand campierten. Einer der Costa Ricaner war klein, breitschultrig, bärtig und langhaarig und trug die Haare zu einem Knäuel hochgesteckt. Wir nannten ihn aufgrund seines Aussehens und seiner grummeligen Art "Gimli aka angriest diver in the world". Vor einem der Tauchgänge täubelte er dann herum, dass er unbedingt die Pygmäen-Seepferde sehen will: "next dive I want to see pygmy seahorse, mon!!!". Er hat natürlich keine zu Gesicht bekommen. Ich würde ihm gerne meine Bilder unter die Nase reiben und sehen, wie er sich in Rumpelstilzchenmanier den Bart ausreisst.

Diverses
Fächerkoralle mit Federsternen
Riesenmuschel
Weihnachtsbaum
auch in grün
Sechsarmiger Seestern
Seestern
Junge Fische
Röhrenfisch
Röhrenfisch
versteckte Moräne
Moräne
Froschfisch


Clownfische
Nemo, Nemo
Mehr Nemo
Anemememone


Pufferfische
Neben Schildkröten und Nudibranches zählen diese zu meinen Favoriten, sind aber von allen dreien auch am schwierigsten zu fotografieren, da sie sehr scheu sind.
Gross
Mittel
Klein (aber oho, da hochgiftig)


Shrimps
Shrimp
Shrimp
Crevettencocktail


Schildkröten
Im Anflug
Beim graben
Majestätisch
Kopf hoch!


Steinfische
Rund um die Südgilis gibt es sehr viele Steinfische. Daher empfehle ich dort nur mit Schuhen baden zu gehen! Von Steinfisch Nummer eins konnte ich gerade mal ein Bild schiessen, zwei Sekunden später war er unerkennbar im Sand vergraben und nur die Giftstacheln schauten noch hinaus. Das macht diese Tiere so unglaublich gefährlich.
Steinfisch
Steinfisch
Steinfisch


Nudibranches
Kommen wir zum Abschluss noch zu einer umfangreichen Kollektion diverser Nackedeis.
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch

Tauchen am Wrack der Yongala

^ v M ><
Wimpelfische
In Cairns beschloss ich, erneut ein Auto zu mieten, da dies für den Ausflug nach Townsville deutlich flexibler ist und günstiger kommt als der Greyhound Bus. Ausserdem ermöglicht es mir, anschliessend die Atherton Tablelands nach belieben zu erkunden.


Viele Fische
Mehr Fische
Als erstes fuhr ich vorbei an Townsville nach Ayr und von dort an einen kleinen Strandort, wo ein Tauchunternehmen Ausfahrten zum Wrack der Yongala anbietet. Die Yongala sank 1911 in einem Sturm und wurde erst 1958 wiederentdeckt. Nach über 100 Jahren am Meeresgrund hat sich ein veritabler Korallenbewuchs entwickelt, so dass das Wrack heute als eines der schönsten Tauchziele der Welt gilt. Zwischen Ayr und dem Strandort hätte ich beinahe eine Schildkröte überfahren, diese kroch grad über die Strasse und befand sich mitten auf meiner Fahrbahn. Doch zum Glück springen Schildkröten ja nicht urplötzlich nach links oder rechts, so dass ich sie gefahrlos weiträumig umfahren konnte.

Einhornfisch
Spatenfisch
Vom Strand fuhren wir per Schlauchboot etwa 40 Minuten lang ins offene Meer hinaus. Mit bis zu 1.5m hohen Wellen war die Fahrt relativ ruppig, doch glücklicherweise wurde trotzdem niemand Seekrank. Freundlicherweise schien die Sonne und im Gegensatz zum Vortag gab es keinerlei Regenschauer. Dazu schallten aus den Boardlautsprechern wohlklingende Töne von AC/DC, Guns n' Roses, Bon Jovi und sehr viel Metallica. Das sogar ganz ohne dass ich irgendwie Einfluss nehmen musste \m/ Ausserdem traf ich erneut zwei Tauchbuddies vom Great Barrier Reef.

Schildkröte
Seeschlange
Leider war die Sicht unter Wasser nicht so brillant, weiter als ca 7 Meter war leider nichts mehr zu sehen, da das Wasser extrem trüb war. Dafür konnte man innerhalb dieser 7 Meter mehr Fische sehen, als das Gehirn (besonders unter Stickstoffnarkose) verarbeiten kann. Insbesondere Schildkröten sind in der Gegend sehr verbreitet, wir sahen bestimmt drei verschiedene Exemplare in den beiden Tauchgängen. Zwischen den Tauchgängen sahen wir sogar noch zwei Schildkröten auftauchen und Luft holen. Als Abschluss tat eine Seeschlange noch dasselbe.

Schildkröte
Schildkröte
Fische
Fisch

Überall Fische
Viel mehr Fische
Und noch einer
Federstern (geblitzt)

Great Barrier Reef

^ v M ><
Korallengarten
Endlich steht wieder Tauchen auf dem Programm! Für das Great Barrier Reef gilt eigentlich die Empfehlung, dass man eine mehrtägige Kreuzfahrt per Liveaboard machen muss, damit man die äusseren Riffe zu sehen bekommt. Diese sind deutlich schöner und auch besser erhalten, da die Tagesausflugsboote nicht so weit hinaus fahren. Folglich habe ich nach entsprechenden Angeboten gesucht und diese in zwei Klassen gefunden: Erstens "richtige" Liveaboards, die alle paar Tage fahren und pro Tag ein mittleres Vermögen kosten. Zweitens eine Art schwimmendes Hotel, das jeden Tag von einem Zubringer mit Lebensmitteln, Treibstoff, Crew und frischen Tauchern versorgt wird, die nur einen Bruchteil davon verlangen. Dafür haben diese zwei Nachteile: Man bekommt nicht die ganz exklusiv gelegenen Riffe zu sehen und sie dienen primär als Ausbildungsplattformen.

Lippfisch "Wally"
Blick am Riff vorbei
Ich habe mich für ein Angebot der zweiten Kategorie entschieden und für 4 Tage / 3 Nächte mit bis zu 19 Tauchgängen gebucht. Das Programm ist relativ simpel, am ersten Tag fuhren wir früh Morgens mit dem Zubringer los. Unterwegs wurden zwei Stopps für Tauchgänge eingelegt. Nach dem Mittagessen stiegen wir auf das Hotelboot um, wo nach dem Check-In ein Nachmittagstauchgang und nach dem Abendessen noch ein Nachttauchgang stattfanden.

Tauchen bei Sonnenaufgang
Anemone
Die nächsten Tage verliefen nach dem Schema "Tauchen, Essen, Schlafen, Wiederholen". Es war kein störender Internetzugang vorhanden, dafür liessen sich viele neue Freunde und Erlebnisse finden. Die neue Kamera hat sich mit ihren 30m Tauchtiefe ebenfalls sehr bewährt und einige gute Bilder hervorgebracht. Da sich der Sandboden zwischen 10m und 25m und die besten Motive sogar ganz nahe der Wasseroberfläche befinden, sind sehr tiefe Tauchgänge fast nicht nötig, dementsprechend sind bis zu fünf Tauchgänge am Tag möglich.

Schildkröte
Koralle
Zu sehen gab es viele grosse Tiere, einige Haie, ein paar Schildkröten und viele Papageienfische. Die Korallen sind in hervorragendem Zustand. Makrosachen gibt es nicht so wahnsinnig viele, wenn sich ein Nudibranch pro Tauchgang finden liess, war das schon gut. Die Nachttauchgänge waren recht langweilig, u.a. auch, weil sich grosse, hässliche Raubfische schon versammeln, bevor die Taucher ins Wasser gehen und dann die Lampen der Taucher zur Futtersuche benutzen. Als Optimierung gibt es gegen Aufpreis spezielle Neonlampen und Filter für die Maske, womit diverse Kleinstlebewesen sichtbar gemacht werden. Ich habe mir die 50AUD gespart...

Im folgenden ein paar Eindrücke, die mir vor die Linse geschwommen sind:

Korallen

Korallen
Korallen
Korallen
Korallen

Diverse Meerestiere


Hummer
Einsiedlerkrebs
Qualle
Seeigel

Seegurke
Seegurke
schillerndes rot (in 20m Tiefe)
Mantis Shrimp

Muscheln


Muschel
Muschel
Muschel

Fische


Wimpelfisch
Pufferfisch
Bunter Riffbewohner
gepunkteter Riffbewohner

Wally ist ein an Taucher gewöhnter Lippfisch, der sich für sehr fotogen hält und seine blubbernden Gäste gerne umschwimmt. An schlechten Tagen kann er aber auch mal zubeissen, wenn man ihn versucht zu streicheln :-)
Nochmals "Wally"
Wally's Verwandter
Drückerfisch
noch ein Riffbewohner

Giftige Stacheln sind natürlich auch vorhanden, z.B. in Form der Feuerfische (die hier erfreulicherweise nicht derart omnipräsent sind, wie an den Orten, wo sie als invasive Spezies auftreten) und natürlich der blau gepunkteten Stachelrochen.
Feuerfisch
Feuerfisch
Stachelrochen
Stachelrochen

Wo es Anemonen gibt, dort hat es auch Clownfische...
Nemo, Nemo
Noch mehr Nemo :-P

Schildkröten

Die Schildkröten liessen sich sehr gut beobachten, so konnte ich eine unter Wasser beim Luft holen sehen, eine weitere tauchte hinter dem Boot auf, als wir auf dem Sonnendeck lagen. Aber wie immer war dann natürlich keine Kamera zur Hand...
Schildkröte
Schildkröte

Seesterne

Seestern
Seestern
Seestern
Satanischer Seestern

Hier ein Beispiel für die Farbverfälschung durch das Wasser. Oder den Blitz. Je nach Perspektive:
Ohne Blitz
Mit Blitz

Federseesterne sind mir bislang gar nicht wirklich aufgefallen, bis mich ein anderer Gast beim durchsehen ihrer Fotos darauf hingewiesen hat. Tatsächlich dachte ich bislang, das seien Korallen...
Federstern
Federstern
Ohne Blitz
Mit Blitz

Nudibranches und Flachwürmer

Im Gegensatz zu Raja Ampat sind sie im Great Barrier Reef eher seltene Funde. Toll zu fotografieren sind sie dennoch!
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Flachwurm


Schade, dass die australische Regierung das alles wegbaggern will, damit sie ihre (endliche) Kohle rascher nach China verschiffen kann. Aber na ja, wer braucht schon (potentiell unendlichen) Tourismus?

