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Autofahren in Australien und der Schweiz

^ v M ><
Autofahren in der Schweiz ist einfach nur mühsam, und dafür gibt es gute Gründe:

  • Zu viele Verkehrsteilnehmer, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land
  • Ampeln stehen aus Prinzip auf rot. Für alle.
  • Überall Baustellen. Permanent.
  • Kreisel? Voll kompliziert. Eine Ampel bremst den Verkehr eh *noch* besser aus als die inkompetenten Fahrer.
  • Höchstgeschwindigkeit 120. So lange kein Stau herrscht. Für die nächsten 100m. Dann kommt eine Baustelle. Oder ein Lichtsignal. Oder die Geschwindigkeit wird regulär wieder reduziert.
  • Tempowechsel alle 100m.
  • Blitzkasten alle 50m.
  • Parkplätze nur in homöopatischer Dosis. Und dann unverschämt teuer. Und komplett besetzt.
  • Das vorhandene Parkplätzli ist für einen Smart ausgelegt. Maximal.
  • Der linke Nachbar parkt ganz am rechten Rand, der rechte Nachbar ganz am linken Rand.
  • Eine zweispurige Strasse ist knapp breit genug für 1.5 Kleinwagen.
  • Benzin wird mit Gold aufgewogen. Und dann kommen noch die Steuern obendrauf.
  • Ich habe nach der Tagesmiete gefragt, nicht nach dem Kaufpreis!
  • Automatikgetriebe? Natürlich, haben wir. Kostet extra. Warum? Weil das nur für Verlierer ist, die nicht richtig Auto fahren können. Wahre Männer schalten von Hand. Ich will die Strasse und den Wagen spüren!!! (für alle Leser mit dejustiertem Sarkasmusdetektor: Das ist nicht meine Meinung, sondern jene von Otto Normalbüenzli)

Demgegenüber ist es in Australien schon regelrecht entspannend:

  • Freie Fahrt für freie Bürger! ist kein Schlachtruf sondern Realität (insb. auf dem Land).
  • Ampeln stehen für den Hauptverkehrsstrom normalerweise auf grün.
  • Baustellen? Ohne ernsthaften Frost und Verkehr geht die Strasse auch nicht kaputt. Die Verlegung neuer Leitungen lässt sich planen und koordinieren. Und ansonsten kann man auch einfach speditiv arbeiten.
  • Kreisel? Oh yeah! Am liebsten mehrspurig!
  • Höchstgeschwindigkeit 100-110 (130 im NT). Für die nächsten 100km.
  • Die aktuelle Tempoangabe gilt für die nächsten 100km. Oder mehr.
  • Radarkontrolle alle 5000km. Oder seltener.
  • Massenhaft Parkplätze. Gratis.
  • Jeder Parkplatz ist gross genug für einen anständigen 4WD.
  • Egal wie geparkt ist, da ist immer noch genug Platz für zwei offene Türen. Aber idealerweise steht man in der Mitte.
  • Die Fahrspuren der Strassen sind breit genug für anständige SUVs.
  • Benzin ist billig (Normales Benzin ist allerdings nur 91 Oktan).
  • Mietpreise für Kleinwagen sind sehr tief.
  • Handschaltung? Das ist doch dieser perverse europäische Fetisch? Hier, nimm den da mit Automatik.

Natürlich ist nicht alles nur gut. Insbesondere bei der Interpretation der Höchstgeschwindigkeit gehen die Meinungen auseinander:

  • 100? Du meinst 120? Mach mal *drängel* *drängel* *überhol*
  • 100? Du meinst 95? Aber nur bis der Überholstreifen beginnt, ab dann natürlich 110. äääätsch!

Magnete und Vulkane

^ v M ><
Wilder Koala
Nach dem Tauchgang zur Yongala fuhr ich wieder ein Stück nordwärts nach Townsville. Vor dessen Küste liegt Magnetic Island, das durch tolle Natur und Landschaften bezaubern soll. Die Überfahrt mit der Fähre dauert nur 20 Minuten, so fuhr ich am Vormittag ausgerüstet mit Picknick und viel Wasser hinüber, um bei bestem Wetter über die Hügel der Insel zu wandern. Mein holländischer Zimmergenosse sprach übrigens von "Bergen"... Auf meiner Wanderung sah ich dann zum ersten Mal einen Koala in freier Wildbahn!

Zurück in Townsville beschloss ich am Abend kurzerhand noch den Hausberg (Verzeihung: Haushügel natürlich) "Castle Hill" zu besteigen, der immerhin 286m hoch ist und einen fantastischen 360° Ausblick auf Magnetic Island, die Küste und das Hinterland bietet.

Magnetic Island
Magnetic Island
Castle Hill Panorama
Sonnenuntergang

Käfermassaker im Outback
Am nächsten Tag stand ich früh auf. Erster Punkt auf der Tagesordnung: Wasser kaufen und Auto volltanken, denn nun geht's ins Outback! So fuhr ich 5 Stunden lang über die Outback-Highways nach Undara, einem vulkanischen Nationalpark. Dieser ist berühmt für seine "Lava Tubes", durch Lavaströme geformte Tunnels. Solche gibt es zwar auch an anderen Orten der Welt (auf Hawaii sind z.B. derzeit welche am entstehen), doch die in Undara sind die längsten der Welt.

Wallaby
Brown Tree Snake
Nach Ankunft machte ich als erstes eine kleine Wanderung entlang des Kraterrandes von Mount Kalkani, von wo aus sich ein ausgezeichneter Ausblick auf die umliegende Landschaft und deren insgesamt 72 Vulkankegel bietet. Ausserdem gibt es sehr viele Wallabies zu sehen. Später am Abend war ich für eine Tour angemeldet, bei der man erst den Sonnenuntergang bei einem leichten Apéro betrachtet und anschliessend auf die Suche nach dämmerungs- und nachtaktiven Wildtieren geht. Leider setzte kurz vor Beginn der Regen ein. So wurde stattdessen leicht umdisponiert und wir fuhren zu einer Lavaröhre mit einer grossen Fledermauskolonie. Durch den Regen wurden die Baumschlangen hervorgelockt, welche am Höhleneingang auf die Äste krochen, um dort Fledermäuse zu fangen. Und tatsächlich hatten wir Glück, wir sahen nicht nur eine gewaltige Menge Fledermäuse (es sollen über 150'000 Tiere in der Höhle leben), sondern auch fünf Schlangen (die übrigens ungiftig sind), von denen zwei einen Jagderfolg hatten: In einer schnellen Vorwärtsbewegung wird die Fledermaus mit dem Maul gepackt und anschliessend in den tödlichen Würgegriff genommen. Nach 20 Minuten wird die Fledermaus dann heruntergeschluckt. Aber es wurde noch besser: Als Bonus sahen wir noch, wie eine Schlange der anderen versuchte die Beute abzunehmen.

