Skip to content

Weltreise FAQ: diverse Fragen

^ v M ><
Wie? Du bist noch gar nicht braungebrannt? Du machst was falsch!!!
Na aber hallo! Meine noble Blässe habe ich mir durch jahrelanges einschliessen hinter meine Computerbildschirme hart erarbeitet. Die gebe ich nicht so einfach auf. Hier die zugehörigen Methoden:
a) Genetik: Bis die Haut aus meiner Erblinie dunkel wird, braucht es viele Sonnenstunden. Und damit meine ich so richtig viele. Vorher gibt's Sonnenbrand und Hautkrebs.
b) Kopfbedeckung: In der Stadt ein Baseball-Cap, auf dem Lande ein Tropenhut (mit Dank an die ehemaligen Arbeitskollegen :-) ).
c) Kleidung: Zumindest Shorts und T-Shirt dürfen's sein, ansonsten auch gerne mal lange Kleidung, z.B. ein Neopren-Anzug für Tauchgänge.
d) Sonnencreme: 50er ins Gesicht und 25er für den Rest, dazu noch ein paar Reste 30er, die aufgebraucht werden wollen. Mit der richtigen Creme kann man auch schwitzen und tauchen gehen, die hält.
e) Leichte Unterstützung durch gierige Palmölfarmer: Mindestens zwei Wochen habe ich unter einer schützenden Haze-Wolke verbracht.

Reist du alleine?
Teilweise. Bislang hatte ich auf weiten Strecken gute Gesellschaft. Mindestens die nächsten zwei Monate habe ich fixe Begleitung durch Nik und/oder Sebastian.

Hast du deinen Job gekündigt?
Ja.

Wie finanzierst du die ganze Reise?
Die letzten Jahre habe ich hart gespart.

Du hast ge...was?
Gespart. Weniger Geld ausgegeben als verdient. Natürlich ist es schon mal praktisch, wenn man einen Job in der Schweiz hat. Daneben hilft es aber auch, auf unnütze Dinge wie ein Auto, tägliches Essen im Restaurant oder wöchentliches Betrinken in einer Bar zu verzichten, auch wenn man dafür natürlich als grünkommunistischer Wirtschaftsfeind und Konsumverweigerer betrachtet werden kann.

Wie findest du Unterkunft?
Üblicherweise über's Internet, selten auf Empfehlung (aber auch in dem Fall buche ich sicherheitshalber über's Internet vor, da ich keine Lust habe, mit meinem ganzen Gepäck von Hotel zu Hotel zu ziehen um mir anzuhören, dass sie voll oder zu teuer seien). Gesucht und gebucht wird mittels einschlägiger Plattformen wie Hostelworld, Agoda, Booking oder Hotels. Diese bieten eine Karte, wo sich das Hotel befindet, Kritiken anderer Gäste und oft auch Sonderangebote. Allerdings buche ich üblicherweise nur 1-2 Nächte, dann habe ich die Freiheit, bei nichtgefallen umzuziehen oder zu verlängern und einen Discount herauszuhandeln (immerhin zahlen die Hotels 10-20% des von mir bezahlten Geldes an die Buchungsplattform, das ist schon ein Argument).
Meine Kriterien sind Preis, nicht zu schlechte Bewertungen und gute Erreichbarkeit per ÖV oder gar zu Fuss (inkl. Gepäck).

Wie buchst du Flüge und sonstige Transporte?
Günstige Flüge (auch mit exotischen Verbindungsoptionen) lassen sich über Portale wie Kayak oder Skyscanner finden. Effektiv buche ich dann aber direkt auf der Homepage der jeweiligen Fluggesellschaften, da ich nur so weiss, was ich wirklich bezahle (d.h. wie viel Gepäck, da ich 20kg eingechecktes Gepäck benötige). Das schaltet auch alle dubiosen Zwischenhändler aus, die gerne mal den Preis verdoppeln (bei halber Leistung).
Taxi und ÖV lassen sich meist vor Ort organisieren, es hilft aber zu wissen, was die ortsüblichen Richtpreise sind, damit man ggf Verhandlungsspielraum hat.