Rückblick: Raja Ampat unter Wasser

^ v M ><
In Raja Ampat lieh mir einer der anderen anwesenden Feriengäste freundlicherweise eine seiner Unterwasserkameras. Leider war diese mit einer XD-Karte ausgestattet, wofür kein Lesegerät zur Hand war. So wurde mir versprochen, dass ich die Fotos zu einem späteren Zeitpunkt bekomme. Das ist vor kurzem tatsächlich passiert, so dass ich einen kleinen Einblick in die Unterwasserwelt von Raja Ampat geben kann. Die Kamera war prädestiniert für Makroaufnahmen, allerdings war das Wasser auch nur selten klar genug, als dass sich eine Aufnahme ins Blaue ergeben hätte.

Diverse Fische


Der Hai kann durchaus angriffslustig werden, wenn er Blut riecht, aber normalerweise sind Taucher doch eine Nummer zu gross, um als Beute angesehen zu werden. Der Stachelrochen kann zustechen, wenn man ihm zu Nahe kommt (Steven Irwin sagt hallo). Der Krokodilfisch ist trotz seines Namens ein ungefährlicher Zeitgenosse.

Schwarzspitzen Riffhai
Krokodilfisch
Stachelrochen
Guckmal!

Skorpion- und Feuerfische


Diese Viecher sind allesamt ausgesprochen giftig und daher nur schön (oder schön hässlich) anzuschauen...

Skorpionfisch
Nahaufnahme
Noch einer
Feuerfisch
Feuerfisch

Moränen


Moräne
Moräne
Moräne
Moräne

Kugelfische


Kugelfische sind einfach cool! Mit ihren winzigen Flossen wirken sie sehr unbeholfen und träge, aber wenn sie müssen, können sie ihre Wehrhaftigkeit mit Bissen, Giftstacheln oder sich aufplustern zur Schau stellen. Nicht umsonst nutzt das sicherste Betriebssystem der Welt (OpenBSD) einen Kugelfisch als Logo...

Kugelfisch
Kugelfisch
Kugelfisch
Kugelfisch
Kugelfisch

Seesterne


Seestern
Seestern
Seestern

Diverse Tiere


Krabbe
Glasshrimp
Einsiedlerkrebs
Austern (bis ca 1m Grösse)
Sepia
Spinne
Geometrische Würmer
Mehr Würmer
Einfach toll anzuschauen

Nudibranches


Nudibranches sind Schnecken, die ihre Kiemen ausserhalb des Körpers auf dem Rücken tragen. Sie sind bei Tauchern und insbesondere Tauchfotografen sehr beliebt, da sie sehr farbig sind und nicht davonschwimmen.

Tauchen in Coron

^ v M ><
Taalsee im Überflug
Von Puerto Princesa bin ich also wieder zurück nach Manila und von dort nach Coron geflogen. Wie üblich bei Philippines Air Flügen ab Manila hatte der Flieger natürlich wieder 2 Stunden Verspätung, so dass ich statt am Nachmittag erst spät Abends in Coron Town eintraf. Zwar hatte ich diesmal die Kamera während des Flugs griffbereit, aber leider war es ein wenig dunstig, so dass ich zwar noch einen guten Ausblick auf den Taal-See hatte, das Apo-Riff aber nur ganz verschwommen sehen konnte.
Immerhin ist der Transport vom Flughafen Busuanga nach Coron perfekt organisiert: Nach Ankunft warten schon die Minivans, die die Passagiere für 150 Pesos direkt zum Hotel bringen. Nach dem Abendessen sass ich noch mit anderen Hotelgästen im Gemeinschaftszimmer herum und begann neue Pläne zu schmieden.

Bandprobe
Am folgenden Morgen begab ich mit einem meiner Nachbarn in Coron Town auf die Suche nach einem Frühstück, was wir dann auch in zufriedenstellender Art fanden. Anschliessend begab ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Tauchanbieter und befragte die meisten Shops, die ich in Coron fand nach Preisen, Tagesablauf, Boot, Ausrüstung etc pp. Letztendlich entschied ich mich für den Anbieter, der auch im Internet schon den besten Eindruck machte. Deutsches Management als solide Vertrauensgrundlage und Equipment, das teilweise brandneu und ansonsten top gewartet ist, habe ich als Leihausrüstung in solcher Qualität noch nie erlebt!
Hollywood?
Sonnenuntergang
Danach komplettierte ich noch den Stadtrundgang, kaufte ein paar Kilogramm Früchte am Markt, schaute einer lokalen Blues/Rockband beim proben auf der Strasse zu und bestieg als sportlichen Tagesabschluss die 1200 Treppenstufen des Hausbergs von Coron, Mount Tapyas, um von dort den Sonnenuntergang zu bewundern. Leider war es etwas zu sehr bewölkt für ein perfektes Bild.

The finns of the beast
Da ich vom Hotel zum Tauchshop doch einen langen Weg vor mir hatte, durfte ich relativ früh aufstehen und einen Morgenspaziergang durch die Stadt machen. Im Tauchshop wurde ich ausgestattet, ein relativ neuer Anzug ohne Löcher ist ja schon ungewohnter Luxus, aber dass ich das BCD einweihen durfte und als Krönung auf den Philippinen, die öfter katholischer als der Papst sind, Flossen mit der Nummer 666 erhielt, verstärkten die positiven Eindrücke. Vom Tauchshop wurden dann Taucher und Divemaster per Jeepney zum Hafen gefahren, wo wir das Tauchboot bestiegen. Den Tag über tauchten wir in drei Wracks japanischer Schiffe aus dem zweiten Weltkrieg, die rund um Coron durch amerikanische Luftangriffe versenkt wurden.

Barracuda Lake
24°C - 38°C
Auch der folgende Tag stand im Zeichen des Tauchens, diesmal war das erste Ziel mein eigentlicher Grund, nach Coron zu fahren: Der Barracuda Lake. Dies ist ein See mit ganz speziellem Wasser: Die oberste Schicht besteht aus 28°C warmem Süsswasser. Unterhalb von 4m befindet sich 34°C warmes Salzwasser, unterhalb von 15m steigt die Temperatur nochmals auf 38°C. Den Boden bildet eine 40°C warme Schlammschicht. Das Salzwasser gelangt über eine unterirdische Höhle in den See, während das Süsswasser durch den umliegenden Kalkstein in den See dringt. Dies führt dazu, dass entlang der Klippen auch Zonen von gerade mal 24°C kaltem Wasser auftreten können.
Das Resultat beim Tauchen ist dann, dass man jede Gliedmasse in unterschiedlich temperiertes Wasser halten kann. Insbesondere bei den starken Temperaturwechseln flimmert das Wasser so heftig, dass alles, was mehr als 2m entfernt ist, nur noch verschwommen wahrgenommen werden kann.
Der Tauchgang wird dann auch durch diverse Spiele weiter unterhaltsam gestaltet. Der Divemaster forderte uns heraus, uns im Unterwasser-Poledance zu versuchen, über den Felsboden zu laufen (das fühlt sich wohl so an, wie auf dem Mond zu spazieren) ausserdem gibt es Lebewesen wie kleine Fische und Krebse zu beobachten. Alles in allem einer der spannendsten Tauchgänge, die ich je gemacht habe. Anschliessend waren nochmals zwei der japanischen Wracks fällig.
Um bloss nicht auszukühlen, verabredete ich mich mit einigen Tauchbuddies noch dazu, per Tricycle zu den heissen Quellen zu fahren und dort nochmals ein entspannendes Bad in Wasser zu nehmen, das so schön warm ist, wie der Barracuda Lake. Zur Feier des gelungenen Tauchtags begaben wir uns abschliessend in die lokale Pizzeria, die echte italienische Holzofenpizza im Grossformat serviert.

Coron Island von Bali Beach
Nun brauchte ich erstmal eine Tauchpause und begab mich mit einer Bekanntschaft vom Tauchboot auf einen Motorradausflug rund um Coron. Da wir erst relativ spät starten konnten, waren die Halbautomatik-Motorräder schon alle verliehen, so dass nur ein Motorroller zur Verfügung stand. Dieser schränkt auf den miserablen Strassen leider den Bewegungsspielraum etwas ein, so dass es nur für eine Fahrt bis Kingfisher Park reichte. Dieser wurde 2013 vom Taifun Yolanda leider etwas stark verwüstet, so dass nur noch ein kleiner Teil zu besichtigen ist, nicht aber der Hauptteil auf einer vorgelagerten Insel. An sich könnte man dort noch Kayak fahren, aber aufgrund des Windes und Seeganges riet uns der Parkwächter davon ab.
So fuhren wir nach einem Mittagessen aus Backwaren und Früchten vom Markt wieder zurück und weiter auf der anderen Seite von Coron in Richtung heisse Quellen und daran vorbei zu Bali Beach und Cabo Beach. Beide sind nur mässig sehenswert, aber Bali Beach kostet nur 30 Pesos Eintritt, so dass er sich ein wenig zum faul herumliegen anbot.

Echt italienisch
Tags darauf war wieder Tauchtag, diesmal ging's zu den zwei tiefst gelegenen Wracks in bis zu 40m Tiefe. Wegen Wind und Seegang waren die Tauchgänge leider nicht ganz so toll, da die Sichtweite weniger als 5 Meter betrug. Dennoch beschlossen wir nochmals in die Pizzeria zu gehen, um den letzten Tauchtag zweier Divebuddies zu feiern. Dabei stellten wir fest, dass es sich bei den beiden anderen anwesenden Schweizern um einen Nachbarn und eine ehemalige Nachbarin handelt.