Röhreneingang
Frühstück im Busch
Der nächste Tag startete mit einer Regenpause und somit einem Buschfrühstück: Tee vom Holzfeuer, über dem Feuer getoastetes Brot, dazu Bohnen, Speck und Eier. Anschliessend startete die Tour zu den Lavaröhren. Dabei wurden wir erst zum "Archway", einer Art Triumphbogen geführt. Dessen Decke ist mitnichten solide, sondern ist während des Abkühlens der Lava zersprungen und hält somit wie ein Fensterbogen einer barocken Kirche zusammen. Entsprechend können Lavaröhren auch einstürzen, doch dies passiert meist rasch nach Entstehung und was stehen bleibt, ist sehr stabil. Dies wird jedoch durch die Parkwächter und Geologen regelmässig überwacht. In den eingestürzten Bereichen bildet sich ein eigenes Mikroklima, so dass dort ein Regenwald wächst, während es sich beim umliegenden Land um Savanne handelt.

The Archway
Vegetations-wechsel
Blick hinein
Blick hinaus

Innot
Millstream Falls
Von Undara fuhr ich in Richtung Atherton Tableland. Der Weg führte an den heissen Quellen von Innot vorbei, wo ich Zwischenhalt machte, und mich im warmen Wasser etwas entspannte. Weiter ging es zu den Millstream Falls. Das ist der breiteste Wasserfall Australiens. Danach setzte leider ein "Schweizer Sommer" ein, d.h. angenehme 24°C, heftiger Regen und teilweise Nebel, so dass ich das Sightseeing abbrechen und mich in Richtung einer Unterkunft begeben musste.

Tauchen am Wrack der Yongala

^ v M ><
Wimpelfische
In Cairns beschloss ich, erneut ein Auto zu mieten, da dies für den Ausflug nach Townsville deutlich flexibler ist und günstiger kommt als der Greyhound Bus. Ausserdem ermöglicht es mir, anschliessend die Atherton Tablelands nach belieben zu erkunden.


Viele Fische
Mehr Fische
Als erstes fuhr ich vorbei an Townsville nach Ayr und von dort an einen kleinen Strandort, wo ein Tauchunternehmen Ausfahrten zum Wrack der Yongala anbietet. Die Yongala sank 1911 in einem Sturm und wurde erst 1958 wiederentdeckt. Nach über 100 Jahren am Meeresgrund hat sich ein veritabler Korallenbewuchs entwickelt, so dass das Wrack heute als eines der schönsten Tauchziele der Welt gilt. Zwischen Ayr und dem Strandort hätte ich beinahe eine Schildkröte überfahren, diese kroch grad über die Strasse und befand sich mitten auf meiner Fahrbahn. Doch zum Glück springen Schildkröten ja nicht urplötzlich nach links oder rechts, so dass ich sie gefahrlos weiträumig umfahren konnte.

Einhornfisch
Spatenfisch
Vom Strand fuhren wir per Schlauchboot etwa 40 Minuten lang ins offene Meer hinaus. Mit bis zu 1.5m hohen Wellen war die Fahrt relativ ruppig, doch glücklicherweise wurde trotzdem niemand Seekrank. Freundlicherweise schien die Sonne und im Gegensatz zum Vortag gab es keinerlei Regenschauer. Dazu schallten aus den Boardlautsprechern wohlklingende Töne von AC/DC, Guns n' Roses, Bon Jovi und sehr viel Metallica. Das sogar ganz ohne dass ich irgendwie Einfluss nehmen musste \m/ Ausserdem traf ich erneut zwei Tauchbuddies vom Great Barrier Reef.

Schildkröte
Seeschlange
Leider war die Sicht unter Wasser nicht so brillant, weiter als ca 7 Meter war leider nichts mehr zu sehen, da das Wasser extrem trüb war. Dafür konnte man innerhalb dieser 7 Meter mehr Fische sehen, als das Gehirn (besonders unter Stickstoffnarkose) verarbeiten kann. Insbesondere Schildkröten sind in der Gegend sehr verbreitet, wir sahen bestimmt drei verschiedene Exemplare in den beiden Tauchgängen. Zwischen den Tauchgängen sahen wir sogar noch zwei Schildkröten auftauchen und Luft holen. Als Abschluss tat eine Seeschlange noch dasselbe.

Schildkröte
Schildkröte
Fische
Fisch

Überall Fische
Viel mehr Fische
Und noch einer
Federstern (geblitzt)

Great Barrier Reef

^ v M ><
Korallengarten
Endlich steht wieder Tauchen auf dem Programm! Für das Great Barrier Reef gilt eigentlich die Empfehlung, dass man eine mehrtägige Kreuzfahrt per Liveaboard machen muss, damit man die äusseren Riffe zu sehen bekommt. Diese sind deutlich schöner und auch besser erhalten, da die Tagesausflugsboote nicht so weit hinaus fahren. Folglich habe ich nach entsprechenden Angeboten gesucht und diese in zwei Klassen gefunden: Erstens "richtige" Liveaboards, die alle paar Tage fahren und pro Tag ein mittleres Vermögen kosten. Zweitens eine Art schwimmendes Hotel, das jeden Tag von einem Zubringer mit Lebensmitteln, Treibstoff, Crew und frischen Tauchern versorgt wird, die nur einen Bruchteil davon verlangen. Dafür haben diese zwei Nachteile: Man bekommt nicht die ganz exklusiv gelegenen Riffe zu sehen und sie dienen primär als Ausbildungsplattformen.

Lippfisch "Wally"
Blick am Riff vorbei
Ich habe mich für ein Angebot der zweiten Kategorie entschieden und für 4 Tage / 3 Nächte mit bis zu 19 Tauchgängen gebucht. Das Programm ist relativ simpel, am ersten Tag fuhren wir früh Morgens mit dem Zubringer los. Unterwegs wurden zwei Stopps für Tauchgänge eingelegt. Nach dem Mittagessen stiegen wir auf das Hotelboot um, wo nach dem Check-In ein Nachmittagstauchgang und nach dem Abendessen noch ein Nachttauchgang stattfanden.

Tauchen bei Sonnenaufgang
Anemone
Die nächsten Tage verliefen nach dem Schema "Tauchen, Essen, Schlafen, Wiederholen". Es war kein störender Internetzugang vorhanden, dafür liessen sich viele neue Freunde und Erlebnisse finden. Die neue Kamera hat sich mit ihren 30m Tauchtiefe ebenfalls sehr bewährt und einige gute Bilder hervorgebracht. Da sich der Sandboden zwischen 10m und 25m und die besten Motive sogar ganz nahe der Wasseroberfläche befinden, sind sehr tiefe Tauchgänge fast nicht nötig, dementsprechend sind bis zu fünf Tauchgänge am Tag möglich.