Woher findest du Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten?
Erste Quelle ist Wikitravel, das meist einen guten Überblick bietet. Gespräche mit anderen Reisenden, die man in Hotels, beim Essen, bei Aktivitäten etc antrifft, sind eine ausgezeichnete Informationsquelle, die auch hochaktuelle Angaben liefern. Und mit etwas Geld kann man sich auch in gebuchte Aktivätiten einkaufen und eine geführte Tour machen.

Wie viele Sonnenbrillen hast du schon verbraucht?
3.5. Die erste ging bekanntlich in Kuala Lumpur verloren, wo mühsam Ersatz gesucht wurde. Diese wurde in Ang Thong beim Kajakfahren in einer Höhle versenkt. Ersatz auf Koh Phangan war schnell gefunden, aber trotz einer Investition von 200 Baht zerbrach das Gestell spontan beim Hochheben in 4 Teile. Als Ersatz dafür wurde ein Modell mit etwas robusterem Gestell gesucht, das zwischenzeitlich drei Mal gesprungen ist, aber jeweils mit Sekundenkleber repariert werden konnte. Der Vorteil von 100% Luftfeuchtigkeit ist übrigens, dass Sekundenkleber seinem Namen wirklich gerecht wird. Bereits in Singapur wurde vorsoglich Ersatz angeschafft, dieser muss dann aber auch mindestens 2 Wochen lang halten, denn diese Brille hat 20SGD gekostet.

Du bist jetzt auf der Südhalbkugel. Wie lebt es sich so auf dem Kopf stehend?
Aufgrund der Nähe zum Äquator (0°33', d.h. ca 60km) ist die Fliehkraft durch die Erdrotation derzeit stärker als die Gravitation, so dass wir eher vom Grund hängen als auf dem Kopf stehen.

Raja Ampat - das nächste Paradies

^ v M ><
Raja Ampat
Nach einer langen Nacht in Fliegern und Flughäfen mit regelmässigem Wechsel im 2.5h Takt erreichten wir etwas verschlafen Sorong, wo uns gleich eine Herde eifriger Taxifahrer begrüssten wie eine Herde Hyänen eine waidwunde Gazelle. Unser Programm sollte bestehen aus: SIM-Karte auftreiben, Polizeiposten zwecks West-Papua-Permit aufsuchen, bis 14:00 zum Hafen gelangen und die Fähre nehmen. Die Offerte des Taxikartells betrug 200k Rupien bis zum Polizeiposten, obwohl stayrajaampat (DAS Portal zum Thema Reisen in Raja Ampat) meint, dass man mit 100k zum doppelt so weit entfernten Hafen gelangen sollte. Wir beschlossen daraufhin, dass wir das grosszügige Angebot ausschlagen und als gute zentraleuropäische Wandersleut auch einen Kilometer zu Fuss gehen können. Gesagt getan und die Entscheidung zur Belustigung der Einheimischen, insbesondere der Schulkinder, die ihre frisch gelernten Vokabeln ("you know buttocks") testen konnten, für gut befunden, denn wir fanden auf dem Weg zum Polizeiposten einen seriösen Telekomshop, der uns (hier wirklich mal ohne Sarkasmus) kompetent, fair und im preislich regulären Rahmen mit SIM-Karten und 3GB Datenvolumen ausstattete.
Regenbogen
Sonnenuntergang vom Meer
Danach ging's zum Polizeiposten, wo wir durch einen Zivilangestellten in irgend ein Hinterhofbüro mit zwei wirklich freundlichen Polizisten geführt wurden, die uns relativ zügig mit dem passenden Schriftstück ausstatteten, während vor der Türe die lokale Polizeitruppe ihr geballtes Waffenarsenal präsentierte. Lediglich die Unterschiede zwischen Schweiz, Spanien und Schweden sowie zwischen Passaublaufdatum und Geburtsdatum waren den Herren noch nicht so ganz klar. Danach verbrachten wir den Tag mit Koffeinkonsum und Frühstück in einem westlich angehauchten Teehaus und einem Rundgang durch ein lokales Einkaufszentrum. Danach begaben wir uns zum Hafen und feilschten den Preis für die Überfahrt aus. Irgendwie wusste so niemand, wo man die Tickets für die Fähre kaufen könne und was diese Kosten sollten (obwohl viele Leute mit Tickets sowie Bootspersonal anwesend waren), so dass sich Sebastian zusammen mit einem des englischen mächtigen Einheimischen auf den Weg machte und erst nach sehr langer Zeit zurückkam. Währenddessen genoss ich das lokale Fernsehprogramm, eine Ultimate-Fighting-Meisterschaft der Frauen.
Die Fährüberfahrt verlief erstaunlich unkompliziert, wobei ich den grossen Teil davon verschlafen habe und zum Aufwachen einen Regenbogen präsentiert bekam. Bei Ankunft in Waisai wurden wir vom nächsten Wegelagerer beraubt, der Geld für den Nationalparkeintritt wollte. Danach brachte uns unser Homestay-Boot in Richtung Sonnenuntergang zu unserem Bungalow.