Hobbit House
Die folgenden Tage werde ich erstmal gar nichts ernsthaftes unternehmen. Mit einem meiner Hotelzimmernachbarn beschloss ich, ins etwas abgelegen liegende Sanctuaria Treehouse zu fahren, und dort ein paar Nächte im "Hobbit House" zu verbringen. Als Tagesbeschäftigung sind erstmal bloggen, lesen und süsses nichtstun angesagt :-)

Weltreise FAQ: Tauchausrüstung

^ v M ><
Bei Tauchausrüstung kann man natürlich beliebig viel einpacken. Dies kann schnell ins Gewicht und ins Volumen gehen. Das Hauptproblem bei Leihausrüstung ist immer der miese Wartungszustand. Ein löchriger Neoprenanzug ist einfach unangenehm, weil man zu schnell kalt bekommt. Ein defekter Atemregler (oder Finimeter) kann handkehrum zu lebensgefährlichen Situationen führen. Hier gilt es abzuwägen.
Alles, was halbwegs schwer ist, kann leider unmöglich mitkommen. So muss sich die Auswahl auf ein absolutes Minimum beschränken, um etwas Komfort und Sicherheit zu erhöhen. Aus Gewichts- und Platzgründen fallen somit Tauchanzüge aus Prinzip schon mal weg. Aber auch ein einfacher Atemregler wiegt schnell 3-4kg, das geht natürlich nicht (auch wenn das den grössten Sicherheitsgewinn verschaffen würde).

Das Tauchequipment. Auf dem Bild fehlen Schnorchel und Logbuch.


  • Brevet: Das wollte zwar noch kaum je ein Tauchveranstalter sehen, aber falls doch, dann sollte man es mit dabei haben. Da es sich um ein Kärtchen in Kreditkartengrösse handelt, ist jede Diskussion über mitbringen oder nicht absolut müssig.
  • Logbuch: Fällt ebenfalls nicht ins Gewicht und es macht durchaus Sinn, seine Tauchgänge zu protokollieren.
  • Buddystempel: Cooles und 200% überflüssiges Show-Off Equipment, um seinen Buddies eine hübsche Marke ins Log zu hauen. Braucht aber nur wenig Platz und wiegt nichts.
  • Maske: Für meinen Kopf ist es schwierig, eine wirklich passende Maske zu finden. Also nehme ich sie selber mit. Das hat auch den Vorteil, dass ich an einem Strand auch mal schnorcheln gehen kann. Die Maske selbst ist nicht wirklich schwer, aber zusammen mit der Verpackung halt doch relativ voluminös.
  • Tauchcomputer: Ein Tiefenmesser ist an der Leihausrüstung eh kaum je vorhanden, und wenn, dann zeigt er irgendwas an, aber darauf verlassen würde ich mich nicht. Der Tauchcomputer bietet aber auch mehr Daten, wie verbleibende Nullzeit, verstrichene Zeit unter Wasser und zuletzt Statistiken wie maximale Tiefe und Länge des Tauchgangs, um selbständig einen Eintrag ins Logbuch vorzunehmen. Da der Tauchcomputer kaum aufträgt, gehört der zwingend in jedes Reisegepäck, wenn Tauchgänge stattfinden könnten. Nach meiner Einschätzung erhöht nichts die Sicherheit und den Komfort mehr als ein eigener Tauchcomputer.
  • Actioncam mit Unterwassergehäuse: Man möchte ja auch unter Wasser ein paar Fotos und Videos machen. Actioncams sind sehr klein und leicht, ausserdem kann man sie auch über Wasser nutzen.
  • Schnorchel: Hatte ich ursprünglich weggelassen, in Thailand aber von Tobi auf Leihbasis geerbt. Zum Tauchen nehme ich den eh nie mit (obwohl PADI das eigentlich voraussetzt...)
  • Neopren-Unterzieher: eine 2mm dünne Neoprenweste, die kaum etwas wiegt. Ich würde auch nie wieder ohne tauchen gehen, zumindest in einem geliehenen Nassanzug. Einerseits gibt es ein hygienisches Argument, ich berühre einen u.U. gammligen Neoprenanzug nicht mit dem Oberkörper. Andererseits bleibe ich damit ein klein wenig länger warm, eine natürliche Isolationsschicht aus Fett ("Biopren") besitze ich nämlich nicht.
  • Kopfhaube: eine nur 1mm dünne Kopfhaube bringt gleich doppelten Schutz, ohne ernsthaft beim Gewicht aufzutragen: Wenn man an der Oberfläche wartet, gibt es keinen Sonnenbrand auf der Glatze. Und unter Wasser verliert man etwas weniger Körperwärme.
  • Handschuhe: Auch hier sind nur 2mm dünne Neoprenhandschuhe dabei. Diese bieten nur minimale Wärmeisolation, erlauben es aber insbesondere bei heftigen Strömungen, sich an etwas festzuhalten, ohne dass man sich die Hände an scharfen Gesteinskanten zerschneidet. Natürlich gilt trotz Handschuhen, dass man wissen sollte, woran man sich grad festhält, um unnötige Schäden an sich selbst und der Unterwasserwelt zu minimieren.
  • Tauchlampe: Meist schwierig aufzutreiben und für Nachttauchgänge unentbehrlich. Ich habe nur ein kleines Lämpchen dabei, das ernsthafte Nachttaucher bestenfalls als Backup dabei haben. Dafür ist es klein, leicht, kann zur Not als normale Taschenlampe genutzt werden (dank LED wird sie nicht heiss) und ist für die Grösse überraschend hell.
  • Blinker: Für Nachttauchgänge. Wiegt nichts, braucht keinen Platz.
  • Ohrentropfen: Um Infektionen der Ohren zu verhindern. Wiegen wenig, brauchen keinen Platz.
  • Riffhaken: Den habe ich mir unterwegs dazugekauft, da es in den heftigen Strömungen von Raja Ampat manchmal doch etwas mühsam war, sich irgendwo festzuhalten. Der Riffhaken wiegt nur wenig und braucht keinen nennenswerten Platz. Als Multifunktionsfähigkeit könnte man damit den Rucksack irgendwo hochhängen, damit keine Viecher rankommen.
  • SMB (surface marker buoy) mit Leine: Meine bisherige Boje liess ich zuhause, da sie einfach zu gross und schwer ist. In Raja Ampat hatte ich dann aber doch das Gefühl, dass so eine Boje hilfreich wäre, falls man von der Gruppe getrennt auftauchen müsste und für das Tauchboot auffindbar sein möchte. Daher habe ich eine nachgekauft, die sehr klein und leicht und mit einer 30m Seilrolle ausgestattet ist. Das Paket nimmt zwar ein Bisschen Platz ein, da es sich aber um eine kleine Boje handelt (aufgeblasen nur ca 120cm lang), wiegt sie nur wenig.
Derzeit trage ich auch noch das Rescue Diver Manual mit mir herum, bei nächster Gelegenheit wird das in Richtung Heimat losgeworden.
Kompakt verpackt
Das Divelog ist in einer schönen Mappe, die zwar relativ sperrig ist, worin sich aber auch ein Haufen anderer Kram befindet, wie Passkopien, Impfausweis, USD-Notvorrat oder sonstige Dokumente. Alles in allem nimmt die Ausrüstung (ohne Log) ein Volumen von ca 20x30x15cm ein, das Neopren kommt diskret in einem Packen Kleider unter, die Kamera im IT-Equipment.

Von Raja Ampat zurück nach Singapur

^ v M ><
Mangrovenwald
All zu viel Neues ist seit dem letzten Blogeintrag in Raja Ampat nicht passiert, da die Zeit in West Papua Zeiteinheiten gemessen wird, die deutlich gemütlicher ablaufen, als Schweizerische Zeiteinheiten. Weiterhin stand Tauchen auf dem Programm, u.a. mit einem Ausflug zu zwei Wracks von japanischen Kampfflugzeugen aus dem zweiten Weltkrieg, die in 30 bzw 40m Tiefe lagen.

Neues Homestay
Ein nicht ganz wilder Vogel
Später haben wir das Homestay gewechselt, einerseits um einen zweiten Eindruck der Homestays zu bekommen, andererseits bietet das zweite Homestay breiteres Unterhaltungsprogramm wie Kayakfahren oder Vogelbeobachtung. Der Nachteil ist die etwas suboptimalere Lage zu den Tauchplätzen. Da ich aber eine winzig kleine, extrem nervige Wunde am Fuss habe, die nur mühsam heilt (bzw gar nicht, wenn sie dauernd in Salzwasser gehalten wird), lasse ich derzeit die Taucherei und liege bevorzugt mit einem eBook in der Hand im Schatten (was schon schweisstreibend genug ist).

Passage
Typisches Felsinselchen
Ausserdem haben wir eine schöne Ausfahrt zur Passage gemacht. Das ist ein ca 20m breites Stück Meer, welches die Inseln Waigeo und Gam trennt. Aufgrund der starken Strömung wirkt es aber wie ein Fluss. Für Schnorchler und Taucher ist es ein perfekter Ort, da die Korallen bis knapp unter die Wasseroberfläche wachsen und somit in ihren vollen natürlichen Farben bewundert werden können. Daneben gibt es viele kleine Kalkfelseninseln, die im Gegensatz zu Krabi aber alle mit ein paar Bäumen bewachsen sind.

Fischerdorf
Anschliessend war wieder zwei Tage Rückreise nach Singapur angesagt. Erst mit dem kleinen Boot des Homestay nach Waisai, danach schipperten wir wieder mit der grossen Fähre nach Sorong. Der Ticketkauf war hier deutlich einfacher, da es in Waisai ein Verwaltungsgebäude direkt neben dem Hafen gibt. In Sorong fuhren wir dann im "Taxi", einem alten, klapprigen VW-Bus, zu akzeptablem Preis ins Hotel und von dort suchten wir ein Abendessen. Endlich mal etwas anderes als die typische West Papua Diät bestehend aus Reis, Fisch (zu besonderen Anlässen auch Huhn) und Wasserspinat (Morning Glory) oder alternativ Bohnen. Ausserdem viel, viel Zucker und frische Früchte, um den Entzug der letzten zwei Wochen auszugleichen.