Schildkröte
Koralle
Zu sehen gab es viele grosse Tiere, einige Haie, ein paar Schildkröten und viele Papageienfische. Die Korallen sind in hervorragendem Zustand. Makrosachen gibt es nicht so wahnsinnig viele, wenn sich ein Nudibranch pro Tauchgang finden liess, war das schon gut. Die Nachttauchgänge waren recht langweilig, u.a. auch, weil sich grosse, hässliche Raubfische schon versammeln, bevor die Taucher ins Wasser gehen und dann die Lampen der Taucher zur Futtersuche benutzen. Als Optimierung gibt es gegen Aufpreis spezielle Neonlampen und Filter für die Maske, womit diverse Kleinstlebewesen sichtbar gemacht werden. Ich habe mir die 50AUD gespart...

Im folgenden ein paar Eindrücke, die mir vor die Linse geschwommen sind:

Korallen

Korallen
Korallen
Korallen
Korallen

Diverse Meerestiere


Hummer
Einsiedlerkrebs
Qualle
Seeigel

Seegurke
Seegurke
schillerndes rot (in 20m Tiefe)
Mantis Shrimp

Muscheln


Muschel
Muschel
Muschel

Fische


Wimpelfisch
Pufferfisch
Bunter Riffbewohner
gepunkteter Riffbewohner

Wally ist ein an Taucher gewöhnter Lippfisch, der sich für sehr fotogen hält und seine blubbernden Gäste gerne umschwimmt. An schlechten Tagen kann er aber auch mal zubeissen, wenn man ihn versucht zu streicheln :-)
Nochmals "Wally"
Wally's Verwandter
Drückerfisch
noch ein Riffbewohner

Giftige Stacheln sind natürlich auch vorhanden, z.B. in Form der Feuerfische (die hier erfreulicherweise nicht derart omnipräsent sind, wie an den Orten, wo sie als invasive Spezies auftreten) und natürlich der blau gepunkteten Stachelrochen.
Feuerfisch
Feuerfisch
Stachelrochen
Stachelrochen

Wo es Anemonen gibt, dort hat es auch Clownfische...
Nemo, Nemo
Noch mehr Nemo :-P

Schildkröten

Die Schildkröten liessen sich sehr gut beobachten, so konnte ich eine unter Wasser beim Luft holen sehen, eine weitere tauchte hinter dem Boot auf, als wir auf dem Sonnendeck lagen. Aber wie immer war dann natürlich keine Kamera zur Hand...
Schildkröte
Schildkröte

Seesterne

Seestern
Seestern
Seestern
Satanischer Seestern

Hier ein Beispiel für die Farbverfälschung durch das Wasser. Oder den Blitz. Je nach Perspektive:
Ohne Blitz
Mit Blitz

Federseesterne sind mir bislang gar nicht wirklich aufgefallen, bis mich ein anderer Gast beim durchsehen ihrer Fotos darauf hingewiesen hat. Tatsächlich dachte ich bislang, das seien Korallen...
Federstern
Federstern
Ohne Blitz
Mit Blitz

Nudibranches und Flachwürmer

Im Gegensatz zu Raja Ampat sind sie im Great Barrier Reef eher seltene Funde. Toll zu fotografieren sind sie dennoch!
Nudibranch
Nudibranch
Nudibranch
Flachwurm


Schade, dass die australische Regierung das alles wegbaggern will, damit sie ihre (endliche) Kohle rascher nach China verschiffen kann. Aber na ja, wer braucht schon (potentiell unendlichen) Tourismus?

Melbourne

^ v M ><
Ausblick von You Yang
Von Geelong ging es dann gemütlich zu unserem nächsten Hotel im Norden von Melbourne. Unterwegs liessen wir es uns nicht nehmen, im Serendip Sanctuary nochmals Wallabies, Emus und diverse Vogelarten anzuschauen, sowie vom You Yang Nationalpark den Ausblick über die Gegend zu geniessen.


Fort Nepean
Blick nach Queenscliff
Für den nächsten Tag war ein Trip nach Phillip Island geplant, den wir noch um einen Besuch von Fort Nepean ergänzten. Somit wurde dies lustigerweise der Tag mit den meist gefahrenen Kilometern (ca 500), da Hotel, Nepean und Phillip Island alle je gute 2h Fahrt auseinanderliegen. Fort Nepean diente der Hafenverteidigung von Melbourne vom späten 19ten Jahrhundert bis nach dem zweiten Weltkrieg. Es liegt auf einer Landzunge, welche die Phillipbucht von der Bassstrasse trennt und bietet entsprechend schöne Ausblicke nach Queenscliff, sowie die anliegenden Wasserflächen. Besonders schön zu sehen ist, wie das Wasser in der Basstrasse wütend gegen die Küste prallt, während es in der Bucht ruhige Sandstrände gibt. Leider darf man diese nicht betreten, da noch Blindgänger von Militärübungen umherliegen können.

Phillip Island ist vor allem wegen seiner Zwergpinguine berühmt, für welche dort eine grosse Schutzzone und Forschungsstätte für ihre Kolonie eingerichtet wurde. Allabendlich kehren um die tausend Pinguine von der Jagd zurück in ihre Nester und bilden dabei eine regelrechte "Penguin Parade". Leider herrscht bei dem Anlass striktes Fotografie-Verbot, so dass es leider keinerlei Bilder gibt. Da die Pinguine aber eh erst nach Sonnenuntergang zurückkehren, wäre es auch sehr schwierig geworden, taugliche Bilder zu schiessen (ohne Blitz). Doch hingehen lohnt sich auch ohne Beweisfotos zu machen, da die kleinen Zwergpinguine sehr putzig und niedlich sind. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sie sich am Strand sammeln, bevor sie in Gruppen das Land überqueren, um zuletzt nach dem Motto "Gring achä u secklä" zu ihren Nistboxen rennen.
Zumindest vor Sonnenuntergang ist fotografieren noch möglich, so dass man von der Insel doch noch ein paar Eindrücke mitnehmen kann:

Blowhole
Round Island
Nistbox mit Zwergpinguin

Danach war aber endlich ein Stadtrundgang in Melbourne angesagt. Die Stadt gefällt, leider fehlt ihr meiner Meinung nach ein prägnantes Markenzeichen, wie es z.B. Sydney mit dem Opernhaus vorweisen kann. Dafür punktet Melbourne mit der AC/DC Lane, eine kleine, stinkige Gasse mit toller Street-Art. Und die riesige Kathedrale mit ihren drei Türmen hat es doch tatsächlich geschafft, den Weitwinkel meiner Kamera zu schlagen.

