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Line Messenger unter (Debian) Linux mit Pidgin

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Um Kontakt nach Fernost zu halten, bestand die Notwendigkeit einer Messenger-Lösung, die auf Mobilgeräten und Desktops (und zwar idealerweise als Plugin für Pidgin) läuft, Videotelefonie beherrscht und nicht von Microsoft stammt. Somit fällt Skype weg, da unterdessen zum Evil Empire aus Redmond zugehörig. WhatsCrap fällt auch weg, da nicht (legal) abseits eines einzelnen Mobilgeräts nutzbar. Viber fällt auch weg, da von keiner der bestehenden Parteien genutzt. XMPP hat seine lieben Probleme mit der Videotelefonie (und wird ausserdem nur von mir, nicht aber den Gegenparteien genutzt... seufz...).

Die Desktop-Anforderung ist für mich ein zwingendes Argument, da mir die Fummelei auf dem Telefon einfach zu mühsam ist. Ausserdem will ich nicht alle paar Sekunden die Hände von der Tastatur nehmen und das Gerät wechseln. Der Wechsel zwischen produktiver Arbeitsumgebung und Messenger ist gerade noch akzeptabel.

Die Notlösung hierfür heisst "Line Messenger" aus Korea, ist in Japan super populär und die Verwendung unter Linux selbstverständlich ein Gefrickel ohne offizielle Absegnung. Aber immerhin gibt es ein inoffizielles Plugin für Pidgin. Dessen Installation funktioniert relativ gut gemäss Anleitung auf der verlinkten Seite (code_name bei Debian ist stable, testing oder unstable, bei Ubuntu der jeweilige Release-Name, d.h. trusty, vivid oder wily). Ein paar Worte zur Einrichtung wären aber nicht verkehrt gewesen...

Zuerst muss man Line auf einem Mobilgerät installieren, ein Konto erstellen und damit Online gehen. Als nächstes muss eine Email-Adresse verknüpft werden, das macht man durch Klick auf das Icon [...] rechts oben, dann die Einstellungen (das Zahnradsymbol gleich unter [...]), "Account" und "Email Account Registration". Dort trägt man eine eigene Email-Adresse ein und vergibt ein Passwort dafür. Wichtig: Keinesfalls das Passwort des Email-Kontos angeben! Man erhält nun eine Email mit einem Verifikationscode, welchen man in der App eingeben muss.
Zuletzt muss man auf Privatsphäre verzichten und unter "Chats & Voice Calls" die Option "Letter Sealing" deaktivieren. Dies ist die Ende-zu-Ende-Verschlüsselungsoption von Line, die purple-line leider noch nicht unterstützt. Andererseits handelt es sich bei Line um eine rein proprietäre Anwendung, daher gilt eh jede dort implementierte Verschlüsselung bestenfalls als "Security By Obscurity" ohne nachweisbaren Wert!

Nun startet man Pidgin mit installiertem Line-Plugin. Unter Accounts -> Manage Account -> Add... muss folgendes eingetragen werden:
Protocol: Line
Username: Die mit dem Line-Konto verknüpfte Email-Adresse
Password: Das in der App gesetzte Passwort zu dieser Email-Adresse
[x] Remember password
Nach Klick auf Add wird das Konto hinzugefügt und verbunden. Beim ersten Verbindungsversuch poppt ein Fenster mit einem Verifikationscode auf, der innert drei Minuten in der App eingetragen werden muss. Es dauerte bei mir jedoch rund eine Minute, bis das entsprechende Popup auf dem Mobilgerät erschien.

Anschliessend ist Line auch vom Desktop-Computer aus chatbereit. Es gibt jedoch einige Einschränkungen des sich in in sehr langsamer Entwicklung befindlichen Plugins: neben der fehlenden E2E-Verschlüsselung ist ausschliesslich Text-Chat möglich, d.h. keine Audio- oder Videotelefonate. Für diese muss weiterhin auf die mobile App zurückgegriffen werden. Abbrüche der Internetverbindung werden nicht erkannt und man bleibt scheinbar verbunden. Als Presence-Status gibt es ausschliesslich die Wahl zwischen Online/Available oder Offline (kein Away). Bilder können nicht verschickt, sondern nur empfangen werden. Diese werden dann auch nur angezeigt, wenn sie einzeln empfangen werden. In Text eingearbeitete Icons werden nicht korrekt dargestellt.

Melbourne

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Ausblick von You Yang
Von Geelong ging es dann gemütlich zu unserem nächsten Hotel im Norden von Melbourne. Unterwegs liessen wir es uns nicht nehmen, im Serendip Sanctuary nochmals Wallabies, Emus und diverse Vogelarten anzuschauen, sowie vom You Yang Nationalpark den Ausblick über die Gegend zu geniessen.


Fort Nepean
Blick nach Queenscliff
Für den nächsten Tag war ein Trip nach Phillip Island geplant, den wir noch um einen Besuch von Fort Nepean ergänzten. Somit wurde dies lustigerweise der Tag mit den meist gefahrenen Kilometern (ca 500), da Hotel, Nepean und Phillip Island alle je gute 2h Fahrt auseinanderliegen. Fort Nepean diente der Hafenverteidigung von Melbourne vom späten 19ten Jahrhundert bis nach dem zweiten Weltkrieg. Es liegt auf einer Landzunge, welche die Phillipbucht von der Bassstrasse trennt und bietet entsprechend schöne Ausblicke nach Queenscliff, sowie die anliegenden Wasserflächen. Besonders schön zu sehen ist, wie das Wasser in der Basstrasse wütend gegen die Küste prallt, während es in der Bucht ruhige Sandstrände gibt. Leider darf man diese nicht betreten, da noch Blindgänger von Militärübungen umherliegen können.

Phillip Island ist vor allem wegen seiner Zwergpinguine berühmt, für welche dort eine grosse Schutzzone und Forschungsstätte für ihre Kolonie eingerichtet wurde. Allabendlich kehren um die tausend Pinguine von der Jagd zurück in ihre Nester und bilden dabei eine regelrechte "Penguin Parade". Leider herrscht bei dem Anlass striktes Fotografie-Verbot, so dass es leider keinerlei Bilder gibt. Da die Pinguine aber eh erst nach Sonnenuntergang zurückkehren, wäre es auch sehr schwierig geworden, taugliche Bilder zu schiessen (ohne Blitz). Doch hingehen lohnt sich auch ohne Beweisfotos zu machen, da die kleinen Zwergpinguine sehr putzig und niedlich sind. Es ist faszinierend zu beobachten, wie sie sich am Strand sammeln, bevor sie in Gruppen das Land überqueren, um zuletzt nach dem Motto "Gring achä u secklä" zu ihren Nistboxen rennen.
Zumindest vor Sonnenuntergang ist fotografieren noch möglich, so dass man von der Insel doch noch ein paar Eindrücke mitnehmen kann:

Blowhole
Round Island
Nistbox mit Zwergpinguin

Danach war aber endlich ein Stadtrundgang in Melbourne angesagt. Die Stadt gefällt, leider fehlt ihr meiner Meinung nach ein prägnantes Markenzeichen, wie es z.B. Sydney mit dem Opernhaus vorweisen kann. Dafür punktet Melbourne mit der AC/DC Lane, eine kleine, stinkige Gasse mit toller Street-Art. Und die riesige Kathedrale mit ihren drei Türmen hat es doch tatsächlich geschafft, den Weitwinkel meiner Kamera zu schlagen.

Alt und neu
Kathedrale
AC/DC Lane
Streetart

Somit endet der Roadtrip von Adelaide nach Melbourne. Inklusive dem Ausflug nach Phillip Island sind wir rund 2'500km in 12 Tagen gefahren. Meine Schwester ist bereits wieder in der nasskalten Schweiz und mich führt die Reise wieder in die feuchtwarmen Tropen, zunächst nach Cairns und somit ins Great Barrier Reef.

Great Ocean Road

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Great Ocean Road
Mit kleinen Rückblicken auf die Grampians, einmal aus der Höhe ab Sundial Aussichtspunkt und bei Dunkeld auf die Bergspitzen Mt Abrupt, Picanninny und Mt Sturgeon fuhren wir wieder in Richtung Küste. Zuerst wirkte es so, als ob wir vom schönen Wetter wieder in die dicke Wolkendecke fahren würden, doch bei Ankunft am Meer hatte sich die Sonne erfolgreich durchgesetzt und präsentierte uns beste Sicht auf von heftigen Wellen geformte Felsen und Strände. Somit hatten wir auch das grosse Highlight des Roadtrips erreicht: Die Great Ocean Road!

Grampians ab Sundial
Picaninny und Mt Abrupt
Mt Sturgeon

Dieser fuhren wir entlang, was deutlich länger dauert, als man denkt. Schliesslich muss alle paar Minuten wieder angehalten werden, um die atemberaubende Landschaft zu geniessen (und natürlich fotografisch zu dokumentieren). So fuhren wir am ersten Tag knapp die halbe Strecke bis zu den 12 Apostles. Gemäss Navi könnte man die geplante Tagesstrecke auch in gut 2.5h durchfahren - aber wer wäre schon so blöd das zu tun?

Bay Of Islands
Bay Of Martyrs
Strand
The Grotto

London Bridge
The Arch
Blick über die Küste

Loch Ard Gorge
Loch Ard Arch
Razorback

Bei den Aposteln gab es standesgemäss das Abendmahl, bevor wir uns zum Sonnenuntergang nochmals in Position brachten. Damit das Erlebnis aber vollständig wird, standen wir am nächsten Morgen in aller Frühe auf, um auch das Gegenstück, den Sonnenaufgang, in seiner Pracht bewundern zu können. Um nicht ganz einzurosten gab es nach dem Frühstück noch einen kurzen Spaziergang am Strand, um die zwei östlichsten Apostel aus nächster Nähe zu betrachten.

