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Custom Debian Live USB-Stick

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Ausgehend von einem bestehenden Debian-Installer-Hybrid-Image habe ich ein Live-System für USB-Sticks gebaut, das an meine Bedürfnisse angepasst ist. Für Notfälle bietet sich deses System für die Hosentasche ebenso an, wie für spontane Installationen.

Benötigt wird zuerst ein passend vorkonfiguriertes, bestehendes Image. Das spart gegenüber einer frischen Zusammenstellung viel Zeit und Testaufwand. Das Vorgehen ist aber ansonsten weitgehend Identisch, weshalb ich dieser Anleitung folgen konnte. Sämtliche Schritte müssen mit root-Rechten durchgeführt werden. Als Basis habe ich das Debian 8.1 Installer-Image mit XFCE benutzt.

Einige nötige Pakete müssen auf dem Host-System installiert und die Arbeitsverzeichnisse erstellt werden:
aptitude install syslinux syslinux-utils squashfs-tools rsync xorriso isolinux
mkdir -p live_boot/chroot/
cd live_boot/
mkdir -p image/live

Danach wird das als Vorlage genutzte ISO gemountet und entpackt:
mkdir /mnt/iso /mnt/iso_root
mount debian-live-8.1.0-amd64-xfce-desktop.iso /mnt/iso -o loop
mount /mnt/iso/live/filesystem.squashfs /mnt/iso_root -o loop
rsync -av /mnt/iso_root/* chroot/
rsync -av /mnt/iso/* image/ --exclude=/mnt/iso/live

Nun gehen wir in's chroot:
mount -o bind /dev chroot/dev
cp /etc/resolv.conf chroot/etc/resolv.conf
chroot chroot

Das chroot muss nun noch mit ein paar Pseudodateisystemen und Einstellungen versorgt werden, bevor es vollständig operabel wird:
mount none -t proc /proc
mount none -t sysfs /sys
mount none -t devpts /dev/pts
export HOME=/root
export LC_ALL=C

Ab jetzt befindet man sich im chroot und kann die nötigen Modifikationen des künftigen Live-Systems vornehmen, z.B. die Konfiguration anpassen, beliebige weitere Pakete installieren oder das System aktualisieren. Dabei geht man genau gleich vor, wie bei einem installierten Arbeitssystem. Damit der USB-Stick z.B. alle WLAN-Karten unterstützt, können Firmware-Dateien (aus Debian non-free) nachinstalliert werden. Die Tastaturbelegung kann in /etc/default/keyboard an die eigene Tastatur angepasst werden, etc.

Ist man mit den Anpassungen fertig, wird das chroot wieder abgebaut und verlassen:
aptitude clean
rm -rf /tmp/*
echo > /etc/resolv.conf
umount -l /proc
exit
umount chroot/sys
umount chroot/dev/pts
umount chroot/dev
rm chroot/root/.bash_history

Nun wird das squashfs-Image mit dem root-Dateisystem erzeugt und der Kernel kopiert. Ein allfällig bestehendes squashfs-Image sollte aber davor gelöscht werden, da es sonst ergänzt statt überschrieben würde:
rm image/live/filesystem.squashfs
mksquashfs chroot image/live/filesystem.squashfs -e boot
cp chroot/boot/vmlinuz-3.16.0-4-amd64 image/live/vmlinuz
cp chroot/boot/initrd.img-3.16.0-4-amd64 image/live/initrd.img

Als vorletzter Schritt wird das ISO erzeugt. xorriso kann unter Verwendung von isohybrid, welches sich bei Debian im Paket syslinux-utils befindet, direkt ein bootfähiges Hybrid-ISO generieren. Gegenüber genisoimage hat xorriso mehrere Vorteile, einerseits wird das Hybrid-ISO in einem Schritt erstellt (statt es nachträglich per iso-hybrid Aufruf zu konvertieren), andererseits wird ein korrekter MBR auf den Stick geschrieben, so dass sich dieser nachträglich noch mit gparted umpartitionieren liesse. Der xorriso-Befehl wurde mit Tipps aus dem Ubuntu-Forum noch etwas optimiert:
cd image
xorriso -as mkisofs -D -r -J -joliet-long -l -V "Debian Live" -b isolinux/isolinux.bin -c isolinux/boot.cat -iso-level 3 -no-emul-boot -partition_offset 16 -boot-load-size 4 -boot-info-table -isohybrid-mbr /usr/lib/ISOLINUX/isohdpfx.bin -o ../debian-live.iso .
cd ..

Dieses Hybridimage ist nicht per UEFI startbar, daher müssen UEFI-Systeme für dieses Image weiterhin den Legacy-Bootmodus aktiviert haben.

Das Image wird abschliessend auf einen USB-Stick geschrieben und kann danach getestet werden:
dd if=debian-live.iso of=/dev/sdX

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