Skip to content

Schnaps brennen

^ v M ><
Dass ich Alkohol herstellen kann, habe ich ja schon mehrfach mit meinen Artikeln über den Fortschritt meiner Met-Braukunst gezeigt. Das Gen zur Alkoholproduktion habe ich wohl von meinem Grossvater geerbt, und bei diesem habe ich nun eine Lehre in Sachen Hochprozentigem absolviert.

Und zwar haben wir ein paar Liter feinste gebrannte Wässerchen hergestellt. Ja, natürlich legal. Und nein, man wird nicht blind davon.
Tja, eigentlich ist es nicht wirklich kompliziert, die Physik erledigt das eigentlich von alleine. Die grösste Schwierigkeit in der Produktion eines guten Schnäpschen ist das Einbeizen, also das Vergären der Früchte. Gelingt dies, dann steht auch einem erfolgreichen Destillat nichts mehr im Weg. Misslingt es hingegen, so braucht man schon etwas Glück, dass man es wenigstens noch zu einem Burgermeisterli retten kann, bei dem die Kräuter die Nebengeschmäcke überdecken.

Mit dieser Brennkonstruktion haben wir nun die Destillate hergestellt:

Rechts im Bild ist der Brennofen mit einem Dreikammersystem. Zuunterst wird mit Holz kräftig eingeheizt, damit ein Wasserbecken erhitzt, und das Wasser erwärmt dann das Brenngut. Durch das Rohr oben gelangt der Alkoholdampf in den Kondensator, wo dann mit klassischer Wasserkühlung der Schnaps vom Dämpfchen zum Wässerchen wird.

Und schon nach kurzer Zeit beginnt dann das wertvolle Nass zu fliessen:

Trackbacks

No Trackbacks

Comments

Display comments as Linear | Threaded

Frei Marcel on :

Sehr geehrter Braumeister, habe ein Rustico in Italien umgebaut und im Garten viele Früchte,Feigen, Zwetschgen, Mirabellen, Aepfel, Kirschen ectr.
Wie muss ich die etwas überreifen Früchte für den Brand vorbereiten? Die Weintrappen habe ich schon gut im Griff und der Grappa gefällt viiielen.
Also wie setze ich die Früchte zum Gähren an? mit Hefe, Zucker, für eine Hilfe wäre ich sehr froh
Vielen Dank für Ihre Bemühungen
Frei Marcel

Lukas on :

Salü Marcel

Grundsätzlich sollten sich die Früchte nicht anders verhalten als die Trauben. Wilde Hefen finden sich in grösserer Anzahl auf allen Früchten. Es kann aber natürlich Sinn machen, eine Hefe zuzugeben (idealerweise eine Weinhefe, niemals Backhefe - aber Achtung, unterschiedliche Hefen haben unterschiedliche Wirkung). Da sich die Hefe durchsetzt, welche die meisten Keime vorweist, setzt sich durch künstliche Hefezugabe mit grösster Wahrscheinlichkeit die zugegebene Hefe durch.

Zucker ist unnötig, den haben die Früchte ja schon selbst dabei. Zucker ist auch verpönt bzw teilweise per Reinheitsgeboten verboten. Trockene Früchte wie z.B. Quitten erfordern die Zugabe von etwas Flüssigkeit, Apfelsaft ist da ein gutes Additiv.

Wichtig ist, dass faule und angeschimmelte Fruchtteile weggeschnitten werden, bevor man die Früchte einbeizt. Die Früchte kleinzuschneiden ist allgemein ganz gut. Bei Steinobst muss peinlichst drauf geachtet werden, dass die Steine nicht kaputtgehen, sonst wird giftige Blausäure freigesetzt. Gelegentlich sollte die Maische umgerührt werden. Als Gefäss bieten sich 50l-Kunststoff-Fässer an, auf die man einen Gärspund aufsetzt.

Viel Erfolg beim Einbeizen!

Ich wär übrigens an einer Flasche vom Grappa interessiert ;-)

Flow on :

Interessante Brennkonstruktion habt ihr dort, sieht zwar ein wenig nach Moonshiner aus, aber scheint ja gut zu funktionieren. Viel Erfolg weiterhin beim brennen :-)

Enzianbrenner on :

schöne alte Destille.

The author does not allow comments to this entry

Add Comment

Standard emoticons like :-) and ;-) are converted to images.
Form options