Sonnenuntergang
Erstes Licht
Sonnenaufgang
Vom Strand

Danach ging es weiter, ebenfalls nur theoretische 2h bis Geelong gemäss Routenplaner, doch in die Praxis entwickelte sich daraus natürlich wieder ein hartes Ganztagesprogramm mit Felsküsten, Stränden, Küsten, Aussichtspunkten auf Hügeln, Leuchttürmen, Triumphbögen, Flüssen, wasserlosen Wasserfällen, malerischen Küstendörfern und sehr vielen Kurven auf einer erstaunlich bergigen Strasse. Am Abend erreichten wir in Geelong das Ende der Great Ocean Road.

Gellibrand River
Wreck Beach
Marriners Lookout
Küste

Split Point Lighthouse
Strand
Sheoak Falls (ohne Wasser)

Grampians

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Seelöwen-Kolonie
Von Mount Gambier fuhren wir in Richtung Küste und Grenze zum Bundesstaat Victoria. Gleich ennet der Grenze fanden wir ein weiteres Highlight: Eine Seelöwenkolonie bei Cape Bridgewater. Diese zu sehen erfordert allerdings etwas sportliche Betätigung in Form einer Wanderung von rund 5 Kilometern. In der Nähe befinden sich ausserdem ein Blowhole, das bei rauer See spektaluläre Wasserfontänen speit, sowie ein sehenswerter versteinerter Wald. Diese lassen sich aber recht bequem per Auto anfahren.

McKenzie Falls
Broken Falls
Weiter fuhren wir wieder landeinwärts und somit der Sonne entgegen. Zuerst umfuhren wir die Grampians an ihrer westlichen Flanke, bevor wir uns über eine kurvige Bergstrecke in Richtung McKenzie Wasserfall begaben. Da wir ihn bei schönstem Wetter erreichten, schimmerte auch ein Regenbogen vor dem Wasserfall. Als Bonus gab es noch die direkt obenan liegenden Broken Falls mit dazu.

Als nächstes ging es immer noch der Strasse nach Halls Gap entlang zu zwei fantastischen Ausblicken, dem Reed Lookout sowie den berühmten Balconies, die quasi das Wahrzeichen der Grampians darstellen. So gut wie jedes Werbebild der Grampians enthält dieses Formation als Motiv. Zuletzt fuhren wir noch zum Boroka Lookout, bevor wir uns ins Hotel begaben.

Terraces
Ausblick
Nach McKenzie
Ausblick

Auch den nächsten Tag starteten wir mit einer Wanderung. Da wir von frischen 13°C begrüsst wurden, hatten wir zwar etwas Mühe aufzustehen, doch es bewährte sich, die körperliche Aktivität auf den Vormittag zu planen, da wir uns am Nachmittag doch wieder bei 27°C über die Klimaanlage des Autos freuten. Von Halls Gap aus begaben wir uns auf den Wonderland Walk, ein 8km langer Spaziergang über Stock und Stein und viele Treppenstufen hoch, der an unzähligen sehenswerten Formationen vorbeiführt. Als erstes erreichten wir die Venus Baths, ein Tümpel an einem Bach, der beliebt ist, um im Sommer die Füsse abzukühlen. Weiter ging es zu Splitters Falls, die leider etwas vertrocknet waren, so dass da kein Tropfen Wasser fiel. Von dort ging es durch den Grand Canyon (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Formation in den Verunreinigten Staaten). Danach folgte eine Höhle namens Cool Chamber, bevor die ebenfalls trockengelegten Bridal Veil Falls folgten. Die enge Silent Street führte direkt zum Pinnacle, der einen atemberaubenden Ausblick bietet.

Venus Bath
Grand Canyon
Silent Street
Pinnacle Panorama

Lake Lonsdale
Am Nachmittag fuhren wir durch die nördlichen Grampians, aber bei der Aussentemperaturen und unter Berücksichtigung der vertrockneten Wasserfälle vom Vormittag waren wir wenig motiviert, weiter zu wandern. So fuhren wir noch an den Lake Lonsdale, bei dem wir spekulierten, ob man wohl darin baden könne. Diese Frage beantwortete sich dann von selbst, denn der See besteht derzeit nur aus einer Wiese... Die Region ist wohl ausserhalb der Trockenzeit deutlich spannender anzusehen.

South Australia

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Adelaide Town Hall
Von Sydney ging es per Flugzeug weiter nach Adelaide, wo wir am Flughafen ein Mietauto bezogen und uns damit in Richtung Melbourne begeben wollen. Als erstes besuchten wir Adelaide selbst, in einem halben Tag zogen wir durch Port Adelaide und Adelaide City. Dort verbrachte ich auch noch kurze Zeit mit einem Shopping-Trip, da meine Billigsandalen aus dem Aldi in Sydney ihre Sohlen verloren haben, kaufte ich kurzerhand währschafte Markenware. So langsam wird Australien teuer, wenn ich hier meine halbe Ausrüstung ersetzen muss...

Barossa Weingut
Deutscher Friedhof
Da Adelaide gegen Perth und Sydney nicht besonders imposant wirkt, fuhren wir schon am folgenden Tag in Richtung Barossa Valley weiter, eine relativ grosse und bekannte Weinregion nordöstlich von Adelaide. Wir besuchten ein Weingut und degustieren den Wein in Rohform, da zum Besucherzentrum eine Ausstellung der angebauten Trauben gehört. Als Kuriosum in dieser Gegend fanden wir einen Friedhof deutscher Einwanderer (inkl Begründer der australischen Lutherkirche) mit vielen Gräbern bis zurück ins 19. Jahrhundert.

Koala kuscheln
Känguru füttern
Von Barossa Valley ging es weiter zum Cleland Conservation Park, wo kuscheln mit Koalas auf dem Programm stand. Daneben bekamen wir viele native Einwohner Australiens zu sehen, wie Wombats, Dingos, Tasmanische Teufel, Wallabies, Echsen, Emus und zahlreiche kleinere Vogelarten sowie natürlich Kängurus. Da ein spezielles Tierfutter verkauft wird und die Tiere im Park sehr zutraulich sind, kommt es zu mancher sehr naher Begegnung mit zumindest den freundlichen Bewohnern.

Strand von Robe
Coorong Nationalpark
Vom Zoo ging es dann weiter durch die Weinregion Adelaide Hills zur Küste und dem Coorong Nationalpark entlang. Dieser erstreckt sich über fast 200km entlang der Küste. An mehreren Orten bogen wir vom Princes Highway ab und fuhren in den Park, um dessen karge Buschvegetation und die Küstenlinien zu betrachten. Beim Aussteigen aus dem Auto schlug uns jeweils ein feiner Geruch wie in einem Kräutergarten entgegen. Ausserdem sahen wir dort unser erstes lebendes Känguru in freier Wildbahn (auf den Highways sieht man sie sehr regelmässig als Roadkill). Dem Park entlang folgten wir bis Robe, wo wir ein Picknick am Strand assen. Neben Strand bietet Robe aber auch eine sehr zerklüftete Küste mit Klippen und Riffen.

Ab Robe ging es weiter landeinwärts zu den Höhlen von Naracoorte. Ab dort fuhren wir zum letzten Übernachtungsplatz in Südaustralien, Mount Gambier. Dieser Ort wird geprägt durch Vulkane, die bis vor 20'000 Jahren aktiv waren und wovon heute noch die Krater übrig sind. In einigen der Krater gibt es Seen, davon ist insbesondere der Blue Lake besonders schön anzusehen, da das Wasser (wie es der Name schon verspricht) tiefblau ist. Leider hatte sich die Sonne den ganzen Tag versteckt, so dass wir die intensive Farbe nur erahnen können. Eine weiterere spektakuläre geologische Formation stellt das Umpherston Sinkhole dar, worin ein schöner Garten angepflanzt wurde.
Höhlen von Naracoorte
Valley Lake
Blue Lake
Umpherston Sinkhole
Früherer Lavasee

Mount Schank
Port McDonnell
Von Mount Gambier in Richtung Küste liegt der Mount Schank, ein ebenfalls inaktiver Vulkankegel, der wie ein römisches Amphitheater aussieht. Fährt man weiter, gelangt man nach Port McDonnell, wo eine raue See herrschte und somit an der Küste mit ihren Klippen, Felsen und Riffen ein grosses Spektakel veranstaltete. Es gibt dort auch eine Kolonie von Zwergpinguinen, leider waren diese bei unserem Besuch allesamt "ausgeflogen". Gemäss Informationstafel jagen sie den Tag über und kommen erst am Abend zurück...

Australische Wappentiere
Morgen verlassen wir Mount Gambier und auch Südaustralien in Richtung Victoria: Grampians, Great Ocean Road und Melbourne sind als weitere Ziele des Roadtrips geplant.

Blue Mountains

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Hurra, Wandertag! Ashley führte uns in die Blue Mountains, um uns "das beste von New South Wales" zu zeigen, und hatte sicher eine gute Auswahl an Sehenswürdigkeiten auf dem Plan. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, wir standen extra früh auf, um den Sonnenaufgang in den Bergen zu sehen, aber aufgrund eine dichten Wolkendecke wurde nichts daraus. Immerhin war Regen auch nur in sehr begrenzter Menge angesagt und die die Temperaturen versprachen bestes Wanderwetter.

Als erstes wanderten wir durch das Valley Of Water, das aus zahlreichen sehenswerten Wasserfällen, steilen Klippen und dichtem Wald besteht. Die gut ausgebauten Wanderwege bieten höchsten Wanderkomfort. Wir wählten eine Route, die bis ganz ins Tal hinunterführte, was mit entsprechend viel Treppensteigen verbunden war, was hohe Fitness erforderte.

Wasserfall
Wasserfall
Wasserfall
Valley Of Water


Danach besuchten wir die Felsformation "Three Sisters", gefolgt vom Höhlensystem Jenolan Caves.

