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Hexengebräu II

^ v M ><
Aller Anfang ist schwer. Auch in der Hexenküche.

Prompt hat es natürlich nicht geklappt. Anscheinend ist die deutsche Importhefe doch nicht so zuverlässig, denn die hat nicht gezündet und ist gestorben. Die Folge: Schimmel. Na super. Das interessante daran: Der Schimmel war vor allem dort, wo sich auch die Anis-Samen befanden. Die Lehre daraus fürs nächste Mal: Gewürz kommt erst am Schluss rein.
Also habe ich letzten Samstag angefangen systematisch sämtliche Apotheken in Zürich abzuklappern, bis sich irgend eine findet, die mir auch Reinzuchthefe verkaufen kann. Dabei verlief das Gespräch immer etwa so: "Grüezi, haben Sie Reinzuchthefe oder Weinhefe?" - "Was? *blödguck*" - "Reinzuchthefe. oO(nein, ich bin kein Mondkalb))" - "Nein, sowas haben wir nicht. *ungläubigguck*" Irgendwann wurde ich dann doch fündig und konnte dort die Hefe bestellen. OK, an der Stelle darf ich sicher kurz Werbung machen: Falken-Apotheke in Zürich-Seebach - kompetent, freundlich und mit gutem Sortiment :-)

Also habe ich schweren Herzens das schimmlige Honigwasser weggekippt und die Flaschen mit schwefliger Säure desinfiziert. Anschliessend bin ich wieder in den Aldi gegangen und hab erneut Honig gekauft, dieses mal aber nur 8kg, denn ein Verhältnis Honig-Wasser von 1:3 müsste auch genügend süss sein. Danach gab ich 500g Honig und 1.5l Wasser mit 15g Trockenhefe (genug für 100l Fruchtsaft) in die 5l-Gärflasche und habe das erstmals stehen lassen. Mein Grossvater gab mir den Tipp, doch noch etwas frischen Most hinzuzugeben, welchen er praktischerweise grad übers Wochenende gemacht hatte und der bereits am gären war. Also bin ich am Abend wieder quer durch die Schweiz gefahren und habe 4l sowie eine Flasche Kirsch (für den Frust, falls es nochmals schiefgehen sollte) abgeholt.
Wieder zuhause durfte ich feststellen: auf dem Honigwasser hat sich in meine Abwesenheit eine schäne Schicht Hefeschaum gebildet. Perfekt. Also erstmals 1l Most und nochmals 500g Honig und 1l Wasser rein und das ganze über Nacht entwickeln lassen.

Am Dienstag Nachmittag war schon ein ordentliches gären in der 5l-Flasche festzustellen, also bin ich dann wieder unter die Grossköche gegangen und habe die grosse Flasche befüllt. 2l Most, 5kg Honig und 15l Wasser zu beginn. Dies liess ich bis zum späten Abend abkühlen, danach gab ich 3.5l von dem gärenden Gemisch aus der anderen Flasche dazu. Die entnommene Masse dort ersetzte ich wieder mit Honigwasser, das ich bis grad knapp unter den Gummistopfen des Gäraufsatzes einfüllte. Als nächstes wurde noch die grosse Flasche gefüllt und wieder in ihre Ecke in der Küche gerollt.

Heute morgen durfte ich dann feststellen, dass die Sache diesmal funktioniert. Es gärt, blubbert und schäumt ziemlich kräftig. Also, diesmal wird's hoffentlich was!

Inhalt diesmal:
4l frischer Most
8kg Honig
22l Wasser
100g Rohzucker (als Honigersatz, um die Flaschen bis ganz oben hin vollzukriegen)

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