Am nächsten Tag stand der Rückflug nach Singapur an, der dann leider etwas mühsamer als geplant wurde. Der erste Flug von Sorong nach Makassar verlief noch ereignislos, aber in Makassar standen wir dann erstmal am Gate, bis pünktlich zum Boarding nach Jakarta aufgerufen wurde. Pünktlich? Nein! Das war nicht unser Flug, sondern ein Flug, der vor drei Stunden hätte fliegen sollen. Unserer war erstmal auf unbekannt, Gerüchten zufolge um 3 Stunden, aufgeschoben, da das Flugzeug wegen schlechtem Wetter noch in Bali oder auf Java stand... Unmöglich, so noch einen Anschluss nach Singapur zu finden. So suchten wir das Ticketoffice von Garuda auf und fragten, ob es möglich sei, uns auf einem der früheren, als nach wie vor pünktlich deklarierten Flüge umzubuchen. Dies beschäftigte nun mehrere Mitarbeiter während fast zwei Stunden, bis wir endlich zwei frische Boardingpässe ausgestellt bekamen - fünf Minuten vor geplantem Abflug der Maschine. Mit einem kleinen Sprint durch den Flughafen erwischten wir den Flug aber noch knapp.
In Jakarta mussten wir allerdings Gepäck abholen, nochmals frisch einchecken, durch die Immigrationskontrolle und schliesslich erneut kurz vor knapp in den Flieger hüpfen. Letztendlich erreichten wir Singapur somit mit nur etwas über zwei Stunden Verspätung, um dann in Niks Appartement direkt in seine Abschiedsparty hineinzustolpern.

Schönes Leben in Singapur
Die folgenden Tage in Singapur waren geprägt von Shopping zum wiederbefüllen der Vorräte sowie viel Essen (alles ausser Reis mit Fisch und Wasserspinat), Niks Abschiedsparties und ein paar Bier. Wir trafen auch einen unserer Divebuddies aus Raja Ampat wieder an, da dieser in Singapur lebt und uns folglich zu den empfehlenswertesten Bierständen des Landes führen konnte.

Als nächste Destination steht Siem Reap in Kambodscha an. Das ist dann das erste Mal, dass ich eine Reisedestination zum zweiten Mal besuche.

Von den Tauchausflügen gibt es hoffentlich später noch ein paar schöne Bilder. Einer unserer Divebuddies hat mir seine Unterwasserkamera geliehen, leider nutzte diese ein Speicherkartenformat, wofür kein Lesegerät vorhanden war. Aber er hat mir versprochen, die besten Fotos zukommen zu lassen!

Raja Ampat - das nächste Paradies

^ v M ><
Raja Ampat
Nach einer langen Nacht in Fliegern und Flughäfen mit regelmässigem Wechsel im 2.5h Takt erreichten wir etwas verschlafen Sorong, wo uns gleich eine Herde eifriger Taxifahrer begrüssten wie eine Herde Hyänen eine waidwunde Gazelle. Unser Programm sollte bestehen aus: SIM-Karte auftreiben, Polizeiposten zwecks West-Papua-Permit aufsuchen, bis 14:00 zum Hafen gelangen und die Fähre nehmen. Die Offerte des Taxikartells betrug 200k Rupien bis zum Polizeiposten, obwohl stayrajaampat (DAS Portal zum Thema Reisen in Raja Ampat) meint, dass man mit 100k zum doppelt so weit entfernten Hafen gelangen sollte. Wir beschlossen daraufhin, dass wir das grosszügige Angebot ausschlagen und als gute zentraleuropäische Wandersleut auch einen Kilometer zu Fuss gehen können. Gesagt getan und die Entscheidung zur Belustigung der Einheimischen, insbesondere der Schulkinder, die ihre frisch gelernten Vokabeln ("you know buttocks") testen konnten, für gut befunden, denn wir fanden auf dem Weg zum Polizeiposten einen seriösen Telekomshop, der uns (hier wirklich mal ohne Sarkasmus) kompetent, fair und im preislich regulären Rahmen mit SIM-Karten und 3GB Datenvolumen ausstattete.
Regenbogen
Sonnenuntergang vom Meer
Danach ging's zum Polizeiposten, wo wir durch einen Zivilangestellten in irgend ein Hinterhofbüro mit zwei wirklich freundlichen Polizisten geführt wurden, die uns relativ zügig mit dem passenden Schriftstück ausstatteten, während vor der Türe die lokale Polizeitruppe ihr geballtes Waffenarsenal präsentierte. Lediglich die Unterschiede zwischen Schweiz, Spanien und Schweden sowie zwischen Passaublaufdatum und Geburtsdatum waren den Herren noch nicht so ganz klar. Danach verbrachten wir den Tag mit Koffeinkonsum und Frühstück in einem westlich angehauchten Teehaus und einem Rundgang durch ein lokales Einkaufszentrum. Danach begaben wir uns zum Hafen und feilschten den Preis für die Überfahrt aus. Irgendwie wusste so niemand, wo man die Tickets für die Fähre kaufen könne und was diese Kosten sollten (obwohl viele Leute mit Tickets sowie Bootspersonal anwesend waren), so dass sich Sebastian zusammen mit einem des englischen mächtigen Einheimischen auf den Weg machte und erst nach sehr langer Zeit zurückkam. Währenddessen genoss ich das lokale Fernsehprogramm, eine Ultimate-Fighting-Meisterschaft der Frauen.
Die Fährüberfahrt verlief erstaunlich unkompliziert, wobei ich den grossen Teil davon verschlafen habe und zum Aufwachen einen Regenbogen präsentiert bekam. Bei Ankunft in Waisai wurden wir vom nächsten Wegelagerer beraubt, der Geld für den Nationalparkeintritt wollte. Danach brachte uns unser Homestay-Boot in Richtung Sonnenuntergang zu unserem Bungalow.

Unser Homestay
Bettvorleger
Das Homestay besteht aus ein paar simplen Bambushütten mit Kokosmattendach, einem Unterstand mit Essenstisch, einem Steg, einer kalten Dusche, einem freundlichen und kompetenten Divemaster aus Genf (Schweizer Qualität!), ein paar lokalen Chaoten, durchgewetztem und nicht gewartetem Tauchequipment, einem Boot mit drei kaputten Motoren und einem Stromgenerator, der Abends ab und zu mal läuft... Dafür haben wir hier Internetverbindung übers Mobilfunknetz mit sagenhafter EDGE-Geschwindigkeit. Ebenfalls nicht vergessen darf man die Hunde, die zwar gut erzogen sind, aber aus irgendwelchen Gründen beschlossen haben, dass es sich unter unserem Bett am besten schläft. So wachen wir regelmässig mit druckempfindlichen Bettvorlegern auf, die sich Nachts in den Bungalow schleichen.

Sonnenuntergang aus der Höhe
Sonnenuntergang mit Palme
Die Tage verbringen wir hier vornehmlich damit, auf der faulen Haut zu liegen, das immer gleiche zu essen (Reis, Thunfisch wechselweise mit Currysauce, grilliert oder als Steak, sowie Gemüsetopf mit primär Bohnen, dazu süsse Sojasauce und milde Chilisauce) und zu tauchen. Einige der Divespots sind echt genial mit schönen Korallen und enormer Artenvielfalt! Dafür kann extreme Strömung herrschen, so dass man ins Wasser springt und sich wie in einem Staubsauger fühlt. Als nächsten Punkt auf meiner Einkaufsliste für kleinformatiges Tauchmaterial habe ich mir jedenfalls schon mal einen Riffhaken notiert. Ab und zu klettern wir auch auf der Insel herum und betrachten kitschige Sonnenuntergänge in Postkartenqualität. Nach Sonnenuntergang bietet sich der klare Himmel für Sternenbeobachtung an, insbesondere wenn der Generator grad mal wieder ausfällt und die Lichtverschmutzung auf das absolute Minimum reduziert ist.

Weltreise FAQ: IT-Ausrüstung

^ v M ><
Klar, die wichtigste Frage für reisende Nerds und Geeks ist natürlich immer: was für technische Spielereien kommen ins Gepäck? So wurde ich doch tatsächlich schon zweimal gefragt, ob ich auch einen Raspberry Pi mit dabei habe. Die Antwort ist natürlich nein, da ein Raspberry mit allem nötigen Zubehör für minimale Nützlichkeit dann auch wieder ein ordentliches Gewicht und mächtig viel Volumen benötigen wird. Ganz davon abgesehen, was sollte der Raspberry können, was mein Laptop nicht auch kann? Und wann würde ich neben reisen und bloggen noch Zeit dafür finden?



Kernstück ist ganz klar das Smartphone (in meinem Fall ein drei Jahre altes Samsung Galaxy S3 mit CyanogenMod Firmware). Es passt in die Hosentasche und ist somit immer und überall dabei. Dank Verbindung zum Internet entweder per WLAN oder lokaler SIM-Karte ist es unerlässliches Hilfsmittel für Recherchen jeglicher Art. Es kann als Kamera dienen, als Medienplayer oder Notizblock und ganz wichtig als Navigationshilfe dank Google Maps und OpenStreetMap. Ah ja, zur Not kann man damit glaub auch telefonieren...
Da das Gerät noch über einen wechselbaren Akku verfügt, habe ich auch einen zweiten Akku mit im Gepäck. Zur Funktionserweiterung ist das USB-OTG-Kabel mit dabei, womit z.B. ein USB-Stick für unkomplizierten Datenaustausch angehängt werden kann. Ein Kopfhörer und ein Headset darf natürlich auch nicht fehlen.