Three Sisters
Jenolan Caves
Valley Of Water


Als Tagesabschluss stand zur Entspannung ein Pubcrawl durch "The Rocks" in Sydney an - ein langer und erfolgreicher Tag!

Uluru (Ayers Rock)

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Uluru
Als raschen "Tagesausflug" wollten wir unbedingt den Uluru, den grössten Kieselstein der Erde anschauen. So flogen wir von Sydney nach Ayers Rock, wo wir ein Mietauto reserviert hatten. Beim Anflug sahen wir noch den ca 120km vom Uluru entfernt liegenden Mount Conner, den wir aus Zeitgründen leider auslassen mussten, sowie Kata Tjuta und natürlich auch den Uluru selbst. Wir fuhren mit dem Auto erst in das Ressortdorf Yulara, wo wir das Hotel bezogen und im lokalen Einkaufgeschäft Picknick und viel Wasser einkauften.

Kata Tjiuta
Valley of the Winds
Danach fuhren wir los in Richtung grosser Steine! Als erstes liessen wir den Uluru links liegen und fuhren direkt zu Kata Tjuta, auch bekannt als Olgas. Dies ist eine Sammlung von etwa einem Dutzend Monolithen, wobei davon ausgegangen wird, dass das ursprünglich ein einziger Stein war, der damals grösser als der Uluru selbst war. Das Wetter meinte es halbwegs gut mit uns und statt weit über 40°C hatten wir angenehm kühle 38°C. Dies erlaubte uns immerhin zwei kleine Spaziergänge in die Canyons der Kata Tjiuta zu unternehmen. Aufgrund der Temperatur war aber der längere Rundweg gesperrt.

Satte Farbe im Sonnenuntergang
Fuss des Uluru
Von den Olgas ging es nun aber endlich zum Uluru. Wir begaben uns zum Mala Walk, gingen etwas dem Fels entlang und betrachteten zuletzt den Sonnenuntergang vom entsprechenden Aussichtspunkt. Das war leider etwas enttäuschend, den besten Sonnenuntergang würde man wohl vom Dünenaussichtspunkt geniessen können, da man von dort die Sonne genau hinter der Kata Tjiuta untergehen sehen würde - leider ist dieser nur für organisierte Touren zugänglich.

Sonnenaufgang
Wasserloch
Am nächsten Morgen standen wir pünktlich zum Sonnenaufgang auf der gegenüberliegenden Seite des Uluru. Der Sonnenaufgang war leider ähnlich unspektakulär, so dass wir uns wieder zum Mala Walk begaben, von wo auch der Aufstieg auf den Gipfel möglich ist. Die Aborigines möchten eigentlich nicht, dass man den Uluru besteigt, da er ihnen als heilig gilt. Die restlichen Australier sehen das etwas gelassener und empfehlen den Aufstieg, da er sehr spektakulär sei. Leider standen wir dann vor dem Einstiegspunkt und durften feststellen, dass der Aufstieg wegen der aktuellen Witterungsbedingungen gesperrt war. Tatsächlich windete es sehr heftig, so dass es auf dem steilen Fels oder dem Gipfel durchaus gefährlich hätte werden können. So trampelten wir halt doch nicht auf den religiösen Gefühlen anderer herum und umrundeten stattdessen den Uluru, besuchten das Kulturzentrum und mussten uns dann schon wieder zurück zum Flughafen begeben.

Mount Conner
Kata Tjiuta
Alles in allem war dies ein spektakulärer Ausflug in beeindruckender Naturkulisse. Und ich habe jeden Grund, wieder zurückzukommen, allerdings besser nicht im australischen Sommer, sondern wenn es etwas kühler ist, so dass die Chancen auf Besteigung des Uluru und Spaziergänge durch die Kata Tjiuta grösser sind. Ausserdem gäbe es mit Kings Canyon, Mount Conner und den Salzseen noch viele weitere Attraktionen zu sehen.

Gut geschützt
Sehr bewährt hat sich wieder einmal das Kopfnetz gegen Mücken. Die Region wird von gewaltigen Fliegenschwärmen beherrscht und die Viecher haben nichts besseres zu tun, als einem ins Gesicht zu fliegen. Aber abgesehen von ihrer Lästigkeit scheinen die Biester harmlos zu sein und nicht zu beissen oder stechen.

Sydney

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Sydney aus der Luft
Nach einer schlaflosen Nacht erreichte ich Sydney am Morgen früh. Vom Domestic Terminal fuhr ich ins Internationale Terminal, wo ich mich mit einem koffeinhaltigen Frühstück eindeckte und auf den Flug aus Dubai wartete, worin meine Schwester angeflogen kommen sollte. Mit etwas Verspätung schaffte es auch dieser Vogel zu landen und wir wurden daraufhin von unseren phänomenalen Gastgebern Ashley und Luda abgeholt. Der erste Tag war als gemütlicher Tag am Strand sowie einem Badesee geplant, so dass wir etwas schwimmen, Sonne geniessen (mit viel Sonnencreme), herumliegen und im Park spazieren konnten.

Opernhaus und Harbour Bridge
Town Hall
Am nächsten Tag ging es dann ausgeschlafen nach Sydney zum Sightseeing. Von Central gingen wir gemüglich zu Fuss vorbei an der Town Hall nach Darling Harbour. Von dort nahmen wir die Fähre unter der Harbour Bridge nach Circular Key. Danach spazierten wir zum Opernhaus und in den botanischen Garten. Dieser besticht vor allem durch den grossen europäischen Kräutergarten. Danach ging es weiter durch den Hyde Park und via Chinatown wieder zurück zur Central Station.

Sydney vom Boot
Bondi Beach
Da wir in Parramatta, etwas ausserhalb von Sydney, untergekommen sind, begaben wir uns per Flussboot entlang des Parramatta River wieder nach Darling Harbour, wo wir mit meinem Nachbarn verabredet waren und als erstes in den dortigen Wild Life Zoo gingen, um die berühmte australische Fauna in echt zu sehen. Anschliessend überblickten wir die Stadt vom Sydney Tower Eye, bevor wir uns an den berühmten Bondi Beach begaben. Dieser ist aufgrund der hohen Wellen und des verschmutzten Wassers nicht unbedingt zum Baden geeignet, sondern vor allem ein Magnet für Wellenreiter. Ausserdem können an allen Stränden in der Umgebung Portugiesische Galeeren (auch bekannt als Blue Bottle Jellyfish) vorkommen, die den Badespass mit schmerzhaften Vernesselungen vermiesen können. Vom Bondi Beach spazierten wir der Küste entlang bis zum Coogee Beach.

Die folgenden zwei Tage verbrachten wir am Ayers Rock, darüber berichte ich separat.

Manly Beach
Unangenehm: Blue Bottle Jellyfish
Nach Rückkehr vom Ayers Rock war erstmal eine Shopping-Tour durch Parramatta angesagt, bevor wir noch den nächsten empfehlenswerten Strand besuchten, Manly Beach. Abschliessend zogen wir noch durch das Ausgangsviertel "The Rocks", wo wir u.a. australische Pizza mit Kängurufleisch assen, Emu war leider ausverkauft.

Alles in allem hat sich Sydney als schöne und abwechslungsreiche Stadt herausgestellt. Ein gut funktionierendes ÖV-System mit Bahn, Bus und Schiff ermöglicht eine einfache und schnelle Besichtigung. Die Strände und Parks laden zum entspannen ein, schöne Gebäude warten auf Besichtigung, während gutes Essen, Ausgang und Einkaufsmöglichkeiten vielfältig vorhanden sind.

Chinatown
Kathedrale
Hyde Park
Kakadus im Park

Hupen im Strassenverkehr

^ v M ><
Andere Länder, andere Sitten. So gibt es in jedem Land unterschiedliche Gründe, die Hupe seines Fahrzeugs zu benutzen.

Laos

Tatsächlich war unsere erste praktische Erfahrung mit dem laotischen Strassenverkehr die Erklärung durch den Motorradverleiher: "Dies ist nicht Kambodscha. In Laos kündigt man seine Anwesenheit nicht an. Man hupt grundsätzlich nicht."

Kambodscha

  • Achtung, ich überhol dich gleich.

Ägypten

Wie mir dies von einem Taxifahrer in Kairo erklärt wurde, gibt es nur vier Gründe:
  • Achtung, ich überhol dich gleich.
  • Mach Platz!
  • Mir geht's grad ausgesprochen gut, darum Hupe ich diesen fröhlichen Rhythmus.
  • Ey Alder, isch bring dich um und fick deine Mudda!

Schweiz

  • Die Ampel steht bereits seit mindestens 0.012 Sekunden auf grün, mach mal vorwärts du Schnarchnase, ich bin wichtig und habs drum eilig!!!
  • Du Aaaaaarsch! Hast du den Führerschein in der Lotterie gewonnen???
  • Hallo, mein Name is M. und da steht ein Blitzkasten.
  • Oh, ein Aargauer!

