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Stromverbraucher

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Heute habe ich vom Stromlieferanten ein Stromverbrauchsmessgerät ausgeliehen. Die EWZ bietet dies kostenlos an, wieso also nicht mal machen? In der Folge habe ich mal alles mögliche angesteckt und den Verbrauch gemessen. Aus Zeitgründen kann ich jedoch keine langfristigen Durchschnittswerte liefern, deshalb gibt es ein Bisschen weniger repräsentative kurzfristige Verbrauchszahlen und Spitzenwerte.

So sieht das Ding aus


Und gemessen habe ich folgendes:
Diverse 17" TFT-Monitore:
Ältere Modelle verbrauchen gegen 30W, neuere kommen mit 25W aus. Eigentlich nicht schlecht, denn im Datenblatt zu meinen Monitoren steht etwas von 50-70W. Ausgeschaltet und im Standby-Modus ist der Verbrauch ausserhalb des Anzeigebereichs des Geräts, also weit unter 1W.

Notebook
Es handelt sich um ein 15" Notebook mit Intel Centrino Chipset. In ausgeschaltetem Modus liegt der Verbrauch bei 1W, die sich das Netzteil spendiert. Im Leerlauf mit dem "Laptop Profil" der Windows-Energieverwaltung sind es 17W, mit dem "Desktop Profil" sind es etwa 22W. Umschalten lohnt sich also, da kein Geschwindigkeitsverlust spürbar ist. Unter Last ist das Gerät auf 30W gekommen, wird noch der Akku geladen sind es 55W.
Ein Notebook mit Athlon XP Prozessor und 15" Monitor will 30W im Leerlauf. Vollast benötigt gute 40W Mit Akku laden und Vollast zieht es bis 65W. Das Netzteil würde maximal 75W hergeben. Pentium 4 Mobile und 15" Monitor haben ziemlich genau den gleichen Verbrauch.

Server
Da ich den alten Server grad aus dem Serverraum ins Büro hochgeholt hatte, musste auch der heute Nachmittag dran glauben. Ausgeschaltet zieht der schonmal 6W. Eigentlich recht ordentlich, doch welcher rechte Server ist schon jemals ausgeschaltet? Im Leerlauf ziehen der Pentium3 933Mhz und die 7 Festplatten 130W, unter Last sind es 150-190W.
Zuhause habe ich dann bei meinen Bastel- und Homeserver (man erinnert sich) die sensationelle Uptime von 11 Tagen zurückgesetzt und den Strommesser angehängt. 4W im ausgeschalteten Zustand - das Netzteil habe ich schon lange. Zum Glück kennt das nur zwei Zustande: "Betrieb" und "vom Netz getrennt". Im Leerlauf beziehungsweise normalen Serverbetrieb sind es satte 58W, das entpacken des Linux-Kernels strapaziert dann mal Festplatten und Prozessor ziemlich heftig, was einen Verbrauch von 78W bewirkt.
Der Homeserver bei meinen Eltern ist da sehr bescheiden. Trotz zwei Festplatten will der K6-Prozessor mit 233Mhz grad mal 28W im Leerlauf. Unter Last sind es etwa 40W. Das Netzteil hier ist top, ausgeschaltet ist der Verbrauch unter der Messgrenze.

Drucker
Im Büro gab es einen kurzen Test mit einem netzwerkfähigen Laserdrucker. Im Leerlauf springt der Verbrauch zwischen 10W und 90W hin und her, geschätzt sind es wohl etwa 40W durchschnittlich. Druckvorgänge ziehen dann ordentlich, nämlich bis 900W, wobei die Schwankungen während des Druckvorgangs recht ordentlich sind.
Mein kleiner Laserdrucker daheim braucht konstante 11W in eingeschaltetem Zustand und geht auf etwas über 700W während des Druckens.
Der HP Tintenkleckser mit externem Netzteil braucht 0W ausgeschaltet, 2W im Standby und 6-13W beim Drucken.