Ein Notebook brauche man nicht, Internetcafes bzw für Gäste nutzbare Computer gäbe es überall. Ja stimmt. Aber (in extra Grossschrift): Falls ich auf mein eBanking zugreifen muss, will ich das ganz bestimmt nicht über einen PC mit veraltetem Windows XP machen, dessen einzige je installierte Updates die neuesten Viren sind... Von der hygienischen Qualität der Tastaturen will ich mal gar nicht reden. Ausserdem will ich für's bloggen oder sonstige Planungstätigkeiten mich nicht in ein stickiges Zimmerchen setzen, das ich unter Umständen erst suchen muss, sondern das auch von meinem Hotelzimmer (oder Balkon des Bungalows) in aller Ruhe mit meiner bevorzugten Software machen können. Des weiteren bietet ein Notebook die Möglichkeit, bequem mit Datenträgern zu jonglieren und die Fotos der diversen mitgeschleppten Kameras sowie von Freunden einfach zusammenzutragen und bearbeiten. Die mit der Actionkamera aufgenommenen Filme lassen sich leicht bearbeiten und schneiden. Und zu guter Letzt kann ich über subsurface den Tauchcomputer auslesen.
Als konkretes Gerät habe ich mich für ein Lenovo X1 Carbon mit so ziemlich allen Extras (aber ohne Touchscreen) entschieden. Das Gerät ist sehr klein (nur 1.5cm dünn) und leicht (nur 1.2kg), somit trägt es kaum auf. Trotzdem bietet es bei Bedarf brachiale Rechenleistung. Lediglich das Fehlen eines SD-Kartenlesers ist etwas schade, so dass hier ein zusätzlicher Ausrüstungsgegenstand mit ins Gepäck muss. Alternativ hätte ich mein Netbook mitnehmen können, jedoch bietet dies nur geringe Rechnleistung, für längeres Arbeiten nervig kleine Bildschirmauflösung und eine relativ klein dimensionierte Tastatur für meine grossen Hände.
Als weiteres Zubehör neben dem Ladegerät sind ein 3m langes Flachband-Netzwerkkabel, das Ethernet-Breakout-Kabel, diverse USB-Sticks (einer davon als Notfall-Live-Stick), diverse USB-Kabel, passiver USB-Hub, eine kleine Funkmaus, ein USB-Headset und eine externe HD für Backups mit dabei.
Das Gerät ist natürlich von UEFI/Firmware bis Harddisk/OS komplett verschlüsselt und mit Passwörtern gesichert, so dass ein Dieb damit leider nur einen eleganten Briefbeschwerer erstehen würde. Die Markenlogos sind allerdings überklebt, um den Laptop etwas unscheinbarer zu halten. Zu seinem Schutz steckt das Gerät in einer Neoprenhülle.

Um eine ganze Bibliothek mittragen zu können, führt kein Weg an einem eBook-Reader vorbei. In meinem Fall handelt es sich um einen Kindle Paperwhite. Dank dem Notebook können bequem beliebige Dokumente via Calibre in Kindle-verwertbare Formate umgewandelt werden.

Als primäre Kamera habe ich meine unterdessen sechs Jahre alte Fuji F80 mit dabei. Diese ist komplett abgeschrieben, bietet aber immer noch relativ gute Bildqualität und ist relativ handlich. Ausnahme ist leider das Ladegerät, das sehr viel Volumen einnimmt. Ein zwingendes Kriterium für meine nächste Kamera ist somit, dass sie per USB-Anschluss geladen werden kann. Auch hier ist ein zweiter Akku mit dabei.

Als sekundäre Kamera ist eine billige Actioncam (Gembird ACAM-002) eingepackt, die im Gegensatz zum Vorgängermodell auch gemäss Spezifikation funktioniert. Die Kamera ist bis 30m wasserdicht und funktioniert auch mindestens in 25m Tiefe noch zuverlässig. Sogar die Knöpfe reagieren dann noch. Das hebe ich besonders hervor, denn beim Vorgängermodell war in 7m Tiefe Schluss mit jeglicher Funktionalität.
Ebenfalls zu Testzwecken mit dabei ist eine Billigst-Actioncam, die zwar auch bis 30m wasserdicht sein soll, jedoch werden schon in 2m Tiefe die Knopfabdeckungen eingedrückt, so dass das Gerät unbedienbar wird. Gefilmt hat sie auch überhaupt nichts, daher wird sie bei nächstbester Gelegenheit in die Schweiz zurückverfrachtet.

Als Backuptelefon ist mein altes Nokia 6300 mit dabei. Dort steckt derzeit auch die Schweizer SIM-Karte drin, jedoch ist es meist ausgeschaltet. Genutzt wird es v.a. für den Empfang der mTAN-Codes der eBanking-Zugänge.

Um Actioncam und Handy ohne Steckdose zu laden, habe ich ein Akkupack im Gepäck. Damit in ordentlicher Menge gefilmt und fotografiert werden kann, sind auch einige Micro-SD-Karten mit dabei. Mehr zum Spass ist noch ein Asus WL-330nul WLAN Accesspoint mit dabei. Der ist superklein und kann als USB-Ethernet-WLAN-alles-zu-allem-Adapter eingesetzt werden. Um überall USB-Geräte laden zu können, fliegen diverse USB-Steckernetzteile herum, sowohl mit Euro-, US- als auch KFZ-Stecker. Wichtig ist auch ein zweipoliger Steckerkonverter, dazu noch die Plastikdongles, um in UK-Steckdosen Eurostecker einstecken zu können. Derzeit in Singapur deponiert ist ein MiFi (mobile WiFi), damit wir in Kambodscha, Laos, Vietnam jeweils eine SIM-Karte unter allen Reisenden teilen können.

Zwischen IT- und Tauchequipment steht der Tauchcomputer. Um diesen auslesen zu können, musste noch ein USB-Infrarot-Dongle mit ins Gepäck.

Zwar handelt es sich um keine IT- sondern nur Elektrogeräte, aber immerhin sind sie per USB-Anschluss zu laden und seien daher hier erwähnt: Meine Stirnlampe kann zwar mit AAA-Batterien betrieben werden, für maximale Leistung gibt es aber einen Akku, der eine Standard Micro-USB-Buchse bietet.
Da mein Haarschneidegerät ersetzt werden wollte, suchte ich spasseshalber danach, ob es da auch etwas per USB ladbares gäbe, und ich wurde tatsächlich fündig. Es gibt genau einen Hersteller, der so etwas produziert, und da es sich mit Wilkinson auch um eine renommierte Marke im Bereich Haarentfernung handelt, wurde das Gerät als "reisekompatibel" eingestuft und erworben. Leider ist der Anschluss semiproprietär... Das Gerät kann zwar mit einem normalen USB-Ladegerät geladen werden, das dauert aber unabhängig von der Leistungsfähigkeit mehrere Stunden. Eine schnelle Ladung gibt es nur mit dem mitgelieferten Ladegerät, dessen Micro-USB-Stecker aber in keine sonstige Buchse passt, da am Stecker ein zusätzlicher Plastiknippel befestigt ist. Vermutlich drückt der im Gerät auf einen Knopf, der dann die Schnelladung aktiviert. Eventuell lässt sich das also "hacken".

La gon krab, Thailand

^ v M ><
Ursprünglich wollte ich nur drei oder vier Tage in Krabi verbringen, allerdings bietet der Ort so viel zu sehen, dass ich letztendlich beschlossen habe, bis Samstag zu bleiben.

Mangroven
Für den nächsten Tag wäre zur Abwechslung eigentlich mal wieder Tauchen angesagt gewesen. Leider fiel das kurzfristig aus, da der Kapitän angeblich krank war. So schrieb ich halt als erstes den vorherigen Blogeintrag und begab mich später per Songthaew (die mit zwei Sitzreihen zu Kleinbussen umfunktionierten Pickups) in Richtung Ao Nang, um einen Strandtag einzulegen. Ao Nang ist ein ganz hässlicher Ort mit zu vielen Hotels, Ressorts und Touristen. Die Hauptstrasse stinkt nach Müll und überall stehen nervige Verkäufer herum, die einem Zeugs andrehen wollen, das man nicht haben will, wie z.B. massgeschneiderte Anzüge. Immerhin ist der Strand schön, so dass ich eine Weile im Sand lag und Bücher las. Später setzte ich mich wieder in ein Songthaew nach Krabi Town, wo ich mich in den Mangrovenwald begab, der per Steg komfortabel zugänglich ist.

Tags darauf fand der Tauchausflug auch tatsächlich statt und das Tauchgebiet hat auch alles Mögliche zu bieten wie Inseln mit Untiefen (eine "Landbrücke" in ca 2m Tiefe zwischen zwei Inseln), Unterwassercanyons oder eine durchschwimmbare Höhle unter einer Insel hindurch. Leider war das Wasser recht trüb und die Fischvielfalt reicht bei weitem nicht an den Sail Rock heran. Immerhin habe ich eine relativ grosse Qualle gesehen, das war vermutlich eine für Menschen harmlose Wurzelmundqualle. Allerdings ist es nicht so tief, was dafür in etwas längeren Tauchgängen resultiert. Der Guide sagte, dass wir 60 Minuten oder bis 50 Bar Flaschendruck tauchen, was auch immer zuerst kommt. Der erste Tauchgang endete nach 66 Minuten, beim zweiten Tauchgang fragte er nach ca 70 Minuten, ob mir denn nicht die Luft so langsam ausgehen würde (ich war dann bei 70 Bar) und wie wir so zum Boot zurückkommen meint er so "ich glaube, die mussten auf uns warten".
Ziemlich sicher war aber die Krankheit des Kapitäns vom Vortag nur eine faule Ausrede und ich wurde einfach vergessen. Denn als ich am Morgen abgeholt wurde, waren wir schon wieder halb in Ao Nang (wo sich die Tauchbasis befindet), als dem Fahrer eingefallen ist, dass er ja noch mehr Leute abholen müsse... also wieder zurück!
Zurück im Hotel verlängerte ich meinen Aufenthalt bis Samstag und erzählte, dass ich dann nach Singapur fliegen würde. Daraufhin drückte mir eine der Angestellten 17 Singapur-Dollar in die Hand: "Singapore very expensive! You go! You need!". Ich wollte ihr dafür den entsprechenden Betrag in Baht geben, was sie aber ablehnte. So stellte ich ihr ein kleines Geschenk zusammen, u.a. mit Schweizer Schokolade aus dem 7-11. Nicht gross verwunderlich findet sich dort Toblerone, doch zu meiner Überraschung gibt es sogar (Migroskinder aufgepasst) Chocolat Frei Täfelchen!