Alt und neu
Kathedrale
AC/DC Lane
Streetart

Somit endet der Roadtrip von Adelaide nach Melbourne. Inklusive dem Ausflug nach Phillip Island sind wir rund 2'500km in 12 Tagen gefahren. Meine Schwester ist bereits wieder in der nasskalten Schweiz und mich führt die Reise wieder in die feuchtwarmen Tropen, zunächst nach Cairns und somit ins Great Barrier Reef.

Great Ocean Road

^ v M ><
Great Ocean Road
Mit kleinen Rückblicken auf die Grampians, einmal aus der Höhe ab Sundial Aussichtspunkt und bei Dunkeld auf die Bergspitzen Mt Abrupt, Picanninny und Mt Sturgeon fuhren wir wieder in Richtung Küste. Zuerst wirkte es so, als ob wir vom schönen Wetter wieder in die dicke Wolkendecke fahren würden, doch bei Ankunft am Meer hatte sich die Sonne erfolgreich durchgesetzt und präsentierte uns beste Sicht auf von heftigen Wellen geformte Felsen und Strände. Somit hatten wir auch das grosse Highlight des Roadtrips erreicht: Die Great Ocean Road!

Grampians ab Sundial
Picaninny und Mt Abrupt
Mt Sturgeon

Dieser fuhren wir entlang, was deutlich länger dauert, als man denkt. Schliesslich muss alle paar Minuten wieder angehalten werden, um die atemberaubende Landschaft zu geniessen (und natürlich fotografisch zu dokumentieren). So fuhren wir am ersten Tag knapp die halbe Strecke bis zu den 12 Apostles. Gemäss Navi könnte man die geplante Tagesstrecke auch in gut 2.5h durchfahren - aber wer wäre schon so blöd das zu tun?

Bay Of Islands
Bay Of Martyrs
Strand
The Grotto

London Bridge
The Arch
Blick über die Küste

Loch Ard Gorge
Loch Ard Arch
Razorback

Bei den Aposteln gab es standesgemäss das Abendmahl, bevor wir uns zum Sonnenuntergang nochmals in Position brachten. Damit das Erlebnis aber vollständig wird, standen wir am nächsten Morgen in aller Frühe auf, um auch das Gegenstück, den Sonnenaufgang, in seiner Pracht bewundern zu können. Um nicht ganz einzurosten gab es nach dem Frühstück noch einen kurzen Spaziergang am Strand, um die zwei östlichsten Apostel aus nächster Nähe zu betrachten.

Sonnenuntergang
Erstes Licht
Sonnenaufgang
Vom Strand

Danach ging es weiter, ebenfalls nur theoretische 2h bis Geelong gemäss Routenplaner, doch in die Praxis entwickelte sich daraus natürlich wieder ein hartes Ganztagesprogramm mit Felsküsten, Stränden, Küsten, Aussichtspunkten auf Hügeln, Leuchttürmen, Triumphbögen, Flüssen, wasserlosen Wasserfällen, malerischen Küstendörfern und sehr vielen Kurven auf einer erstaunlich bergigen Strasse. Am Abend erreichten wir in Geelong das Ende der Great Ocean Road.

Gellibrand River
Wreck Beach
Marriners Lookout
Küste

Split Point Lighthouse
Strand
Sheoak Falls (ohne Wasser)

Grampians

^ v M ><
Seelöwen-Kolonie
Von Mount Gambier fuhren wir in Richtung Küste und Grenze zum Bundesstaat Victoria. Gleich ennet der Grenze fanden wir ein weiteres Highlight: Eine Seelöwenkolonie bei Cape Bridgewater. Diese zu sehen erfordert allerdings etwas sportliche Betätigung in Form einer Wanderung von rund 5 Kilometern. In der Nähe befinden sich ausserdem ein Blowhole, das bei rauer See spektaluläre Wasserfontänen speit, sowie ein sehenswerter versteinerter Wald. Diese lassen sich aber recht bequem per Auto anfahren.

McKenzie Falls
Broken Falls
Weiter fuhren wir wieder landeinwärts und somit der Sonne entgegen. Zuerst umfuhren wir die Grampians an ihrer westlichen Flanke, bevor wir uns über eine kurvige Bergstrecke in Richtung McKenzie Wasserfall begaben. Da wir ihn bei schönstem Wetter erreichten, schimmerte auch ein Regenbogen vor dem Wasserfall. Als Bonus gab es noch die direkt obenan liegenden Broken Falls mit dazu.

Als nächstes ging es immer noch der Strasse nach Halls Gap entlang zu zwei fantastischen Ausblicken, dem Reed Lookout sowie den berühmten Balconies, die quasi das Wahrzeichen der Grampians darstellen. So gut wie jedes Werbebild der Grampians enthält dieses Formation als Motiv. Zuletzt fuhren wir noch zum Boroka Lookout, bevor wir uns ins Hotel begaben.

Terraces
Ausblick
Nach McKenzie
Ausblick

Auch den nächsten Tag starteten wir mit einer Wanderung. Da wir von frischen 13°C begrüsst wurden, hatten wir zwar etwas Mühe aufzustehen, doch es bewährte sich, die körperliche Aktivität auf den Vormittag zu planen, da wir uns am Nachmittag doch wieder bei 27°C über die Klimaanlage des Autos freuten. Von Halls Gap aus begaben wir uns auf den Wonderland Walk, ein 8km langer Spaziergang über Stock und Stein und viele Treppenstufen hoch, der an unzähligen sehenswerten Formationen vorbeiführt. Als erstes erreichten wir die Venus Baths, ein Tümpel an einem Bach, der beliebt ist, um im Sommer die Füsse abzukühlen. Weiter ging es zu Splitters Falls, die leider etwas vertrocknet waren, so dass da kein Tropfen Wasser fiel. Von dort ging es durch den Grand Canyon (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Formation in den Verunreinigten Staaten). Danach folgte eine Höhle namens Cool Chamber, bevor die ebenfalls trockengelegten Bridal Veil Falls folgten. Die enge Silent Street führte direkt zum Pinnacle, der einen atemberaubenden Ausblick bietet.