Desktops
Der Desktoprechner mit dem Pentium4 3Ghz, 512MB RAM, ATI-Onboard-Grafik, Fesplatte und CDROM benötigt 2W in ausgeschaltetem Zustand, 67W mit dem ruhenden Linuxdesktop und 115W unter Last. Da es ein Dualboot-System ist, habe ich auch mal Windows gestartet. Wir haben mehrere dieser Barebones im Einsatz, meiner mit Linux ist der leiseste und kühlste. Und siehe da, unter Windows braucht er bei ruhendem Desktop 70W und unter Vollast geht er auf 125W hoch - sehr interessant! Linux ist anscheinend ökologischer als Windows. Ausserdem erreichte der Linux-Desktop seine Ruhelast unmittelbar nachdem die grafische Oberfläche fertig geladen war. Unter Windows XP mit SP2 und allen Updates dauerte es doch noch seine guten 5 Minuten, in denen die Last immer wieder über 100W sprang.
Ebenfalls getestet habe ich einen Fujitsu-Siemens Kleinrechner mit Pentium3 und Intel-Onboard-Grafik. Auch wenn das Ding sonst nichts taugt - sparsam ist es. 27W im Leerlauf und 50W unter Last sind recht anständig. Da das Netzteil ausgeschaltet nur 1W will, ist dies der klare Sieger unter den getesteten Desktops.
Als letztes habe ich meinen total aufgeblasenen Rechner zuhause etwas intensiver getestet. Drin steckt ein Athlon64 mit 1.8Ghz, 1GB RAM und eine Geforce 6600. Ausgeschaltet will das Netzteil 3W. Im Leerlauf sind es 77W mit Frequency-Scaling, also mit einem auf 1Ghz getaktetem Prozessor. Wird das Frequency-Scaling ausgeschaltet und der Prozessor langweilt sich bei 1.8Ghz, so will das ganze System gute 8W mehr und klettert auf 85W. Wie schon auf meinem Server habe ich auch hier wieder den Linux-Kernel entpackt, was 107W erzielte. Da grad ein paar CDs von Amazon geliefert wurden, ergo keine Raubgebrauchtkäufe, musste ich meine schwerkriminelle Energie ablassen durch Rippen und konvertieren nach ogg/vorbis. Das optische Laufwerk will wohl so gegen 10W, was gesamt in einem Gesamtverbrauch von 115W resultiert. Bei Spielen wird die Grafikkarte etwas ausgereizt, was bei 112W endet. Aber irgendwie frage ich mich da, warum mir eigentlich jeder ein Netzteil mit 350W oder mehr für eine derartige Kiste empfehlen würde - mein derzeitiger AC/DC-Adapter ist da ja kräftig überdimensioniert und ist grad mal zu einem Drittel ausgelastet.
Mein Via C3 will 3W ausgeschaltet, 38W bei ruhendem Desktop und 55W unter Last. Interessant, dass der Pentium3 da weniger will... Allerdings sollte ich wirklich noch ein Linux auf dem C3 installieren und damit nochmals testen. Ob das Powermanagement unter Windows 2000 wirklich funktioniert, dessen bin ich mir nicht ganz sicher. Momentan hängt an der Kiste sowieso ein normales Desktop-Netzteil mit 35W. Ein weiterer Test mit einem 80W Laptopnetzteil zeigt dann: 3W ausgeschaltet, 29W beim ruhenden Desktop und maximal 49W unter Last. Anscheinend machen knapp dimensionierte Netzteile mehr Sinn (der Wirkungsgrad soll mit höherer Auslastung besser sein. Diese Aussage scheint bestätigung zu finden.).

Kleinmaterial
Einstecken des Bluetooth-USB-Dongles liess die Anzeige grad um 1W ansteigen.
Die 3.5" Festplatte im Wechselrahmen hat ein Netzteil, das schon in ausgeschaltetem Zustand 2W zieht. Im Vergleich zum laufenden Gerät gibt es da nur eins: Bei Nichtgebrauch ausstecken: 12W im laufenden Betrieb. Die 2.5" Festplatte ist da sparsamer und kommt mit 3W per USB aus.
Netzwerk-Switches brauchen kaum Strom, 1-2W sind genug. ADSL-Router schlucken mit 3-4W etwas mehr, nochmals gesteigert von WLAN-Accesspoints, die um 5W wollen.
Mein neues Batterienschnelladegerät will 5W und lädt vier 2600mAh-Akkus mit guten 20W. Bedeutend weniger als die Herstellung einer normalen Zelle verbrauchen würde.

Multimedia
Auch meine Stereoanlage darf natürlich nicht fehlen. Im Standby unter der Anzeigeschwelle, eingeschaltet bei 35W, +/- 2 Watt, wenn ich an der Lautstärke drehe.
Wenn man schon einen fetten Fernseher hat, dann ist's natürlich interessant zu wissen, was die Röhre alles frisst. Auch hier wieder ist's ausgeschaltet nicht messbar. Beim Einschalten geht's kräftig nach oben, 350W braucht es, um das Gerät zu starten. Im Betrieb sind's dann noch 110W. für einen 72cm-TV vermutlich akzeptabel. In einem Test über 24h im Standby hat er noch nicht mal 1Wh verbraucht. Anscheinend läuft da wirklich nur unwesentlich mehr als das LED.
Ein kleinerer Flachbildfernseher mit etwa 55cm Diagonale will 40W.
Erschreckend ist der uralte Zweitfernseher meiner Eltern. 15W im Standby ist einfach zuviel. Gut, dass er an einer schaltbaren Steckerleiste hängt. 67W sind s übrigens im Betrieb, das bei etwa 50cm Diagonale.
Der Satellitenempfänger braucht 11W eingeschaltet und 2W im Standby. Auch hier ist die Steckerleiste wertvoll.

Gesamtanlage
Meine gesamte Computeranlage sollte demnach im Leerlauf 77W+25W+25W+35W=162W verbraten. Komisch, denn das Messgerät zeigt 176W an. Wo sind diese verbleibenden 14W?

Haushalt
Neben Computern habe ich auch noch Haushaltgeräte. Nun, meine Halogen-Schreibtischlampe müsste eigentlich 30W und 50W stark leuchten. Tatsächlich liegt der Verbrauch aber bei 33W und 48W. Um bei meinem Schreibtisch zu bleiben: der Ventilator will 17W für ein laues Lüftchen und 26W für einen ausgewachsenen Orkan.
Ab in die Küche. Der Tiefkühler ist normalerweise aus, aber wenn er mal seinen Kompressor anspringen lässt, dann zeigt er Muskeln. Da geht es schnell mal über 1000W! Zum Glück nur für kurze Zeit. Dennoch kommt er auf gut 1kWh pro Tag.
Der Wasserkocher heizt schnell, entsprechend will er auch seine 1800W. Etwa ein Liter Wasser sind mit 120W zu erwärmen. Wenn ich mein Physikzeugs vorkramen würde, könnte ich wohl noch den Wirkungsgrad berechnen - oder erkennen, dass meine Schätzung über die Wassermenge völlig daneben war :-)
Ein goldbrauner Toast wird mit 850W bestrahlt und braucht zur Herstellung 33W.



Das waren meine Messungen für's erste. Morgen früh gebe ich das Gerät zurück.

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