Vietnam

  • Achtung, ich überhol dich gleich.
  • Hier komme ich!
  • Mach Platz!
  • Mach mehr Platz!
  • Mach noch mehr Platz!
  • Achtung, meine Bremse funktioniert nicht!
  • Du fährst zu langsam.
  • Du fährst zu schnell.
  • Ich fahre zu langsam.
  • Ich fahre zu schnell.
  • Du fährst auf meiner Strasse!
  • Ich fahre
  • Ich habe schon lange nicht mehr gehupt.
  • Ich werde abbiegen.
  • Ich fahre geradeaus weiter.
  • Ich werde beschleunigen.
  • Ich werde bremsen.
  • Ich werde gleich schnell weiterfahren
  • Unübersichtliche Kurve, besser ich hupe mal.
  • Zu viele Verkehrsteilehmer hier, das verwirrt mich.
  • Die Strasse ist frei, hurra!
  • Mal kurz testen, ob die Hupe noch funktioniert.
  • Was macht eigentlich der Knopf da? Ah, das ist die Hupe.
  • Mir ist langweilig.
  • Was mache ich da?
  • Was machst du da?
  • Was machen wir da?
  • Hallo
  • Hallo Kollege!
  • Gruss zurück, Kollege
  • Tschüss
  • Guckt mal, ich kann fahren!
  • Ich fahre jetzt los
  • Ich halte jetzt an
  • Weil ich es kann.
  • Hupen macht Spass!
  • Guten Moooooorgen!
  • Die Ampel hat die Farbe gewechselt (nicht, dass mich die Farbe der Ampel interessieren würde)
  • Die Ampel wird gleich die Farbe wechseln (das wird immer noch nicht interessieren)
  • Eigentlich gibt es momentan keinen Grund zu hupen, also hupe ich.
  • Achtung Schlagloch!
  • Hoppla, da war ein Schlagloch.
  • Einer meiner 4 Passagiere ist vom Motorrad gefallen.
  • Mein Laster qualmt ganz übel aus dem Auspuff.
  • Dein Laster qualmt ganz übel aus dem Auspuff.
  • Ich habe schon so lange (10 Sekunden) nicht mehr gehupt, ich weiss gar nicht mehr, wie meine Hupe eigentlich klingt
Und 10'000 weitere Gründe...

Can Tho und Abreise

^ v M ><
Von Hoi An bestiegen wir wieder den Nachtzug, diesmal weiter bis Ho Chi Minh Ville. Dort wechselten wir auf den lokalen Bus nach Can Tho im Mekongdelta. Der Ort ist vor allem für seine schwimmenden Märkte in den frühen Morgenstunden bekannt.
Frühe Morgenstunden heisst folglich auch mitten in der Nacht aufstehen, weshalb ich auf der dreistündigen Busfahrt schon etwas Schlaf vorholen wollte. Ich war grad zu bitterbösen Metalklängen aus dem Kopfhörer am einschlafen, als der Busfahrer beschloss, dass das nun mal gar nicht geht, und mich mit zuckersüssem Vietpop in voller Lautstärke aufweckte. Das ist echt ein weiterer Pluspunkt an den Nachtzügen: Niemand meint, dass man mit lokalem Schlager in voller Lautstärke in zwanghaft fröhliche Stimmung gebracht werden müsste. Es ist aber auch faszinierend, wie sehr sowohl in Kambodscha, Laos und Vietnam ein Konsens quer durch die ganze Bevölkerung zu bestehen scheint, dass dieses seichte Geseier ausnahmslos allen gefällt.

Sonnenaufgang
Eine Ladung Kürbisse
Spät Abends erreichten wir das Hotel, und dort konnten wir tatsächlich noch so kurzfristig eine geführte, siebenstündige Tour für erstaunlich wenig Geld buchen! So wurden wir am nächsten Morgen vom Guide in Empfang genommen und zum Fluss geführt, wo wir auf ein kleines Boot umstiegen. Damit fuhren wir noch vor Sonnenaufgang zum ersten Markt, wo ganze Schiffsladungen Wassermelonen, Ananas, Kokosnuss, Kürbis oder anderer Früchte und Gemüse den Besitzer wechseln.
Markttreiben
Mehr Markt
Nach Sonnenaufgang gab es zunächst eine Fahrt zum zweiten Markt, anschliessend am gegenüberliegenden Kanalufer ein lokales Frühstück bestehend aus Pho, der pikanten, vietnamesischen Nudelsuppe. Gut gestärkt fuhren wir durch Kanäle, während wir diverse lokale Früchte verkosteten. Danach stiegen wir aus und besuchten eine Python-Farm, wo die Schlangen wegen ihres Leders gezüchtet werden. Als wir dort ankamen, wurde auch gerade eine frisch geschlachtete Schlange gehäutet. Als nächstes wurde wieder ein vegetarierfreundlicher Ort aufgesucht und wir begaben uns in eine Nudelfabrik. Dort werden aus Reismehl, Tapiokapulver, Wasser und ggf Kurkuma weisse und gelbe Reisnudeln produziert.
Python-Entwickler
Vor Mittag waren wir zurück im Hotel, wo wir kostenlos Velos ausleihen konnten, womit wir noch etwas durch die Stadt fuhren. Eigentlich wollten wir den lokalen Tempel aufsuchen, da dies der grösste noch aktive Tempel im Süden Vietnams sein soll. Leider wurden wir nicht fündig, so dass wir lediglich zu einem späten Mittagessen fanden, bevor wir uns bereits wieder auf den Bus in Richtung Ho Chi Minh Ville begeben mussten.

Frisch produzierte Reisnudeln
Wo der Pfeffer wächst...
Bananenblüte
Jackfruit
Jederzeit Erntezeit


Reisfeld
Ho Chi Minh Ville sahen wir abgesehen von zwei Strassen rund um das Flughafenterminal nur von Zug, Bus und Uber aus. Schon früh am nächsten Morgen mussten wir uns zum Flughafen begeben, wo sich die Wege von Nik und mir bis auf weiteres wieder trennen. Nik muss wieder zurück in die bittere Realität des zürcher Arbeitslebens, während ich mich auf den Weg auf die Philippinen mache.

Ha Noi und Sa Pa

^ v M ><
Per Nachtbus erreichten wir in den frühen Morgenstunden die laotisch-vietnamesische Grenze, wo wir kurz nach 7 von den Fahrern geweckt wurden. Aha, die Grenze ist jetzt offen? Nein, das war nur eine kleine Grussbotschaft des Esslokals, dass man jetzt Frühstück haben könne... also erst mal durch knöcheltiefen Matsch zur Toilettenanlage gewatet und sich darüber gefreut, dass man anständige Wanderschuhe an den Füssen trägt und danach eine Nudelsuppe konsumiert. Wieder im Bus wurden wir zunächst mit "Happy New Year" von ABBA in voller Lautstärke gefoltert. Wie es sich für laotische Verhältnisse gehört, wurde das Lied fünfmal wiederholt, danach begann man über diverse ndz-ndz-ndz-Verhunzungen zu iterieren.
Danach war dann aber endlich Grenzöffnung und wir konnten zu unserer Überraschung ohne Abgabe eines Bakschisch aus Laos ausreisen und nach Vietnam einreisen. Da der Schweizer Pass ja leider nicht das Papier wert ist, auf das er gedruckt wurde, musste er schon vorgängig zum Patchen an die vietnamesische Botschaft in Bern eingereicht werden, wo eine Seite mit dem Visum vollgeklebt wurde. Natürlich haben es die Grenzer nicht geschaft, wie in anderen Ländern üblich, den Stempel auf das Visum zu pappen, sondern mussten es nochmals auf eine andere Seite klatschen. Nik hat sich allerdings noch deutlich mehr geärgert, er kann zwar mit deutschem Pass visumsfrei einreisen, zur Strafe gab es den Stempel aber auf eine freie Doppelseite...
Nach erfolgreicher Einreise suchten wir den nächsten SIM-Händler auf und wurden nochmals ein paar laotische Kip im Austausch für vietnamesische SIM-Karten und Internetpakete los. Danach ging die Fahrt Richtung Ha Noi weiter, wo das Internet auch gleich genutzt wurde, um die letzten paar Blogeinträge zu verfassen und sich über Vietnam schlau zu machen. Da sich der Fahrstil von Laos und Vietnam signifkant unterscheiden, waren die Fahrbewegungen nun nicht mehr links-rechts durch Kurven sowie auf-ab durch Schlaglöcher, sondern auch vor-zurück durch aprupte Bremsmanöver. Dies alles wird in Vietnam zusätzlich durch permanente Hupklänge unterstrichen. Vierdimensionaler Fahrgenuss, hossa!

Kurz vor Ha Noi stoppte der Bus, die Abdeckung des Mittelgangs wurde entfernt und ein paar darunterliegende Holzbalken ausgeladen... Nanu, hier wird doch wohl nicht jemand ein kleines Nebengeschäft mit lukrativem Tropenholzschmuggel betreiben? Der doppelte Boden hat doch gaaanz bestimmt eine völlig harmlose Erklärung...

Erste Erkenntnis aus der Recherche war, dass es nur unseriöse und nicht ganz so unseriöse Taxiunternehmen gibt. Man wird also auf die eine oder andere oder alle möglichen Arten vom Fahrer beschissen. Da wir solche Spiele nicht mögen, haben wir kurzerhand das ach so pöse Uber installiert und darüber einen Beförderungsservice gebucht. Da dies klaglos und deutlich komfortabler funktionierte als ein normales Taxi, liessen wir uns in der Folge fast nur noch per Uber durch Ha Noi chauffieren.
Der Uber-Fahrer setzte uns Nahe des gebuchten Hotels ab, wo die nächste Überraschung wartete: Das Hotel war wegen zu geschlossen. So hatten wir das Vergnügen, nach einer knapp 20stündigen Fahrt spätabends in einer überfüllten Stadt kurzerhand ein Ersatzhotel aufzutreiben. Dies dauerte ein ganzes Weilchen und resultierte statt in einem Zimmer nur in zwei Betten im Schlafsaal. Immerhin war er komfortabel und ohne einen einzigen Schnarcher! Ein Wunder!