Venus Bath
Grand Canyon
Silent Street
Pinnacle Panorama

Lake Lonsdale
Am Nachmittag fuhren wir durch die nördlichen Grampians, aber bei der Aussentemperaturen und unter Berücksichtigung der vertrockneten Wasserfälle vom Vormittag waren wir wenig motiviert, weiter zu wandern. So fuhren wir noch an den Lake Lonsdale, bei dem wir spekulierten, ob man wohl darin baden könne. Diese Frage beantwortete sich dann von selbst, denn der See besteht derzeit nur aus einer Wiese... Die Region ist wohl ausserhalb der Trockenzeit deutlich spannender anzusehen.

South Australia

^ v M ><
Adelaide Town Hall
Von Sydney ging es per Flugzeug weiter nach Adelaide, wo wir am Flughafen ein Mietauto bezogen und uns damit in Richtung Melbourne begeben wollen. Als erstes besuchten wir Adelaide selbst, in einem halben Tag zogen wir durch Port Adelaide und Adelaide City. Dort verbrachte ich auch noch kurze Zeit mit einem Shopping-Trip, da meine Billigsandalen aus dem Aldi in Sydney ihre Sohlen verloren haben, kaufte ich kurzerhand währschafte Markenware. So langsam wird Australien teuer, wenn ich hier meine halbe Ausrüstung ersetzen muss...

Barossa Weingut
Deutscher Friedhof
Da Adelaide gegen Perth und Sydney nicht besonders imposant wirkt, fuhren wir schon am folgenden Tag in Richtung Barossa Valley weiter, eine relativ grosse und bekannte Weinregion nordöstlich von Adelaide. Wir besuchten ein Weingut und degustieren den Wein in Rohform, da zum Besucherzentrum eine Ausstellung der angebauten Trauben gehört. Als Kuriosum in dieser Gegend fanden wir einen Friedhof deutscher Einwanderer (inkl Begründer der australischen Lutherkirche) mit vielen Gräbern bis zurück ins 19. Jahrhundert.

Koala kuscheln
Känguru füttern
Von Barossa Valley ging es weiter zum Cleland Conservation Park, wo kuscheln mit Koalas auf dem Programm stand. Daneben bekamen wir viele native Einwohner Australiens zu sehen, wie Wombats, Dingos, Tasmanische Teufel, Wallabies, Echsen, Emus und zahlreiche kleinere Vogelarten sowie natürlich Kängurus. Da ein spezielles Tierfutter verkauft wird und die Tiere im Park sehr zutraulich sind, kommt es zu mancher sehr naher Begegnung mit zumindest den freundlichen Bewohnern.

Strand von Robe
Coorong Nationalpark
Vom Zoo ging es dann weiter durch die Weinregion Adelaide Hills zur Küste und dem Coorong Nationalpark entlang. Dieser erstreckt sich über fast 200km entlang der Küste. An mehreren Orten bogen wir vom Princes Highway ab und fuhren in den Park, um dessen karge Buschvegetation und die Küstenlinien zu betrachten. Beim Aussteigen aus dem Auto schlug uns jeweils ein feiner Geruch wie in einem Kräutergarten entgegen. Ausserdem sahen wir dort unser erstes lebendes Känguru in freier Wildbahn (auf den Highways sieht man sie sehr regelmässig als Roadkill). Dem Park entlang folgten wir bis Robe, wo wir ein Picknick am Strand assen. Neben Strand bietet Robe aber auch eine sehr zerklüftete Küste mit Klippen und Riffen.

Ab Robe ging es weiter landeinwärts zu den Höhlen von Naracoorte. Ab dort fuhren wir zum letzten Übernachtungsplatz in Südaustralien, Mount Gambier. Dieser Ort wird geprägt durch Vulkane, die bis vor 20'000 Jahren aktiv waren und wovon heute noch die Krater übrig sind. In einigen der Krater gibt es Seen, davon ist insbesondere der Blue Lake besonders schön anzusehen, da das Wasser (wie es der Name schon verspricht) tiefblau ist. Leider hatte sich die Sonne den ganzen Tag versteckt, so dass wir die intensive Farbe nur erahnen können. Eine weiterere spektakuläre geologische Formation stellt das Umpherston Sinkhole dar, worin ein schöner Garten angepflanzt wurde.
Höhlen von Naracoorte
Valley Lake
Blue Lake
Umpherston Sinkhole
Früherer Lavasee

Mount Schank
Port McDonnell
Von Mount Gambier in Richtung Küste liegt der Mount Schank, ein ebenfalls inaktiver Vulkankegel, der wie ein römisches Amphitheater aussieht. Fährt man weiter, gelangt man nach Port McDonnell, wo eine raue See herrschte und somit an der Küste mit ihren Klippen, Felsen und Riffen ein grosses Spektakel veranstaltete. Es gibt dort auch eine Kolonie von Zwergpinguinen, leider waren diese bei unserem Besuch allesamt "ausgeflogen". Gemäss Informationstafel jagen sie den Tag über und kommen erst am Abend zurück...

Australische Wappentiere
Morgen verlassen wir Mount Gambier und auch Südaustralien in Richtung Victoria: Grampians, Great Ocean Road und Melbourne sind als weitere Ziele des Roadtrips geplant.

Weltreise FAQ: Ist Singapur teuer?

^ v M ><
Da ich die Frage in den letzten paar Wochen unzählige Male anderen Reisenden beantwortet habe, hier ein paar praktische Tipps, um den Aufenthalt in Singapur auch für's Konto erträglich zu gestalten:

  • Orientierung: Einige Leute waren nur per Taxi unterwegs, um sich nicht zu verirren. Hier hilft es, eine Prepaid SIM-Karte zu besorgen. Zum Zeitpunkt meiner Besuche bot Starhub die besten Tarife, u.a. konnte man auch Datenguthaben für wenige Tage buchen. Statt Taxi würde nun auch Uber funktionieren. Und nun funktioniert die Navigation per Google Maps.
  • Transport: Google Maps kennt auch alle ÖV-Verbindungen, was natürlich wiederum eine Datenverbindung und somit eine SIM-Karte erfordert. Somit kann man sich eine ÖV-Fahrkarte kaufen, etwas Guthaben aufladen und für wenig Geld relativ effizient durch die Stadt reisen.
  • Essen: Statt in teure Restaurants begibt man sich einfach in die Hawker Centre. Dort gibt es sehr hochwertiges Essen jeglicher (asiatischer) Art für kleines Geld. Wer eher auf indisches Essen Lust hat, sollte in den Tekka Centre in Little India gehen, für chinesisch empfehlen sich Chinatown Complex und People's Park in Chinatown.
Viele Attraktionen sind kostenlos, so z.B. der botanische Garten, das Sungei Buloh Wetland Reserve oder einfach ein Spaziergang durch die Stadt.