Höhlendurchfahrt
Höhlenmalereien
Für Donnerstag buchte ich wieder eine organisierte Tour, dieses Mal nach Ao Luek, wo sich diverse Höhlen befinden. Diese sind nur per Boot bzw Kayak erreichbar, so dass ich etwas Fitness für die Arme hatte. Eine dieser Höhlen ist bekannt für ihre Höhlenmalereien, eine andere ist ein Tunnel, durch den man hindurchfahren kann.
Am Abend fand auf der Strasse vor dem Hotel ein Nachtmarkt statt und die Angestellten meines Hotels hatten ihren eigenen Stand, an dem Sticky-Reis mit gebratenem Schweinefleisch verkauft wurde. Mir wurde eine Portion einfach so offeriert. Anschliessend begab ich mich zusammen mit einer Amerikanerin aus meinem Hotel noch etwas in die Stadt auf andere Nachtmärkte, wo wir wieder auf zwei Deutsche stiessen, mit denen ich zuvor Kayak fahren war. Der Abend wurde folglich noch ganz lustig.

Geschafft! Blick nach unten...
... und nach Krabi/Rai Leh
Für den letzten Tag plante ich etwas herausforderndes Workout ein und fuhr zum Tiger Cave Temple, dessen Hauptschrein sich auf einem ca 250m hohen Berg befindet, der über 1260 Treppenstufen bestiegen werden kann. Unten steht zwar, dass es 1237 seien, doch die oberste ist mit 1260 nummeriert. Das spielt aber keine grosse Rolle, denn anstrengend ist der Aufstieg auf jeden Fall. Ich schaffte es in gut 18 Minuten. Die Mühe lohnte sich, denn zur Belohnung bekommt man eine fantastische 360° Aussicht geboten. Man sieht Krabi Town, das Meer, die Inseln, die Klippen von Rai Leh auf der einen Seite, daneben hat man den Überblick über eine grosse Ebene mit vielen Plantagen und Urwald und etwa die Hälfte der Aussicht besteht aus benachbarten Kalksteinkegeln. Wieder unten angelangt fand ich hinter dem Tempel einen Waldpfad, der zu weiteren Schreinen und diversen Höhlen führt.
Die Reise zum Tempel ist leider etwas mühsam, Songthaews fahren nur sehr unregelmässig, so dass die beste Option zum hinkommen ein Motorradtaxi ab Busbahnof ist. Angeblich soll es noch einen öffentlichen Bus geben, aber das halte ich für ein Gerücht. Ich hatte wahnsinniges Glück und traf auf ein paar thailändische Studenten auf Motorrädern, die mich mitnahmen und bis zum Tempel fuhren. Dafür wollten sie nichts weiter als meinen Dank. Für den Rückweg nahm ich ein Motorradtaxi zum Busbahnhof, wo Songthaews regelmässig nach Krabi Town verkehren. Im Songthaew traf ich auf zwei ältere Amerikaner, der eine von ihnen immerhin schon 75, die noch immer mit dem Rucksack um die Welt ziehen.
Am Nachmittag wollte ich eigentlich zum Fossil Shell Beach, aber da es regnete, beschloss ich etwas Bücher zu lesen und mich zum Abschluss noch einmal per traditioneller Thai-Massage zu entspannen. Am Abend ging ich wieder an meinen bewährten Lieblings-Nachtmarkt und anschliessend in die Old West Bar, wo ich wenig unerwartet die beiden Amis wiedertraf und mich mit ihnen noch bis spät in die Nacht unterhielt. Pablo kennt Südamerika in- und auswendig und deckte mich mit mehr Reisezielen ein, als ich vermutlich Zeit haben werde. Und hey, womöglich treffen wir uns in Kambodscha wieder!

Das war das vorerst letzte Kapitel zu Thailand. Mir haben Land, Leute und Essen sehr gut gefallen. Da komme ich irgendwann sehr gerne wieder zurück, in dem Sinne "la gon krab", auf Wiedersehen!

Abenteuer auf Koh Phangan

^ v M ><
Thong Nai Pan
Die Zeit fängt langsam an zu fliegen, denn der Aufenthalt auf Koh Phangan ist täglich gefüllt mit vielen neuen Erlebnissen und Abenteuern. Am Freitag und Samstag war ich mit dem Tauchboot jeweils bei Koh Tao und am Sail Rock (liegt auf halbem Weg zwischen Koh Tao und Koh Phangan) tauchen, was in je zwei fantastischen Tauchgängen resultierte. Den Sonntag verbrachte ich mit Tobi am Strand von Thong Nai Pan Noi mit Rettungsübungen für die Rescue Diver Brevetierung.

Bach
Da die Hauptsaison auf Koh Phangan unterdessen vorbei ist, läuft das Leben nun gemütlicher, und so fährt das Tauchboot nur noch ungefähr jeden zweiten Tag raus. Somit war der Montag tauchfrei und wurde für ein paar Spaziergänge und Erkundung der Umgebung von Thong Nai Pan Yai genutzt. Zum Abendessen gab es echte italienische Pizza im Ristorante von Stefano. Die war nicht nur extrem gut mit einem superdünnen, knusprigen Boden, sondern durchaus auch eine schöne Abwechslung zum südostasiatischen Essen.

Unterwasser-Canyon
Drückerfisch
Am Dienstag war wieder ein Tauchausflug zum Sail Rock angesagt. Das ergab wieder zwei phänomenale Tauchgänge bei zwar leicht schlechterer Sicht als beim vorherigen Mal, dafür mit um so mehr Fischen. Da ich unterdessen auch meine Actioncam im Griff habe, konnte ich auch ein schönes Video eines Barracuda-Schwarms aufnehmen.
Am Abend fuhren wir nach Thong Sala, dem Hauptort von Koh Phangan, um einen Freund von mir zu treffen und am Nachtmarkt gut und günstig zu essen.

Ausflugsboot
Der heutige Mittwoch war wieder vollgepackt mit spannendem Programm. Am Morgen früh fuhren wir erneut nach Thong Sala, in der Hoffnung einen Ausflug in den Ang Thong Marine National Park zu finden. Das klappte dann auch wie am Schnürchen, am Hafen wurden wir sofort fündig und bekamen für einen günstigen Preis einen all-inclusive-Ausflug verkauft. Das Boot, übrigens nur echt mit 3m-Sprungbrett und Rutsche direkt ins Wasser, fuhr in gemütlichem Tempo zum Nationalpark, wo wir ein Schnorchelset gestellt bekamen und als erste Aktivität eine Stunde lang in enormer Fischvielfalt schnorcheln konnten. Danach gab es feines Curry zum Mittagessen, während unser Kutter zur nächsten Destination fuhr, wo als zweite sportliche Betätigung eine Kayak-Ausfahrt anstand, Anschliessend war ein Strandaufenthalt auf Koh Mae Ko angesagt, mit der Möglichkeit die Lagune (innere See) zu besichtigen. Mit ein paar Früchten als Zwischenverpflegung ging es weiter zu Aktivität Nummer drei, einer kleinen Wanderung. An sich hatte man die Wahl, zu einer Tropfsteinhöhle zu wandern oder einen Aussichtspunkt zu erklimmen. Wie es sich für gute Schweizer Wandersleute gehört, bestiegen wir den Aussichtspunkt in Rekordzeit, so dass tatsächlich genügend Zeit für einen Besuch der Höhle übrig blieb. Der Aufstieg zum Aussichtspunkt war zwar extrem anstrengend, aber gelohnt hat es sich! Die Aussicht ist einfach nur noch wow, so ein toller Blick über das Archipel!
Der Veranstalter schien ab unserer Kondition so beeindruckt zu sein, wie wir ab seiner perfekten Organisation. Nach all diesen sportlichen Aktivitäten waren wir ziemlich geschafft und das Boot fuhr zurück nach Koh Phangan, während wir mit selber zu füllenden Sandwiches und noch mehr Früchten verpflegt wurden.
Abschliessend suchten wir erneut etwas essbares im Nachtmarkt von Thong Sala, bevor wir wieder unsere Motorroller in Richtung Bungalow bestiegen.

Lagune
Weg zum Aussichtspunkt...
... und die Aussicht!
Tropfsteinhöhle

Ankunft auf Koh Phangan

^ v M ><
Am Donnerstag stand ein Landes- und Inselwechsel an, von Penang in Malaysia bin ich nach Koh Phangan in Thailand gereist, wo ich mit Tobi, der hier seit gut 3 Monaten als Tauchlehrer arbeitet, zwei Wochen lang tauchen möchte. Wer mit mir die ursprünglichen Reisepläne besprochen hat, dem habe ich womöglich noch von einem landbasierten Reiseweg mit dem Zug von Butterworth nach Surat Thani und von dort mit der Fähre nach Koh Phangan erzählt. Diesen Plan habe ich mit Blick auf die Flugpreise Penang - Koh Samui begraben, da der Flug für 80 Franken zu haben ist und eine viel stressfreiere Reise ermöglicht. Die Zugvariante hätte umständliche Ticketbeschaffung am Tag vor der Reise am Bahnhof in Butterworth, einen 5-6 stündigen nächtlichen Aufenthalt in einem thailändischen Provinzbahnhof, einen potentiell mühsamen Grenzübertritt in einem Provinznest sowie die Durchfahrt durch ein von Rebellen besiedeltes Gebiet in Thailand beinhaltet. Mit dem Flug sind all diese Mühseligkeiten einfach umflogen worden.