Den Ngoc Son
Flaggenturm
Der nächste Tag war für einen Stadtrundgang in Ha Noi eingeplant, neben Organisation der Aktivitäten für die nächsten Tage. Wir suchten somit den Bahnhof auf, wo wir diverse Zugtickets besorgten. Es gibt diverse Anbieter für Zugtickets im Internet, diese sind jedoch allesamt deutlich teurer als ein direkter und unkomplizierter Bezug am Bahnhof. Anschliessend buchten wir auch gleich unsere Kreuzfahrt in der Ha Long Bucht, welche als übernächste Aktivität geplant war. Dafür erkundigten wir uns bei diversen Reiseanbietern und entschieden uns letztendlich für ein Angebot des originalen "Singh Tourist". Von Singh als erfolgreichem, gut bewerteten Business gibt es unzählige Plagiate, in der Strasse gegenüber des originalen Singh gibt es ein halbes Dutzend Singh-Cafe, "the real Singh", "the even realer Singh" oder "most genuine Singh".
Ha Noi by Night
Ansonsten waren wir in den diversen lokalen Tempeln und im "Hanoi Hilton", dem ehemaligen Kolonialgefängnis. Dort wird erzählt, wie grausam der französische Kolonialist mit den armen vietnamesischen Patrioten umgesprungen ist, dass ihm einzig die Khmer Rouge noch halbwegs das Wasser reichen können. Und wie grosszügig doch die Vietnamesen mit gefangenen US-Piloten umgingen und ihnen quasi einen Aufenthalt im Fünfsternehotel spendierten.

Über dem Nebel
Am Abend erweiterten wir die Palette an genutzten Transportmitteln um den Nachtzug nach Lao Cai an der chinesischen Grenze. Der Zug hat den Vorteil, dass er deutlich ruhiger und regelmässiger als ein Bus fährt, so dass man tatsächlich Chancen auf Schlaf hat. Die Rechnung ging auf, so landeten wir frühmorgens in Lao Cai, wo wir per Minivan auf einer kurvigen Bergstrecke nach Sa Pa hochfuhren. Dort begrüsste uns eine eisige Kälte sowie ein On-Off-Nebel, bei dem durch die Berge ziehende Wolken die Sichtweite innert Minuten von "klar" auf "10m" oder zurück veränderten. Wir verbrachten den Tag damit, eine dreitätige Wandertour für den nächsten Tag zu organisieren. Nach etwas Recherche vor Ort stellten wir fest, dass man am besten auf dem Kirchenvorplatz mit einer der Damen aus den Dörfern der lokalen Minderheiten eine Strecke und einen Preis aushandelt. So umgeht man die reichen vietnamesischen Touranbieter und weiss, dass alles bezahlte Geld direkt an die armen Dorfbewohner geht. Ausserdem bekommt man für viel weniger Geld eine individuell zugeschnittene Tour.
Black & White Hmong
Wir stiessen bei unserer Suche auf Mama Tsu von den Black Hmong, die uns ein äusserst gutes Angebot vorlegte. Später am Tag riefen wir sie an und buchten unser massgeschneidertes Trekkingabenteuer. Danach spazierten wir noch durch Sa Pa und studierten die Auslage der lokalen Outdoor-Geschäfte. Wir waren uns nicht abschliessend sicher, ob es sich um perfekte Imitate (mehrheitlich "The North Fake") handelte, oder ob die Ware nicht vielleicht doch beim Abtransport aus der Fabrik vom Lastwagen gefallen ist...

Blick über Sa Pa
Kleine Anekdote: Um die Verdauung vor überbordender Aktivität zu bewahren, essen wir gelegentlich eine Portion Joghurt. Normalerweise heisst das, dass wir wie marodierende Wikinger einen Laden seiner gesamten Vorräte entledigten. Nicht so in Sa Pa. Der von uns auserwählte Laden hatte nicht nur grosse Vorräte, sondern ansonsten nur schwer zu findendes zuckerfreies Joghurt! Folglich kauften wir eine grosszügige Menge. Die Kassiererin warnte uns noch: "No sugar!?", dann setzten wir uns draussen auf eine Parkbank und begannen vergnügt zu essen. Wir hatten den ersten Becher noch nicht fertig gefuttert, als drei Kinder uns irgendwelche Minderheiten-Kunstwerke verkaufen wollten. Wir sind hier sehr strikt und kaufen aus Prinzip nichts von Kindern - und geben ihnen auch keine Süssigkeiten. Als die Kleinen verstanden hatten, dass wir nichts kaufen würden, bettelten sie um die Joghurts - wohl im Glauben es handle sich um Süssigkeiten. Da das Joghurt ja bestätigterweise zuckerfrei war, traten wir mit wenig schlechtem Gewissen je einen Becher ab. Erst später überlegten wir uns, dass wir eigentlich gerne den Gesichtsausdruck der Kleinen gesehen hätten, nachdem sie das Joghurt probiert hatten :-D

Blick von oben
Am nächsten Vormittag, die Hmong starten nicht so früh in den Tag, trafen wir uns wie verabredet mit Mama Tsu, welche uns bei zwar noch immer kaltem, aber sich stetig bessernden Wetter durch eine stark an die Alpen erinnernde Landschaft führte. Lediglich die Reisterrassen und Wasserbüffel erinnerten uns daran, dass wir mehrere tausend Kilometer von zuhause weg sind.
Happy Water
Die Nacht verbrachten wir im Haus von Mama Tsu, welche uns ein feines Abendessen kochte. Dazu gab es etwas "Medizin", ein auf Reisschnaps basierender Kräuterlikör. Später stiess ihre Schwägerin Mama Sa hinzu und wir verbrachten einen feucht-fröhlichen Abend mit viel Reiswein, wobei besonders die beiden Damen ordentlich zulangten. Der Reiswein wird grundsätzlich in Mineralwasserflaschen abgefüllt und ist daher lokal bekannt als "Happy Water". In Anlehnung an gewisse rumänische Delikatessen benannten wir es aber kurzerhand in "vietnamesisches Mineralwasser" um.

Reisterrassen
Mama Sa
Mama Tsu und ihr Ehemann waren am nächsten Tag zu einer Hochzeit eingeladen, so dass uns Mama Sa am Morgen - etwas später zwar als von uns gewünscht, aber aufgrund ihres Zustands vom Vorabend durchaus verständlich - mit einem Berg Pfannkuchen beglückte und uns danach weiter durch die Landschaft führte. Am Abend waren wir bei ihr zu Gast, wo wir von ihrem Mann mit einem ausgesprochen feinen Abendessen verwöhnt wurden. Zum Essen stiessen auch wieder Mama Tsu samt Ehemann hinzu und es wurde natürlich erneut viel "Happy Water" gereicht, auch wenn sich die Damen heute sehr zurückhielten. So lag es an uns vier Männern, die Gläser regelmässig unter lauten "Tschuka"-Rufen zu leeren.

Reisterrassen
Traditionelles Instrument
Auch am nächsten Morgen gab es wieder einen grösseren Berg Pfannkuchen als wir essen konnten zur Stärkung, danach brachen wir auf. Wir stiegen ganz ins Tal hinab und wurden durch das lokale Touristendorf geführt, wo wir diverse traditionelle Kostüme der verschiedenen ethnischen Minderheiten bestaunen konnten und uns vorgeführt wurde, wie aus einer Hanfpflanze ein indigogefärbtes Kleidungsstück hergestellt wird.
Am Nachmittag erreichten wir Sa Pa, von wo uns von Mama Sa verabschiedeten und uns wieder in Richtung Nachtzug nach Ha Noi aufmachten.

Plain Of Jars

^ v M ><
Busfahrt
Der nächste Tag war eher unspektakulär für den Transfer nach Phonsavan, von wo aus wir die Ebene der Tontöpfe (Plain of Jars) besuchen wollen. Lediglich der Tourveranstalter, von welchem wir die Bustickets gekauft hatten, hat uns etwas verarscht. Es scheint ein gängiger Trick in Luang Prabang zu sein, dass Tickets für einen VIP-Bus (3 Sitze nebeneinander) verkauft werden. Es gibt aber nur einen kleinen lokalen Bus mit 4 Sitzreihen. Immerhin, im Gegensatz zum Minivan von Vientiane her hatte dieser Bus noch Stossdämpfer, die Stösse dämpfen konnten, so dass die Fahrt zwar eingeklemmt zwischen vielen anderen Touristen und Laoten zu überlauten Laopopklängen (eine CD in Endlosschleife! Ich habe mir Kopfhörer aufgesetzt und mir standesgemäss als Tribut an den kürzlich verstorbenen Lemmy Kilmister die Trommelfelle mit den Klängen von Motörhead rausgehauen, um das schwülstige Gedüdel zu übertönen) stattfand, aber zumindest wurden wir nicht wieder durchgeschüttelt.
Im herbstlich-frischen Phonsavan buchten wir erst die Weiterreise nach Vietnam, da meine visumsfreie Aufenthaltsdauer in Laos auf 15 Tage beschränkt ist, die demnächst ablaufen. Danach mieteten wir Motorräder für den nächsten Tag, um so früh wie möglich durch das Hochland ziehen zu können. Zum Abschluss des Tages suchten wir das letzte offene Restaurant im Ort auf, wo wir mit Händen und Füssen etwas zu essen bestellen schafften.