Blue Mountains

^ v M ><
Hurra, Wandertag! Ashley führte uns in die Blue Mountains, um uns "das beste von New South Wales" zu zeigen, und hatte sicher eine gute Auswahl an Sehenswürdigkeiten auf dem Plan. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, wir standen extra früh auf, um den Sonnenaufgang in den Bergen zu sehen, aber aufgrund eine dichten Wolkendecke wurde nichts daraus. Immerhin war Regen auch nur in sehr begrenzter Menge angesagt und die die Temperaturen versprachen bestes Wanderwetter.

Als erstes wanderten wir durch das Valley Of Water, das aus zahlreichen sehenswerten Wasserfällen, steilen Klippen und dichtem Wald besteht. Die gut ausgebauten Wanderwege bieten höchsten Wanderkomfort. Wir wählten eine Route, die bis ganz ins Tal hinunterführte, was mit entsprechend viel Treppensteigen verbunden war, was hohe Fitness erforderte.

Wasserfall
Wasserfall
Wasserfall
Valley Of Water


Danach besuchten wir die Felsformation "Three Sisters", gefolgt vom Höhlensystem Jenolan Caves.

Three Sisters
Jenolan Caves
Valley Of Water


Als Tagesabschluss stand zur Entspannung ein Pubcrawl durch "The Rocks" in Sydney an - ein langer und erfolgreicher Tag!

Uluru (Ayers Rock)

^ v M ><
Uluru
Als raschen "Tagesausflug" wollten wir unbedingt den Uluru, den grössten Kieselstein der Erde anschauen. So flogen wir von Sydney nach Ayers Rock, wo wir ein Mietauto reserviert hatten. Beim Anflug sahen wir noch den ca 120km vom Uluru entfernt liegenden Mount Conner, den wir aus Zeitgründen leider auslassen mussten, sowie Kata Tjuta und natürlich auch den Uluru selbst. Wir fuhren mit dem Auto erst in das Ressortdorf Yulara, wo wir das Hotel bezogen und im lokalen Einkaufgeschäft Picknick und viel Wasser einkauften.

Kata Tjiuta
Valley of the Winds
Danach fuhren wir los in Richtung grosser Steine! Als erstes liessen wir den Uluru links liegen und fuhren direkt zu Kata Tjuta, auch bekannt als Olgas. Dies ist eine Sammlung von etwa einem Dutzend Monolithen, wobei davon ausgegangen wird, dass das ursprünglich ein einziger Stein war, der damals grösser als der Uluru selbst war. Das Wetter meinte es halbwegs gut mit uns und statt weit über 40°C hatten wir angenehm kühle 38°C. Dies erlaubte uns immerhin zwei kleine Spaziergänge in die Canyons der Kata Tjiuta zu unternehmen. Aufgrund der Temperatur war aber der längere Rundweg gesperrt.

Satte Farbe im Sonnenuntergang
Fuss des Uluru
Von den Olgas ging es nun aber endlich zum Uluru. Wir begaben uns zum Mala Walk, gingen etwas dem Fels entlang und betrachteten zuletzt den Sonnenuntergang vom entsprechenden Aussichtspunkt. Das war leider etwas enttäuschend, den besten Sonnenuntergang würde man wohl vom Dünenaussichtspunkt geniessen können, da man von dort die Sonne genau hinter der Kata Tjiuta untergehen sehen würde - leider ist dieser nur für organisierte Touren zugänglich.

Sonnenaufgang
Wasserloch
Am nächsten Morgen standen wir pünktlich zum Sonnenaufgang auf der gegenüberliegenden Seite des Uluru. Der Sonnenaufgang war leider ähnlich unspektakulär, so dass wir uns wieder zum Mala Walk begaben, von wo auch der Aufstieg auf den Gipfel möglich ist. Die Aborigines möchten eigentlich nicht, dass man den Uluru besteigt, da er ihnen als heilig gilt. Die restlichen Australier sehen das etwas gelassener und empfehlen den Aufstieg, da er sehr spektakulär sei. Leider standen wir dann vor dem Einstiegspunkt und durften feststellen, dass der Aufstieg wegen der aktuellen Witterungsbedingungen gesperrt war. Tatsächlich windete es sehr heftig, so dass es auf dem steilen Fels oder dem Gipfel durchaus gefährlich hätte werden können. So trampelten wir halt doch nicht auf den religiösen Gefühlen anderer herum und umrundeten stattdessen den Uluru, besuchten das Kulturzentrum und mussten uns dann schon wieder zurück zum Flughafen begeben.

Mount Conner
Kata Tjiuta
Alles in allem war dies ein spektakulärer Ausflug in beeindruckender Naturkulisse. Und ich habe jeden Grund, wieder zurückzukommen, allerdings besser nicht im australischen Sommer, sondern wenn es etwas kühler ist, so dass die Chancen auf Besteigung des Uluru und Spaziergänge durch die Kata Tjiuta grösser sind. Ausserdem gäbe es mit Kings Canyon, Mount Conner und den Salzseen noch viele weitere Attraktionen zu sehen.

Gut geschützt
Sehr bewährt hat sich wieder einmal das Kopfnetz gegen Mücken. Die Region wird von gewaltigen Fliegenschwärmen beherrscht und die Viecher haben nichts besseres zu tun, als einem ins Gesicht zu fliegen. Aber abgesehen von ihrer Lästigkeit scheinen die Biester harmlos zu sein und nicht zu beissen oder stechen.

Sydney

^ v M ><
Sydney aus der Luft
Nach einer schlaflosen Nacht erreichte ich Sydney am Morgen früh. Vom Domestic Terminal fuhr ich ins Internationale Terminal, wo ich mich mit einem koffeinhaltigen Frühstück eindeckte und auf den Flug aus Dubai wartete, worin meine Schwester angeflogen kommen sollte. Mit etwas Verspätung schaffte es auch dieser Vogel zu landen und wir wurden daraufhin von unseren phänomenalen Gastgebern Ashley und Luda abgeholt. Der erste Tag war als gemütlicher Tag am Strand sowie einem Badesee geplant, so dass wir etwas schwimmen, Sonne geniessen (mit viel Sonnencreme), herumliegen und im Park spazieren konnten.

Opernhaus und Harbour Bridge
Town Hall
Am nächsten Tag ging es dann ausgeschlafen nach Sydney zum Sightseeing. Von Central gingen wir gemüglich zu Fuss vorbei an der Town Hall nach Darling Harbour. Von dort nahmen wir die Fähre unter der Harbour Bridge nach Circular Key. Danach spazierten wir zum Opernhaus und in den botanischen Garten. Dieser besticht vor allem durch den grossen europäischen Kräutergarten. Danach ging es weiter durch den Hyde Park und via Chinatown wieder zurück zur Central Station.