Abendrot in Thailand
Am Morgen habe ich also mein letztes Frühstück in Penang genossen und mich dann zum Weld Quay Busterminal begeben, um dort den Expressbuss 401E zum Flughafen zu besteigen. Die Fahrt führt u.a. an Silicon Penang vorbei, einem Areal in Flughafennähe, wo sich diverse IT und Hochtechnologiefirmen angesiedelt haben. Am Flughafen erfolgte der Checkin und im Duty Free-Bereich fand ich Möglichkeiten, meine letzten Ringgit zu verschleudern. Mit ca 10 Minuten Verspätung hob dann der Turboprop-Kotzbomber ab, um nach angenehmem Flug mit guter Aussicht auf Penang und später die thailändische Ostküste 5 Minuten verfrüht auf Koh Samui zu landen. Immigration und Zollkontrolle waren wie üblich für Schweizer Touristen unkompliziert und so stand ich in der Ankunftshalle, wo auch brav alle thailändischen Telekom-Anbieter aufgereiht ihre SIM-Karten anboten. Nach einer kurzen Übersicht entschied ich mich für das Angebot von AIS, die mir für 500 Baht (ca 14 Franken) 4.5GB Mobildaten für die nächsten 30 Tage verkauften.

Blick zurück auf Koh Samui
Nebenbei organisierte ich meine Überfahrt nach Koh Phangan, was jedoch recht suboptimal ablief. Ein lokaler Veranstalter verhökerte mir für 350 Baath Taxifahrt zur Fähre und Überfahrt nach Koh Phangan. Leider fragte ich nicht, wo ich dann in Koh Phangan ausgeladen würde und ging davon aus, dass dies wohl in Thong Sala geschehen würde. Leider erwischte ich einen Kutter, der mich dann in Haad Rin, also am Arsch der Welt auslud. Und natürlich war ich dann auch der einzige Reisende, der einmal um die halbe Insel nach Thong Nai Pan wollte. Mir wurden erst Fahrten für 1500 Baht angeboten, so dass ich den Fahrern klar machen musste, dass ich eine Dienstleistung, kein Auto kaufen möchte. Schliesslich konnte ich einen Anbieter auf 900 Baht herunterfeilschen (Tobi so: "Da hast du aber gut verhandelt :-)"). Ein reguläres Taxi (in Haad Rin nicht verfügbar, dort gibt es nur Minibusse) von Thong Nai Pan nach Haad Rin würde allerdings regulär nur 800 Baht kosten.

Mein Bungalow
Danach bezog ich meinen Bungalow, d.h. Willkommensbier, Auspacken, Duschen, Moskitonetz montieren und im 7-11 in der Nähe eine Steckerleiste kaufen, um die ungünstig gelegene, einzige Steckdose im Bungalow nützlicher zu gestalten.

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen des Tauchens, mit dem Tauchboot fuhren wir nach Koh Tao rüber, das als eines der schönsten Tauchgebiete von Thailand gilt. Ein super Einstieg mit zwei tollen Tauchgängen inmitten schöner Korallen. Die nächsten Tage sollten so ähnlich ablaufen, immerhin soll jetzt noch eine letzte Schönwetterphase folgen, bevor im November die Regenzeit einsetzt.

Reisetipps für Ägypten

^ v M ><
In den letzten drei Monaten habe ich nun doch zwei Reisen nach Ägypten hinter mir, die beide recht unterschiedlich organisiert waren. Die erste war gemäss meinem üblichen Reisepatent mit einer hohen Dichte an unterschiedlichen Attraktionen, hoher Mobilität und natürlich komplett selbst durchgebucht. Die zweite Reise war durch ein Reisebüro organisiert als Komplettpaket für eine Woche auf einem Liveaboard (Tauchboot).

Natürlich stellt sich bei einer Ägypenreise immer die Frage: Kann man denn da überhaupt hingehen, wenn man nicht akut suizidgefährdet oder todessüchtig ist? Klar, es gibt immer wieder mal irgendwo einen Terroranschlag. Aber seien wir mal ehrlich: Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Spinner genau dann und dort zuschlagen, wo man sich aufhält? Sofern man natürlich die übelsten Hotspots (Sinai, Wüstenregionen bei Libyen und Sudan) meidet? Das Aufgebot an Sicherheitskräften insbesondere bei Touristenattraktionen ist gewaltig.

Wichtig bei der Wahl ist auf jeden Fall, dass man die Reisewarnungen der Schweiz und Deutschlands studiert und die entsprechenden Gebiete weiträumig meidet. Ebenfalls sollte man das (englische) Wikitravel lesen. Relevant ist nicht nur der Hauptartikel sondern auch die Unterartikel für die individuellen Destinationen - es ist jeweils eine recht vernünftige Sammlung an möglichen Betrugsmaschen und örtlich besonderen Kleinkriminalitätsvarianten enthalten.

Bucht man nun eine Komplettreise auf dem Tauchboot, in der man nur die Strecke Flughafen-Yachthafen im Auto erlebt, vom Reiseveranstalter eine verbindliche Auflistung der zusätzlich anfallenden Kosten erhält und man das Boot ausser für Tauchgänge nicht mehr verlässt, dann kann man sich auf sehr entspannende und relativ unkomplizierte Ferien freuen. Leider verpasst man die ganze sonstige Schönheit und den Kulturreichtum des Landes. Dafür fährt das Boot an weiter vom Ufer gelegene Riffe (und Wracks), die nicht per Tagesausflugsboot erreichbar sind. Die Riffe sind entsprechend sehr viel schöner und lebendiger, da sie nicht durch ganze Geschwader russischer Kampftaucher totgetrampelt wurden.

Korallengarten
Nemo :-)
Flakkanone der Thistlegorm
Schön gefährlich: Feuerfisch
Krokodilfisch
Ich und ein Thunfisch-Verwandter
Blaupunktrochen
Fischschwärme im Schiffswrack
OpenBSD Logo (Kugelfisch) in der Nacht
Schildkröte im Vorbeiflug
Tauchen mit Delfinen!
Moräne


Die Individualreise ist etwas anstrengender. Obwohl die lokale Bevölkerung im allgemeinen (zumindest oberflächlich) sehr höflich ist, merkt man, dass die Touristen und somit das Geld ausbleiben. Entsprechend wird man, sobald man sich etwas interessiert zeigt, sofort angesprochen, eingelullt, man versucht einen irgendwohin mitzuschleppen um - logisch - dann einen Verkauf zu starten. Und natürlich kann nicht einfach ein normaler Preis genannt werden, wir kennen das aus Life Of Brian: Du kannst hier nicht einfach kaufen, du musst schon feilschen. Also kann man sich darauf einstellen, für eine Flasche Mineralwasser 15 Minuten zu handeln und trotzdem viel zu viel zu bezahlen. Und wenn man sich zu einer Touristenattraktion begibt, wird man von Herden von Verkäufern belagert, wie eine Herde Gazellen von Hyänen. Oder wie sagte die südafrikanische Mitreisende beim Hatschepsut-Tempel doch so prägnant: "Brace yourselves!" (was mich sofort zu meinem ersten Meme inspirierte).
Des weiteren gilt: Die realen Öffnungszeiten öffentlicher Gebäude oder von Touristenattraktionen brauchen nicht mit den offiziell veröffentlichten Öffnungszeiten übereinstimmen. Zum Beispiel besteht die Behauptung, das Ägyptische Museum in Kairo sei bis 19:00 geöffnet. Das war auch mal so, vor der Revolution. Seitdem wird um 16:30 geschlossen. Die Receptionisten des 5* Hotels oder die Taxifahrer halten es übrigens nicht für nötig, einen darauf hinzuweisen, wenn man um 16:15 eine 30 minütige Fahrt dorthin startet.
Ebenfalls sollte man damit rechnen, dass bei allen ausgehandelten Leistungen stets entweder weniger als erwartet geliefert wird, plötzlich versteckte Kosten auftauchen oder beides zusammen. Ebenfalls muss noch zusätzliches Bakschisch für Träger, Fahrer, Guides etc pp berücksichtigt werden.

Was haben wir uns denn angeschaut und was davon war wirklich sehenswert?
Trotz aller Unkenrufe zu Reisebeginn haben wir ein Hotel in Gizeh mit Blick auf die Pyramiden gebucht. Wie viele Leute haben uns gesagt, dass die Pyramiden schlicht keinen Besuch wert sind? Pah! Blödsinn! Die Pyramiden sind extrem sehenswert, die sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Man sollte hingegen kein Geld dafür ausgeben, in eine Pyramide hineinzusteigen. Es gibt dort schlicht gar nichts zu sehen. Ein schmaler, tiefer Tunnel, eine leere Grabkammer am Ende... und weisse Wände. Das Geld gibt man besser für die Grabmäler aus, welche ebenfalls zusätzlich kosten.
Ebenfalls in Kairo sollte man (während den tatsächlichen Öffnungszeiten) ins Ägyptische Museum, ins koptische Quartier oder einfach durch die Stadt streifen. Sobald man sich aus den touristischen Regionen hinausbegibt, ist es viel ruhiger und die Verkäufer sind viel anständiger. Viel Zeit hatten wir aufgrund Reisekomplikationen eines Begleiters nicht, so dass wir nicht mehr all zu viel zu sehen bekommen haben.