Plain of Jars
Frühmorgens setzten wir uns warm angezogen auf die Motorräder und fuhren los in Richtung Steinbruch. Schon bald stellte sich heraus, dass die chinesischen Kopien der bislang genutzten guten Honda-Motorräder, deutlich fummliger und klappriger sind, als die Originale. Blinker? Wird meist nicht angezeigt, dass er aktiv ist. Gänge hochschalten? Knirscht gerne mal unangenehm im Getriebe. Gänge herunterschalten? Lässt gerne mal den Auspuff laut knallen. Und grundsätzlich alles an den Dingern klappert lautstark.
Dennoch schafften wir es, den Steinbruch heil und ohne Probleme anzufahren. Dieser liegt an einem die Landschaft überblickenden Hügel. Nach einem Aufstieg über 1000 Stufen erreichten wir die Spitze mit einem phänomenalen Ausblick über die Landschaft des umliegenden Hochlands. Obendrauf befindet sich auch ein alter Tunnel des Pathet Lao aus Zeiten des Vietnamkriegs.
Friedenskrater
Friedenbringer
Vom Steinbruch fuhren wir weiter zur zur grossen ersten Fundstelle (Site 1), wo wir die mysteriösen, riesigen Steinkrüge endlich bewundern konnten. Die Töpfe sind wiederum umgeben von ehemaligen Stellungen des Pathet Lao und dementsprechend vielen Bombenkratern, worin der "amerikanische Imperialist" (laotische Bezeichnung) einst Frieden, Freiheit und Demokratie bringen wollte. Gebracht haben sie vor allem Blindgänger, welche die Gegend noch heute verminen, so dass sie aufwändig geräumt werden muss. Immerhin wird der Bereich um die Topf-Fundstellen unterdessen als "sicher" deklariert. Im zugehörigen Museum wird auch die geräumte Kanistermunition "proudly made in USA" präsentiert.
Der grösste Krug
Old Kingdom Stupa
Die deutsche Übersetzung "Tontöpfe" ist gänzlich falsch, die bis zu 2.5m grossen Krüge wurden aus jeweils einem Monolithen gehauen. Wozu sie genau genutzt wurden, ist unklar, vermutet wird, dass sie Teil einer Begräbniszeremonie waren. Später fuhren wir zur alten Haupstadt eines vergangenen Königreichs, wo noch ein paar zerfallende Stupas zu betrachten sind. Auf dem Rückweg besuchten wir noch die zweite grosse Fundstelle (Site 2), welche auch einen schönen Ausblick auf das umliegende Land bietet.
Jar Site 1
Jar Site 2
Dann drohte schon bald wieder die Dämmerung und somit grosse Kälte, so dass wir in Richtung Hotel zurückfuhren. Dort musste ich mich erstmal richtig aufwärmen, bevor wir uns auf die Suche nach Abendessen begaben. Wir fanden neben dem Markt ein Lokal mit laotischem Essen, was wir dank Vermittlung einer in den USA lebenden Exillaotin auch relativ problemlos bestellen konnten. Nach dem Essen begaben wir uns wieder ins Hotel, um schon mal vorzuschlafen, da wir irgendwann zwischen Mitternacht und zwei Uhr früh vom Nachtbus nach Hanoi abgeholt werden sollten. So standen wir kurz vor Jahreswechsel wieder auf, konnten mit Ingwertee darauf anstossen, während wir auf den Bus warteten...

In dem Sinne wünsche ich allen meinen Lesern ein gutes neues Jahr!

Luang Prabang

^ v M ><
Flussquerung
Für den nächsten Tag buchten wir eine Zweitageswanderung durch Berge und Dörfer ethnischer Minderheiten, die wir zusammen mit einem amerikanischen Pärchen absolvierten. Wir fuhren erst per Auto aus Luang Prabang in die Landschaft, setzten dann per Paddelboot (die übliche leckschlagende Nussschale) über ein Flüsschen und wanderten von dort bei bestem Wanderwetter (eine leichte Wolkendecke und kein Regen) mehrheitlich durch Wald. Dieser Wald ist in bedeutend besserem Zustand als der Nationalpark in Kambodscha und besteht tatsächlich noch aus Bäumen mit nur wenig Bambus. Später gelangten wir zu Reisfeldern und weidenden Kuhherden. Kühe und Berge? Da fühlt man sich fast schon in der Schweiz...
Berge mit Kuhweiden
Reismühle
Am späteren Abend erreichten wir ein Dorf, wo wir in einem Homestay (einer schlichten Bambushütte mit ein paar Betten und Moskitonetzen) übernachteten. Wir waren früh genug, um das Dorf noch etwas genauer zu erkunden. Vor der Schule spielten die Jugendlichen Fussball, die Schmiede verpassten frisch gefertigten Messern den Feinschliff oder fertigten Scheiden an, ein alter Mann rauchte Opium aus einer Wasserpfeife, die aus Bambus gefertigt war, überall rannten Federvieh, Schweine und Hunde herum. Nach Einbruch der Dunkelheit und dem Abendessen wurden wir plötzlich zu einem Spektakel hingeführt, die Dorfbevölkerung bereitete als Abschluss ihrer Neujahrsfeier (die Hmong und Khmu feiern den Jahreswechsel im Verlauf des Dezembers) einen Reispfannkuchen zu. Dazu wurde in einem riesigen Trog Sticky-Reis per grosser Holhämmer zu einem zähen, klebrigen Teig zerklopft. Anschliessend wurde der Teig zum Teil so mit Zuckerrohr-Melasse gegessen oder in Bananenblätter zum trocknen eingepackt (daraus wird zu einem späteren Zeitpunkt etwas gekocht). Zur Verdauung genehmigten wir uns einen Schluck lokalen, 50%igen Reis-Whiskeys (definitiv mit "e" geschrieben).
Lokale Schmiedekunst
Dorfmetzgete
Nach einer Nacht relativ tiefen Schlafs mit allerdings diversen Störungen (nachts um 2 loskrähende Gockel, bellende Hunde, Regen auf dem Blechdach) stellten wir wieder Marschbereitschaft her und assen Frühstück. Danach hatten wir nochmals Einblick ins Dorfleben. Eine Frau grillierte Ratten. Zack, der Amerikaner, kaufte von einem der Schmiede ein Messer, was den Handwerker offensichtlich mit Freude erfüllte. Beim Verlassen des Dorfes kamen wir an einer grösseren Gruppe Dorfbewohner vorbei, welche gerade dabei waren, Teile einer frühmorgens geschlachtete Kuh zu Hackfleisch und anderem zu verarbeiten. Im nächsten Dorf waren ähnliche Feierlichkeiten zugange, aber die Arbeiten noch nicht so weit fortgeschritten, so dass wir noch die komplette Zerlegung der Kuh beobachten konnten. Die Dorfbewohner luden uns eigentlich noch zum Festmahl ein, allerdings hätte es mehrere Stunden gedauert, bis das Essen fertig gewesen wäre, so mussten wir leider auf das vermutlich frischeste Fleischgericht unseres Lebens verzichten. Stattdessen wanderten wir zurück, während gelegentliche Regenschauer für Erfrischung sorgten.

Tad Sae
Sonnenuntergang vom Tempelberg
Nach zwei Tagen Beinarbeit musste wieder Abwechslung her, und als regelmässige Leser könnt Ihr ja ahnen, dass dies nur per Wassersport passieren kann. Somit hatten wir einen Kayaktrip zum Tad Sae Wasserfall vor uns. Über einen gemütlichen Fluss mit ein paar ruppigen Stromschnellen paddelten wir zu einem der schönsten Wasserfälle, die wir bislang gesehen haben. Der Tad Sae besteht aus vielen kleineren und grösseren Stufen mit unzähligen Pools. Per Foto ist seine Schönheit gar nicht komplett dokumentierbar, den muss man selbst gesehen haben! Das Wasser ist zwar recht kalt, allerdings sind Bademöglichkeiten aktiv vorgesehen. Der Fels des Wasserfalls ist sehr griffig, so dass man auch problemlos zu Fuss durch die Stufen und flacheren Pools spazieren kann.
Am Abend bestiegen wir den Tempelberg im Herzen von Luang Prabang, von wo aus wir einen wunderbaren Sonnenuntergang beobachten konnten.

Almosenspende
Der folgende Tag war endlich für die Besichtigung von Luang Prabang selbst reserviert. Wir begannen vor Sonnenaufgang mit der Prozession der Almosenspende an die Mönche. Die Mönche und Novizen der buddhistischen Kloster und Tempel ziehen durch die Stadt und erhalten von den Gläubigen eine Essensspende. Diese Prozession findet in zwei Geschmacksrichtungen statt: Einerseits in echt, bei der die Bewohner in den Nebenstrassen selbstgekochtes spenden, das die Mönche dann auch tatsächlich essen. Andererseits als Karnevalsumzug in der Hauptstrasse, wo (hauptsächlich) chinesische Touristen Reis und Junkfood von den Verkäufern an der Strasse kaufen. Die Touristen sitzen dann in Reihen da, während die Mönche mit ihrem Almosentopf vorbeigehen. Alle 100m steht ein grosser Mülleimer, in welchen die Mönche ihre Töpfe wieder entleeren...
Nach Sonnenaufgang zogen wir durch die Stadt und besuchten die diversen Tempel, welche dicht an dicht gedrängt liegen. Insgesamt besteht Luang Prabang fast nur aus Tempeln, dazwischen gestreut liegen ein paar Gasthäuser und Restaurants. Alles in allem ein kleines Disneyland...
Lecker Fisch (von hier)
Sonnenuntergang am Mekong
Am Abend gingen wir über die Bambusbrücken zum Sunset-Point am Mekong, von wo aus wir wieder einen herrlichen Sonnenuntergang geniessen konnten. Von dort begaben wir uns ins "Theater", wo wir uns diverse Geschichten aus laotischer Folklore erzählen liessen, inklusive musikalischer Untermalung. Anschliessend wollten wir ins Tamarind essen gehen, leider ist es montags geschlossen, so dass wir alternativ beschlossen, das kleine Lokal in der Seitenstrasse, wo wir schon ein extrem feines Mittagessen hatten, grad nochmals zu beehren. Das hat sich auch wieder gelohnt, hatten wir zum Mittagessen einen ultimativ guten Fisch, überzeugte beim Abendessen die Schweinsmedaillons laotischer Art.