Sydney vom Boot
Bondi Beach
Da wir in Parramatta, etwas ausserhalb von Sydney, untergekommen sind, begaben wir uns per Flussboot entlang des Parramatta River wieder nach Darling Harbour, wo wir mit meinem Nachbarn verabredet waren und als erstes in den dortigen Wild Life Zoo gingen, um die berühmte australische Fauna in echt zu sehen. Anschliessend überblickten wir die Stadt vom Sydney Tower Eye, bevor wir uns an den berühmten Bondi Beach begaben. Dieser ist aufgrund der hohen Wellen und des verschmutzten Wassers nicht unbedingt zum Baden geeignet, sondern vor allem ein Magnet für Wellenreiter. Ausserdem können an allen Stränden in der Umgebung Portugiesische Galeeren (auch bekannt als Blue Bottle Jellyfish) vorkommen, die den Badespass mit schmerzhaften Vernesselungen vermiesen können. Vom Bondi Beach spazierten wir der Küste entlang bis zum Coogee Beach.

Die folgenden zwei Tage verbrachten wir am Ayers Rock, darüber berichte ich separat.

Manly Beach
Unangenehm: Blue Bottle Jellyfish
Nach Rückkehr vom Ayers Rock war erstmal eine Shopping-Tour durch Parramatta angesagt, bevor wir noch den nächsten empfehlenswerten Strand besuchten, Manly Beach. Abschliessend zogen wir noch durch das Ausgangsviertel "The Rocks", wo wir u.a. australische Pizza mit Kängurufleisch assen, Emu war leider ausverkauft.

Alles in allem hat sich Sydney als schöne und abwechslungsreiche Stadt herausgestellt. Ein gut funktionierendes ÖV-System mit Bahn, Bus und Schiff ermöglicht eine einfache und schnelle Besichtigung. Die Strände und Parks laden zum entspannen ein, schöne Gebäude warten auf Besichtigung, während gutes Essen, Ausgang und Einkaufsmöglichkeiten vielfältig vorhanden sind.

Chinatown
Kathedrale
Hyde Park
Kakadus im Park

Mühsamster Flug

^ v M ><
Einfach ein kleiner Inlandflug, 4h von Perth nach Sydney, völlig easy, oder?

Leider nein.

Einchecken muss ich spätestens 45 Minuten vor Abflug, die Fahrt von meiner Unterkunft zum Flughafen dauert ca 2h mit viel laufen und umsteigen per ÖV oder 25 Minuten per Auto. Also gute zwei Stunden vor Abflug versucht, ein Uber zu rufen. Tja, leider war Uber aus irgend einem Grund der Meinung, dass meine Kreditkarte, die ansonsten bestens funktioniert und auch in Vietnam für Uber-Fahrten genutzt werden konnte, nicht gültig sei. Also gut, die zweite Kreditkarte hinzugefügt. Die sei auch nicht gültig. Aha. Aber Uber Australien akzeptiert auch Zahlung per Paypal... also versucht Paypal hinzuzufügen, worauf die Uber-App meldet, dass das momentan nicht möglich sei aufgrund eines technischen Problems bei Paypal...
Na schön, mit Uber funktioniert das nicht. In dem Fall muss jetzt halt ein reguläres Taxi her. Google befragt, gelbe Seiten gefunden und die erste Nummer angerufen. Niemand nimmt ab. Zweite Nummer angerufen. Nicht mehr gültig. Dritte Nummer: klar, wir schicken jemanden innert 10 Minuten. 25 Minuten später stand dann auch tatsächlich das Taxi vor der Tür und fuhr mich in Richtung Flughafen.
Nun stand in meinem Flugticket, dass der Flug ab Terminal 3 abfliegen würde. In Terminal 3 angekommen durfte ich feststellen, dass meine Fluggesellschaft unterdessen neu ab Terminal 2 fliegt... Immerhin gibt es alle 20 Minuten einen kostenlosen Bus, der die Terminals verbindet, also rasch rübergefahren - auf die gegenüberliegende Seite des Flughafens!
Der Check-In verlief ereignislos, so dass ich mich zur Sicherheitskontrolle begeben konnte. Dort durfte ich herausfinden, dass auch die Australier diesen Hirnfurz mit der zusätzlichen Sprengstoffkontrolle durchführen. Da werden zufällig und willkürlich Passagiere herausgezogen und auf Sprengstoffspuren geprüft. Ganz tolle Wurscht, liebe Politiker... Damit werden also Personen diskriminiert und am Fliegen gehindert, die regelmässig mit Sprengstoff in Berührung kommen. Wer also als Sprengmeister oder Minenarbeiter seine Brötchen verdient, hat Pech gehabt. Oder auch Polizisten, die gelegentlich ihre Waffe abfeuern müssen. Wie schaut das aus mit Bauern, die Stickstoffdünger einsetzen? Und mein Liebling: Der junge, gesunde, männliche Schweizer, der zum Kriegsdienst gezwungen wird und die Pflicht hat, mindestens zwei Mal pro Jahr herumzuballern? Demgegenüber schlüpft Achmed the dead terrorist bei seinem "Arbeitseinsatz" mit 80% Wahrscheinlichkeit durch... und es ist nicht davon auszugehen, dass er danach je wieder fliegen muss.
Nun gut, nach allen Schikanen hatte ich es doch noch pünktlich zum Boarding geschafft. Der Flug erfolgte über Nacht, da wäre es gut, wenn man etwas schlafen könnte. Leider hatte ein kleiner Terrorist hinter mir damit ein Problem, so dass der scheiss Balg wie am Spiess gebrüllt oder mir in den Rücken getreten hat. Das ist ein logisches "oder", selbstverständlich hatte die Göre auch kein Problem damit, zu schreien und meinen Sitz zugleich mit den Füssen zu bearbeiten. Leider kann man den Eltern, die sehr darum bemüht waren, das Theater abzustellen, auch nur einen Vorwurf machen: Warum zum Teufel müssen sie überhaupt mit ihren verschissenen Quengelkindern fliegen? In der Nacht? Da könnten sich unsere unterbeschäftigten Volksvertreter vielleicht mal mit einem diskriminierenden Nötigungsgesetz sinnvoll einbringen!

Perth

^ v M ><
Perth vom Kings Park
"Ich hoffe du magst es heiss, nächste Woche haben wir eine Hitzewelle mit 42°C" warnte mich mein Gastgeber Jimmy schon mal vor... Mein Flieger landete früh am Morgen, da war es noch erträglich, doch nach 11 Uhr war es so heiss, dass wir uns den Tag über im halbwegs klimatisierten Innern seines Hauses verkrochen. Immerhin hatte ich so die Zeit, meine Kleider zu waschen (getrocknet sind die dann innert Minuten), Blogartikel zu schreiben und sonstige administrative Tätigkeiten durchzuführen.