Als nächstes sind wir nach Aswan geflogen, v.a. mit dem Ziel, nach Abu Simbel zu gelangen. Diesen Ausflug haben wir direkt in unserem Hotel in Aswan bei Ankunft gebucht und sind am nächsten Morgen um 3 abgeholt worden. Alles in allem eine komfortabler, gelungener Ausflug, abgesehen vom frühen Tagesstart - und dass Abu Simbel jetzt nicht sooo spektakulär ist. Besonders ist daran eher, dass es sich um eine doppelte Ingenieursmeisterleistung handelt. Schon was die alten Ägypter geleistet hatten, ist schon ein wenig beeindruckend. Dass die modernen Ägypter beim Fluten des Nassersees die ganze Anlage verschoben und 1:1 wieder aufgebaut haben, steht dem aber kaum nach. Zu unserem Tourpaket gehörte auch ein Guide, der sich als sehr kompetent erwiesen hat. Zumindest, soweit wir das mit unseren Laienkenntnissen beurteilen können. Unterm Strich würde ich den Ausflug nicht noch einmal machen.
Ebenfalls zum Aswan-Programm gehören natürlich der Staudamm und der Philae-Tempel auf der Insel Elephantine. Zu bedenken ist, dass auch der Philae-Tempel durch Verschieben vor dem Stausee gerettet wurde.

Ebenfalls in Aswan haben wir eine Nilkreuzfahrt von Aswan nach Luxor gebucht. Hier sollte man unbedingt das Ufer entlang spazieren und direkt auf dem Schiff buchen. Das hat den Vorteil, dass man auch sieht, auf was für einen Kahn man sich dann begeben wird... Wir hatten Angebote für 50$ pro Nacht und Kabine für halbwegs schwimmfähige Rosthaufen bis hin zu 1700€ (nach CHF-Kurs 1.20) pro Person und Nacht. Wir haben uns dann für ein Schiff entschieden, das angeblich frisch aus der Werft kam (kein Neubau, wohl nur eine kleine Überholung) und uns für die Zwei-Kabinen-Suite 250$ pro Nacht (für 4 Personen) kostete. Für 150$/Person gab es dann auch ein komplettes Tourprogramm in Aswan, den Tempeln Edfu und Kom Ombo auf dem Weg nach Luxor sowie den Tempeln Karnak und Luxor und vier Gräbern im Tal der Könige inklusive Touristenführer. Sehr schön. Das war alles in allem ein lohnenswertes Gesamtpaket mit einem vernünftigen Preis-/Leistungsverhältnis. Das ist soweit alles Standardprogramm und sollte auf jeden Fall gemacht werden.
In Luxor hatten wir noch einen weiteren Tag zur Verfügung und buchten daher ein Tourpaket ins Tal der Königinnen, zu den Arbeitergräbern und - besonders sehenswert - zu den Privatgräbern (Valley of the Nobles).

Natürlich gilt in all diesen Attraktionen im inneren striktes Fotografieverbot und zahlreiche lokale Wächter kontrollieren dessen Einhaltung. Oh, und selbstverständlich bietet jeder von ihnen an, dass man natürlich gegen ein kleines Bakschisch doch fotografieren dürfe...

Das war der kulturelle Teil, als nächstes fuhren wir im privaten Kleinbus von Luxor durch die Wüste nach Hurghada in ein All-Inclusive-Ressort, von dem wir uns aufgrund des Namens doch ein gewisses Niveau erwarteten. All-Inclusive? Waruuum? Ich persönlich wäre ja eher in ein normales Hotel gegangen, aber ein Teil unserer Reisegruppe ist leider für Wassersport gar nicht zu begeistern, so dass wir auch alternative Sport- und Unterhaltungsmöglichkeiten zur Verfügung haben wollten. Tja, leider war der Kasten eine riesige Enttäuschung:
- Beim Einchecken wurde uns erstmals noch 140$/Person für das Neujahrsdinner abgezockt. Angeblich hätte unser Reisebüro uns das sagen sollen. Tja, weder Agoda noch die Hotel-Homepage enthielten eine entsprechende Information... Und was gab es zur Neujahrsgala? Playback-Live-Violine... Bauchtänzerinnen ohne Bauch... ein trockenes, halbwegs billiges Buffet (Surimi??? Seriously? Bei den Preisen?)... Ein paar Flaschen Schnaps einheimischen Feuerwassers (Qualitätslabel: Château Migraine) standen auf dem Tisch, die man extra hätte bezahlen dürfen... Bier, wofür man selbstverständlich ebenfalls extra hätte bezahlen dürfen (remember: All-Inklusive Absteige und 140$ Extra - und dann sowas?). Wir sind dann deutlich vor Mitternacht ins Bett. Wir mussten am nächsten Morgen ja früh auf.
- Ausgewählt hatten wir die Absteige aufgrund der Tatsache, dass auf der Hotel-Homepage damit geworben wurde, dass sie eine Tauchbasis hätten. Und die Tauchbasis (eine Kette mit mehreren Ablegern in Ägypten) hatte verdammt gute Angebote. Tja, vor Ort durften wir dann erfahren, dass die Tauchbasis vor drei Monaten geschlossen wurde. Stattdessen hat uns ein windiger Händler am Hotelstrand ein Tauchpaket in einem Nachbarsressort verkauft, das nur minim teurer war. ähem. ja. PADI-AOWD-Kurs (mit 5 Tauchgängen) plus 5 weitere Tauchgänge für 480€ statt AOWD und 6 extra Tauchgänge für 300€... Dass der AOWD-Kurs dann minimalistisch gehalten wurde (was will ich mit dem Adventure-Dive "Unterwasser-Naturalist" anfangen... Was habe ich im Boots- und Strömungstaucher-Tauchgang gelernt? Die Tauchgänge waren ja immerhin vom Boot, aber Strömung war da nicht wirklich...).
- Und dann erst das Publikum... Ich war doch heilfroh, dass ich morgens jeweils um 7 gleich zu Eröffnung das Frühstücksbuffet stürmen durfte und mich anschliessend aus dem Pulk gänzlich entfernen konnte.
Fazit: Einmal ins Hilton - und danach nie wieder. Zumindest in Hurghada.

Generell gilt bezüglich Bezahlung ein paar Dinge zu beachten: Die Ware immer gut kontrollieren, ob vollständig und unbeschädigt. An kleinen Scheinen sollte man sich festhalten, da diese sehr begehrt sind. Sehr häufig bekommt man zu hören, dass der Gegenüber kein Wechselgeld habe. Gegen ein 5£E Bakschisch, das man auf den Preis aufschlägt, kann sich das gerne ändern (und wenn nicht, hat er womöglich wirklich keins...).
Euro und Dollar als Bargeld werden immer häufiger anstelle von Ägyptischen Pfund akzeptiert. Meist werden aber nur Banknoten angenommen. Vorsicht beim Rückgeld, wertlose ägyptische Münzen sehen auf den ersten Blick wie 1 und 2 Euro Münzen aus. Vorsicht auch beim Wechselkurs, unser Nilkreuzfahrtschiff wollte ursprünglich einen sehr ungünstigen Kurs verlangen, den wir erst noch auf den offiziellen Tageskurs herunterfeilschen mussten.
Kreditkarten werden nicht überall akzeptiert (so hatte unser Kreuzfahrtschiff seine Kartenterminals noch nicht geliefert bekommen). Handkehrum stellt sich die Frage, ob man seine Kreditkarte wirklich in jeden Kartenleser reinstecken will... Die Postcard der Schweizer Postfinance funktioniert nur an zufällig ausgewählten Bankomaten, ein Plus-Logo muss gar nichts heissen. Maestro-Karten sind deutlich unproblematischer.

Im Gegensatz zur Schweiz oder anderen sog. Erste-Welt-Staaten ist es überhaupt kein Problem, eine Prepaid-Simcard (in beliebigem Format) zu erwerben.

Was an Tauchausrüstung verliehen wird, ist gelinde gesagt gruselig. Der Überlebenswille legt nahe, dass man zumindest ein eigenes Atemregler-Set mitbringt. Dann weiss man immerhin, dass es auch mal gewartet wurde. Das dortige Material leckt überall und die Membranen der zweiten Stufen sind oft so durchgewetzt, dass sie nach dem ersten Atemzug auf Freilauf stellen... Ein eigener Anzug ist ein dickes Plus, wenn man nicht frieren will. Während meiner Reisen lagen die Wassertemperaturen zwischen 19°C und 23°C, das kann im ausgewetzten, alten 5mm Neopren-Anzug mit der Zeit doch kühl werden.

Das Land ist sehr schön, nur die Ägypter sind unterm Strich leider etwas mühsam. Einerseits ist es natürlich meine persönliche Intoleranz gegenüber ihrer anderer Mentalität, andererseits aber auch deutlich die Verzweiflung, da die Wirtschaft aufgrund ausbleibender Touristen kollabiert. Aktuell kommen gerade 5% so viele Touristen ins Land wie normal. Viele leiden Hunger, viele (grad die Händler) sind nur nicht arbeitslos, weil sie ein eigenes Geschäft mit Warenvorräten haben. Aber einkommenslos sind fast alle. Von dem her kann man die Aufdringlichkeit durchaus nachvollziehen. Nicht nachvollziehen kann ich hingegen die ständigen kleinen Betrügereien wie z.B. das schon erwähnte "oh, da ist noch ein kleiner verstecker, nicht erwähnter Kostenpunkt und ausserdem gibt's nur die Hälfte vom versprochenen", falsches Herausgeben von Wechselgeld, etc pp. Die Aufdringlichkeit hat sogar dazu geführt, dass einer meiner Reisebegleiter letztendlich so genervt war, dass er mit Scheuklappen durch Luxor gerannt ist und nur noch "La Shukran - No thank you - mir gebet NIX!!!" von sich gegeben hat.

Fazit: Im Prinzip ja, aber man sollte sich genau überlegen, auf was man sich da genau einlassen möchte. Die wichtigsten kulturellen Attraktionen habe ich gesehen, daher werde ich wohl nicht wieder durch Ägypten reisen wollen. Aufs Tauchboot würde ich hingegen durchaus wieder. Zuerst war ich übrigens auf der Kulturreise, danach auf dem Tauchboot. Ergo war zuerst die durchzogene, dann die positive Erfahrung. Einfach, damit dies zueinander deutlich im Verhältnis steht, da ja die Tauchsafari im Text als erstes beschrieben wird.