Tad Kuang Si
Bärenstation
Ein wichtiger Wasserfall stand bislang noch aus, also besorgen wir am nächsten Tag wieder ein Motorrad. Aufgrund der hohen Mietpreise beschlossen wir, dass eine Maschine genügt und deren 100cc halt ordentlich arbeiten müssen, um uns beide den Berg hochzukriegen. So fuhren wir zum Kuang Si Wasserfall, der diverse Attraktionen zu bieten hat. Es beginnt mit einer Bärenschutzstation, in welcher Bären gehalten werden, welche aus den Händen von Wilderern befreit wurden. Diese Wilderer halten die Bären in kleinsten Käfigen zwecks Gewinnung von Bärengalle, die dann in chinesischen Medizinzubereitungen verwendet wird.
Der Wasserfall selbst ist schön, es ist wieder ein Stufenwasserfall mit vielen kleinen Pools. Ausserdem gibt es eine relativ hohe Fallstufe. Im Vergleich zum Tad Sae, welcher ein riesiger Outdoor-Spielplatz ist, ist der Tad Kuang Si aber eher langweilig.
So sind wir weiter nach oben geklettert, um den Ausblick von der hohen Fallstufe zu geniessen und dann einen Spaziergang zur Quelle anzuhängen. Dies ist eine simple Karstquelle, ein Pool, der aus dem Nichts entspringt und mit tiefblauem Wasser gefüllt ist.
Gutenacht Geschichte
Oberhalb der Quelle befinden sich diverse Höhlen, welche einst von Mönchen genutzt wurden. Eine dieser Höhlen ist für Besucher zugänglich. Wir wurden am Eingang mit Taschenlampen ausgestattet und begannen die Erkundung. Die Tropfsteinhöhle ist etwa 100m tief und mehrheitlich hoch genug, dass man aufrecht auf dem relativ ebenen Lehmboden gehen kann. Neben einigen Buddha-Statuen fanden wir einige graue, höhlenbewohnende Grashüpfer.
Danach fuhren wir zurück, wobei wir einen Ausblick über Luang Prabang aus der Ferne erhielten. Später hatten wir im Restaurant Tamarind endlich unser hiesiges Galadinner, ein mehrgängiges Menü mit diversen laotischen Spezialitäten.

Südliches Laos

^ v M ><
Tad Somphamit bei Don Khone
Nach Grenzübertritt fuhren wir weiter in Richtung Don Khone, eine Insel der 4000 Islands (Si Pha Don), die zwischen den lokalen Mekong-Fällen eingekesselt liegt. Wasserfälle? Am Mekong? Schon mal davon gehört? Nun, wir jedenfalls nicht, entsprechend stärker waren wir davon begeistert. Da der Mekong doch etwas mehr Wasser führt als viele andere Flüsse, sind diese durchaus beeindruckend, auch wenn sie auf 6 parallele Fälle zersplittert sind.

Duschen im Tad Khone Pa Soi
Am Tag nach Ankunft auf Don Khone begaben wir uns wieder einmal per Kayak auf grosse Fahrt. Wir verabredeten mit dem Tour-Organisator, dass wir um 8:30 bei unserem Hotel abgeholt würden. Um 9:00 standen wir beim Tour-Organisator im Büro, worauf der meinte, ja das Boot habe etwas Verspätung wegen Maschinenschaden. Was für ein déjà vu mit Raja Ampat! Um 9:30 wurden wir dann doch abgeholt und fuhren erst stromaufwärts nach Don Det, wo wir Kayaks fassten und lospaddeln konnten. Oberhalb des ersten Wasserfalls stiegen wir aus und während die Kayaks per Traktoranhänger abtransportiert wurden, konnten wir den Wasserfall von nahem anschauen. So nah, dass wir darunter duschen konnten.
Danach gab es bereits Mittagessen am Strand und von dort paddelten wir weiter zum Dolphin House, wo bedrohte Irrawaddy-Flussdelfine zu beobachten sind. Meine Begleiter waren ab der Sichtungen von 100m entfernten Delfinen sehr begeistert, meine Messlatte liegt aber seit den hautnahen Tauch- und Schnorchelerlebnissen in Ägypten doch etwas höher :-)
Danach paddelten wir weiter, wurden später auf ein Motorboot verladen und bekamen den nächsten, noch beeindruckenderen Wasserfall zu sehen. Dieser war jedoch schon so wild und breit, dass eine weitere Dusche nicht möglich war. Später fuhren wir mit dem Kayak zurück nach Don Det in den Sonnenuntergang.

Alte Lokomotive
Tags darauf fuhren wir schon wieder weiter nach Paksé, da der Bus aber erst gegen 11 fährt, wollten wir noch einen weiteren Wasserfall mitnehmen. So standen wir etwas früher auf, packten fertig und machten einen kleinen Spaziergang entlang des Ufers von Don Khone zur alten französischen Eisenbahnbrücke und rostigen Lokomotive über den buddhistischen Tempel zum Wasserfall Tad Somphamit. Auch dieser ist wieder sehr breit und entlang eines Kessels gezogen, so dass man der Klippe entlanggehen kann und immer neue Seitenfälle auftauchen.
Sonnenuntergang am Mekong
Anschliessend warteten wir auf unseren Abholdienst beim Hotel, der wie gehabt deutlich zu spät erschien. Das brachte uns beim Einstieg den Rüffel von Mitreisenden einbrachte, die sich beklagten, dass sie es eilig hätten, da sie schliesslich unbedingt den 11 Uhr Bus nach Paksé erwischen müssten. Genau. Als ob in Südostasien jemals ein Bus pünktlich gefahren wäre! Tatsächlich fuhr der Bus auch erst um 12. So standen wir kurz nach 11 am Busbahnhof, worin sich zwei Busse befanden. Doch welcher fährt nun nach Paksé? Unsere erste Anfrage wurde beantwortet mit: Vermutlich der linke. Die zweite mit: Vermutlich der rechte. Die dritte mit: Es fahren womöglich beide nach Paksé. Wir setzten auf den linken, verluden unser Gepäck und warteten. Dann kam die Meldung: Alle zum rechten Bus. Doch der war schon proppenvoll. Also wurden wir wieder zum linken Bus zurückgeschickt... grrrrmpf! Damit landeten wir aber tatsächlich in Paksé, wo wir einen kleinen Streifzug durch die Stadt durchführten. Der führte zum lokalen Tempel, wo sich die Mönche aus einer fetten Soundanlage mit "Hotel California" beschallten. Eine angenehme musikalische Abwechslung zur überlauten und überseichten Khmer- und Laopop-Beschallung in den Bussen! Später war gerade noch genug Zeit, um den Sonnenuntergang über dem Mekong zu bewundern.

Tags darauf mieteten wir Motorräder, die eine ungewohnt hervorragende Qualität und Wartungszustand aufwiesen. Der Vermieter gab uns auch ein paar Fahrtipps. Unter anderem meinte er, dass Anfahren im dritten Gang der Maschine nicht so gut täte, aber für die Gesundheit des Fahrers besser sei. Und die sei schliesslich wichtiger als seine Maschine!
Wir fuhren ins Bolaven-Plateau, ein bekanntes Anbaugebiet für harte, schwersüchtigmachende Drogen wie Kaffee. Als weitere Attraktion gibt es zahllose hohe bis sehr hohe Wasserfälle. Für das Mittagessen wurde uns das Lokal "Noodle Soup 43" empfohlen, das bei Kilometer 43 ab Paksé liegt. Dies wird von einer Laotin geführt, die 35 Jahre lang in der Schweiz gelebt hatte. Dass sie mit "Clean Toilet" wirbt, ist tatsächlich für einmal kein pompöses Werbeversprechen, das WC dürfte wohl das sauberste sein, das wir auf der ganzen Reise finden werden!

Tad Fane, mit 100m der höchste
Tad Yuang, der teuerste
Tad E Tu, der schönste
Tad Champee, der kitschigste

Kaffebohnen
Leckere Nudelsuppe
Schweizer Qualität
Sonnenuntergang ab Bolaven Plateau


Harter Aufstieg...
... für fantastische Aussicht
Auch am nächsten Tag galt erneut "Born to be wild" und wir fuhren per Motorrad in südlicher Richtung zum Wat Phu, dem "Angkor Wat Laos", das sich aber als signifikant weniger spektakulär herausstellte. Immerhin gibt es dort einen Altar, welcher für Menschenopfer genutzt wurde. Unterwegs besuchten wir einen erhöht liegenden, weiterhin aktiven Tempel, der einen herrlichen Ausblick über den Mekong und seine Inselwelt bot. Mittagessen gab es diesmal bei einem Exil-Franzosen, dessen sein Lokal direkt am Mekong liegt. Zum Glück mussten wir nicht per Muskelkraft weiter, da ich mich leicht überessen hatte. Der Crêpe zum Dessert war aber auch zu gut.
Wat Phu
Fähre über den Mekong
Für den Rückweg bot es sich an, den Mekong per Fähre zu überqueren. Ich stellte mir schon die schlimmsten Rostlauben vor, die alle paar Stunden mal fahren würden, aber es kam ganz anders. Die Fähre bestand aus zwei leckschlagenden Nussschalen, wie sie hier üblicherweise benutzt werden, über die eine Holzplattform von 2x2m gelegt und festgebunden wird. Darauf werden 3 Motorräder und 5 Personen verladen und quer über den Fluss geschippert...
Als Abschluss des Tages fuhren wir zu ein paar Handwerkerdörfern, wo Körbe und Messer verkauft werden. Die Messer werden übrigens auf Ambossen geschmiedet, die wie Granaten geformt sind. Oder verwenden die gleich Blindgänger?
Big Buddha
Sonnenuntergang ab Big Buddha
Danach fuhren wir zur grossen Buddha-Statue auf dem Berg gegenüber Paksé, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Leider massierte sich am Horizont eine dicke Wolkendecke, so dass es nicht wirklich viel zu sehen gab. Das spektakulärste war lediglich der Aufstieg zum Buddha. Die ersten 100m sind als betonierte, breite Treppe ausgelegt. Danach dürfte wohl der Beton ausgegangen sein und man baute eine schmale, bröckelige Holzleiter hin, die seitdem auch nie wieder gewartet wurde.

Amboss-Granate
Um die Auswahl an genutzten Fahrzeugen weiter zu erhöhen, bestiegen wir am Abend den Nachtbus in Richtung Vientiane, der Hauptstadt von Laos.