Zur Abkühlung ging es gelegentlich mal an den Strand, leider versenkte ich dort vor lauter Enthusiasmus meine Kamera, so dass ich ein Ersatzgerät kaufen musste. Mal schauen, wie sich das auf die Bildqualität auswirkt...

Fremantle
Mit Nachlassen der Temperaturen konnte ich mich ab dem dritten Tag doch wieder aus dem Haus wagen und die Gegend etwas anschauen. Ich führte einen Streifzug durch Perth durch, das mässig spannend ist. Etwas ausgedehnter verbrachte ich die Zeit im nebenanliegenden Fremantle. Im Gegensatz zum modern wirkenden Perth ist Fremantle in traditionell kolonialem Stil gehalten. Zur Abkühlung ging ich ins Maritime Museum mit seinen Schiffswracks. Ausserdem begab ich mich auf eine Führung durch das historische Gefängnis und liess mir erzählen, dass in Australien noch bis in die 1990er Methoden des Strafvollzugs angewendet wurden, die ich eher in südostasiatischen Diktaturen erwartet hätte. Ebenfalls eine wichtige Destination war der Friedhof, auf dem kein anderer als der grosse Sänger von AC/DC, Bon Scott, in Frieden rockt.

For those about to rock
we salute you!
Fremantle Prison
Schiffsmuseum

Rottnest Island
Des weiteren machte ich einen Tagesausflug auf die Perth vorgelagerte Insel Rottnest. Ich buchte eine Tour mit einem halben Tag velofahren und einem halben Tag Schnorcheln, jedoch wäre es sinnvoller gewesen, den ganzen Tag die Insel per Velo zu erkundigen. Die karge Landschaft, die seltenen und exotischen Lebewesen wie Quokkas, die Küsten und die Bauwerke wie der Leuchtturm oder die Küstenverteidigungsanlagen aus dem zweiten Weltkrieg bieten viel Abwechslung. Die Seegraswälder und paar Weichkorallen unter Wasser können da nur bedingt mithalten. Ausserdem ist das Wasser erstaunlich kühl.

Oliver Hill
Zum Leuchtturm
Salzsee
Quokkas

Taalsee und Manila

^ v M ><
Innerer Taalsee und Mt Taal
Nach einer Nacht in Manila bestieg ich am nächsten Morgen den Bus nach Tagaytay am Rande des Taal-Vulkans. Das besondere daran ist, dass es ich um einen See mit einer Insel mit einem See mit einer Insel handelt. Eigentlich gibt es noch eine Schicht mehr darum, denn der äussere See liegt ja auch schon auf einer Insel (Luzon)

Inselbewohner
Kaum ausgestiegen, wird man von einer Horde Tricycle-Fahrer umschwärmt, die einem Angebote für den Taal-Touren machen. Da wird das Holzauge natürlich sofort wachsam und schaltet wieder in den "ägyptischen Modus". Hier lauern viele teure Touristenfallen! Aber ich war ja nicht unvorbereitet, Wikitravel enthält wie so oft die wichtigsten Empfehlungen. Also erstmal ein Tricycle in Richtung Fähren bestiegen. Leider lud mich der Dreiradfahrer doch bei einem Ressort ab und nicht an einem Steg, so dass ich mit dem dortigen "Ägypter" verhandeln musste. Der wollte mir erst eine exklusive Fahrt für 2000 Pesos verhökern mit der Begründung, dass derzeit ja kaum Touristen kämen und ich nur alleine rüberkommen würde. Mein Vorschlag zur Güte war dann, dass ich bis zu einer Stunde warten würde, ob sonst noch jemand auftaucht. Begleitet von heftigem Zähneknirschen und vielen "ja abers" setzte ich mich hin, begann Sonnencreme aufzutragen und war noch nicht mal zur Hälfte damit fertig, als tatsächlich drei weitere dieser ach so seltenen Gestalten namens "Neppopfer" auftauchten. Gemeinsam bestiegen wir das Boot und fuhren über den See auf die Vulkaninsel.

dampfender Kraterrand
Wie schon im Ressort versuchte man uns erneut einen Ritt auf einem Pferd den Berg hoch zu verkaufen. Es sei steil, unwegig, es gäbe so viele Wege, dass wir uns verirren täten bla bla bla. Wir bestanden darauf, alleine zu Fuss hochzugehen (insb. hatte ich weder Lust darauf, meiner derzeit einzigen Hose einen feinen Pferdegeschmack zu verpassen, noch auf einen schmerzenden Hintern). Und siehe da, der ach so komplizierte Weg durchs Labyrinth war eine fadengerade Piste direkt an den Kraterrand mit Ausblick auf den inneren See und dessen Inselchen. Zur Not hätte auch OpenStreetMap wie üblich weiterhelfen können.

Blick auf Binintiang
Der Vulkan ist zwar ruhend aber immer noch aktiv. Dementsprechend finden sich diverse dampfende Löcher im Boden und es stinkt gelegentlich intensiv nach Schwefel. Das farbige Gestein erinnert stark an Island, nur die Temperaturen sind doch sehr tropisch. An sich gäbe es auch die Möglichkeit, zum inneren See abzusteigen, dafür hätte man aber mit dem Boot eine Anlegestelle auf der anderen Inselseite anfahren müssen. Da ansonsten nicht mehr viel zu tun war, stiegen wir wieder nach Talisay ab, erfeilschten Kokosnüsse und fuhren dann wieder zurück nach Manila.

Kathedrale von Manila
Der nächste Tag war nun eigentlich noch übrig, da ich ja einen Tag weniger in Sagada geblieben war (bzw den Ausflug zum Taal-Vulkan in nur einem Tag durchführen konnte). Daher musste ich mir nun wohl oder übel doch noch Manila antun. Die Stadt gilt ja zurecht als eher hässlich, so dass ich mich nur nach Intramuros, der von einer Mauer umrandeten Altstadt begab. Dort befindet sich die Kathedrale, das in ein Museum umfunktionierte Kloster von San Agustin, die Burganlage (und spätere Gefängnis) Fort Santiago sowie einige schöne Häuser im Kolonialstil.

Ansonsten war ich noch kurz in den Shoppingcentern Greenbelt und Mall Of Asia, bevor ich am nächsten Tag mein Gepäck am Flughafen abholen und flugtauglich umpacken und von den Philippinen wieder abreisen musste. Mit einem kurzen Aufenthalt im Flughafen von Singapur endet hiermit das Kapitel über Asien, als nächstes geht es nach Down Under.