Kambodscha Endspurt

^ v M ><
2244 Stufen zum Tempel
MG Stellung
In Preah Vihear Town mieteten wir für einen Tag ein Auto samt Fahrer und liessen uns von diesem als erstes zum Preah Vihear Tempel fahren. Dieser thront auf einem Felsvorprung 400m über dem restlichen Kambodscha. Um hinauf zu gelangen, gibt es zwei Wege. Entweder man lässt sich von einem Motorrad für 5USD pro Person über eine Strasse, die gelegentlich thailändisches Territorium durchquert, bequem hochfahren. Oder man macht das wie die alten Pilger bzw normal verrückte Schweizer und geht über den Fussweg und dessen 2244 Stufen hoch. Das kann man dank Google Streetview übrigens auch bequem von zuhause aus machen. Gegen Ende des Aufstiegs erhöht sich die Dichte der Instant-Bunker (Sandsack hinzufügen und fertig) und Schützengräben, bis man zuletzt auf eine Schützenstellung stösst, in der sich ein mit einer Plane bedecktes Maschinengewehr befindet.
Blick nach Thailand
Panorama vom Tempel
Der Tempel selbst ist leider schon ziemlich verfallen und mit Einschusslöchern übersäht, bietet aber spektakuläre Ausblicke über Kambodscha und nach Thailand. Auf dem gegenüberliegenden Hügel weht dann auch schon sehr prominent die thailändische Flagge. Der Tempel ist von mehr kambodschanischen Soldaten und Polizisten (die übrigens allesamt unbewaffnet sind) bewacht, als es Besucher hat. Die Tempelanlage ist ziemlich langgezogen, bis man zuletzt besagten Felsvorsprung erreicht, von wo aus man einen 270° Ausblick geniessen kann. Ebenfalls befindet sich dort das Grab des gefallenen Soldaten. Dieser "rettete" sich einst vor den thailändischen Truppen durch einen Sprung in die Heimat...

Pyramide von Koh Ker
Shiva's bestes Stück
Am Nachmittag fuhren wir zu den Tempelanlagen von Koh Ker, als deren Hauptattraktion eine 37m hohe Stufenpyramide die anderen Anlagen überragt. Insgesamt gibt es ca 180 Tempel in der Anlage, wobei viele davon nur aus einem einzelnen Tempelchen mit einem Phallus-Altar bestehen. Dies sind in der Regel Shiva-Tempel und wurden folglich noch vor Einführung des Buddhismus in Kambodscha gebaut.

Hoffentlich vollständig geräumt
Die Nächte in Preah Vihear waren eher kurzer Natur. Während im Zimmer meiner Begleiter bis spät Nachts die Partybeats der Hotelcrew wummerten, weckte mich jede Nacht pünktlich um 4 eine kleine Nachtmusik in 5 Sätzen:
  • Katzenmusik: Duett für zwei Katzen (die sich die Seele aus dem Leib schrien)
  • Der Gockel-Chor: Kikeriki-Kanon
  • Little Baby Blues: WO! IST! MAMAAAAAAAAAA???
  • Das Strassenköter Orchester: Mondschein-Kantate
  • Call of the Muezzin


Am nächsten Tag fuhren wir mit dem öffentlichen Bus weiter nach Ban Lung. Die Fahrt war für Busverhältnisse erstaunlich unspektakulär. Wir wurden auf den viel zu engen Rücksitz gequetscht und unser Gepäck im Kofferraum nach dem Motto "wenn die Türe nicht zugeht, muss man sie halt härter zuschlagen" verstaut. Glücklicherweise ist alles heil angekommen. Kaum in Ban Lung eingetroffen wurden wir von Hotel- und Touranbietern überfallen, welche sich beinahe um uns prügelten und die Preise immer weiter senkten, bis wir uns für ein Hotelangebot entschieden. Nach Hotel-Checkin begaben wir uns zur Enttäuschung des siegreichen Hotelliers zum Büro von Virachey Eco-Tourism, dem offziellen Anbieter für Trekkingtouren im Virachey-Nationalpark. Dort buchten wir eine dreitägige Tour durch den Dschungel.

So wurden wir am nächsten Morgen abgeholt und per Auto zum Fluss gefahren. Dort wurden wir auf eine leckschlagende Nussschale lokaler Bauart verladen, welche uns 2h lang den Fluss hoch fuhr, glücklicherweise ohne zu kentern. Allerdings musste der Kapitän nicht nur das Boot an Untiefen und Stromschnellen hochnavigieren, sondern auch permanent Wasser schöpfen.
Kayakfahren
Im Dorf angekommen, wurde uns angeboten, dass wir Kayaks ausleihen könnten, um damit den Nachmittag zu verbringen. Da es sich um topmoderne Kayaks handelte (das Dorf wird durch diverse NGOs gut versorgt, dafür helfen die Bewohner mit, den Wald zu schützen), nahmen wir diese gerne an und paddelten noch etwas den Fluss hoch. Dank gelegentlicher Stromschnellen war dies ein feuchtes Erlebnis (Nik schaffte es zu kentern und einige Stromschnellen mussten wir zu Fuss hochgehen nach dem Motto "wer sein Kayak liebt, der zieht".
Kleine Flasche Reiswein
Am Abend kochte unser Ranger ein es leckeres Essen. Zur Verdauung gab es ein kleines Fläschchen Reiswein (ca 10l), der leider noch zu frisch war und nach nur einem Tag Gärungszeit sehr sauer schmeckte. Wir bekamen noch einen Schluck besser vergorenen Reisweins zu testen, dieser war ziemlich süss und ohne eine Spur Säure. Danach begaben wir uns relativ früh ins Bett in einer Bambushütte wie wir sie schon aus Raja Ampat gewohnt waren.

Bambuswald
Kochen im Dschungel
Der nächste Morgen begann mit einem einfachen Frühstück bestehend aus einer Büchse Ramen, danach wanderten wir in Begleitung unseres Ranges, eines Dorfbewohners, zwei Hunden und eines Schweins los. Leider verliess und das Schwein beim Dorfausgang, schade, kein Speck zum Mittagessen. Dafür lernten wir einige essbare Dschungelpflanzen wie Sourleaf oder Rattan kennen. Es ging über ein paar Hügel und durch einen leider relativ toten Wald. Aufgrund intensivem illegalem Holzschlag wächst fast nur noch Bambus.
Ich bin kein Star - lasst mich hier drin!
Ausblick vom Nachtlager
Am Abend bauten wir unser Camp bei einem Wasserfall auf. Das heisst, wir spannten Hängematten zwischen die Bäume und unser Ranger kochte wieder lecker Essen (Reis, Schweinsgeschnetzeltes an Gemüse) auf dem Holzfeuer. Kurz nach Sonnenuntergang gingen wir dann auch schon ins Bett. Aufgrund der frühen Schlafenszeit wachte ich natürlich mitten in der Nacht auf. Unterdessen hatte es merklich abgekühlt, so dass ich etwas mehr Kleidung anziehen musste. Dafür hatten sich die bedrohlichen Regenwolken unterdessen verzogen und gaben den Blick auf einen herrlichen Sternenhimmel frei.

Wasserfall
Tags darauf kehrten wir nach Ban Lung zurück. Erst wieder per abgekürztem Fussmarsch ins Dorf, von dort mit der Nussschale flussabwärts und mit dem Auto zurück. Wir baten den Ranger allerdings darum, uns nicht gleich ins Hotel zu bringen, sondern uns beim Kratersee Nahe des Orts abzuladen.
Pünktlich zur Abendessenszeit waren wir dann wieder zurück in der Stadt, so dass wir uns als Abendessen in Khmer-BBQ leisteten. Dies besteht aus einem relativ flachen Grillhut auf einer Gasflamme. Der Grillhut wird nun als erstes gefettet. Mit viel Fett. Noch mehr Fett. Nein, mehr. Noch mehr. Dann werden in Fett getränktes Fleisch (Rind, Rinderherz, Rinderbrust (wir wussten nicht, ob damit Brustspitz oder Euter gemeint war, denn die Bestellung dieses Fleischteils ging in der Küche wohl vergessen), Garnelen) sowie Gemüse. Das Fett tropft dann in die Gasflamme und verbrennt, wodurch das Fleisch letztendlich grilliert wird... sehr speziell. Aber trotzdem lecker.

Das war dann der Abschluss der Abenteuer in Kambodscha. Heute stand die Reise nach Laos an. In Ban Lung wurden wir in einen Bus verfrachtet, welcher mit einem sturzbetrunkenen Kambodschaner und einer Bandsäge überladen war. Innert Minuten nach Abfahrt waren wir dann auch mit Sägemehl paniert. Nach ca 1.5h hielt der Busfahrer an einer Tankstelle, warf uns hinaus und meinte, dass uns um 12 (kambodschanische Zeit) ein weiterer Bus abholen würde. Wir warteten gespannt im Tankstellenshop zu Fruchtchips und Keksen. Tatsächlich kam dann auch der neue Bus und wir wurden an die kambodschanisch/laotische Grenze gekarrt. Die Strasse dorthin war die Strasse im absolut schlechtesten Zustand, die wir in Kambodscha genutzt haben. Unzählige und tiefe Schlaglöcher führten zu einer Reise im Stile "geschüttelt, nicht gerührt" und legten sogar irgendwo auf der Strecke einen Lastwagen lahm.
Am Grenzposten gab es erst gegen ein natürlich vollkommen illegal verlangtes Bakschisch von 2$ den Ausreisestempel. Auf laotischer Seite bekam ich dank hochwertigem hellrotem Pass mit Kreuz gegen die inoffizielle Gebühr von wiederum 2$ (man möchte meinen, das sei eine Preisabsprache...) den Einreistempel, während meine Begleiter sowie die anderen westlichen Buspassagiere mit ihren minderwertigen Pässen erst Visa-on-Arrival (30$ offizielle Gebühr) beantragen (1$ Servicegebühr) und dann den Stempel (2$ Bakschisch) erhalten durften.