Unser Homestay
Bettvorleger
Das Homestay besteht aus ein paar simplen Bambushütten mit Kokosmattendach, einem Unterstand mit Essenstisch, einem Steg, einer kalten Dusche, einem freundlichen und kompetenten Divemaster aus Genf (Schweizer Qualität!), ein paar lokalen Chaoten, durchgewetztem und nicht gewartetem Tauchequipment, einem Boot mit drei kaputten Motoren und einem Stromgenerator, der Abends ab und zu mal läuft... Dafür haben wir hier Internetverbindung übers Mobilfunknetz mit sagenhafter EDGE-Geschwindigkeit. Ebenfalls nicht vergessen darf man die Hunde, die zwar gut erzogen sind, aber aus irgendwelchen Gründen beschlossen haben, dass es sich unter unserem Bett am besten schläft. So wachen wir regelmässig mit druckempfindlichen Bettvorlegern auf, die sich Nachts in den Bungalow schleichen.

Sonnenuntergang aus der Höhe
Sonnenuntergang mit Palme
Die Tage verbringen wir hier vornehmlich damit, auf der faulen Haut zu liegen, das immer gleiche zu essen (Reis, Thunfisch wechselweise mit Currysauce, grilliert oder als Steak, sowie Gemüsetopf mit primär Bohnen, dazu süsse Sojasauce und milde Chilisauce) und zu tauchen. Einige der Divespots sind echt genial mit schönen Korallen und enormer Artenvielfalt! Dafür kann extreme Strömung herrschen, so dass man ins Wasser springt und sich wie in einem Staubsauger fühlt. Als nächsten Punkt auf meiner Einkaufsliste für kleinformatiges Tauchmaterial habe ich mir jedenfalls schon mal einen Riffhaken notiert. Ab und zu klettern wir auch auf der Insel herum und betrachten kitschige Sonnenuntergänge in Postkartenqualität. Nach Sonnenuntergang bietet sich der klare Himmel für Sternenbeobachtung an, insbesondere wenn der Generator grad mal wieder ausfällt und die Lichtverschmutzung auf das absolute Minimum reduziert ist.

Singapur Reloaded

^ v M ><
Von Krabi bin ich erfolgreich wieder nach Singapur zurückgekehrt, wo der erste Tag vor allem aus aufräumen, ausmisten, putzen, waschen und neu ausstatten bestand. Für den Abend beschloss ich, nach Krabi bereits mit Bond-Fieber angesteckt, ein Kino aufzusuchen und mir den neuen Film zu gönnen. Gemäss Google soll Plaza Singapura wohl *das* Kino in der Stadt sein, und praktischerweise ist es auch nicht weit von meiner Unterkunft entfernt. Der Film gefällt mir vor allem durch seine Kritik am allüberwachenden Machtapparat der modernen SIGINT-Geheimdienste.

Orchard Road at Night
Für den Sonntag war wieder Sightseeing angesagt, und dieses Mal gab es auch was zu sehen, denn der Haze ist unterdessen verschwunden, da es Indonesien doch tatsächlich fertig gebracht hat, die Waldbrände zu löschen. Dafür wurde der Haze durch ein nicht minderes Übel ersetzt, unterdessen weihnachtet es im laizistischen Staate doch sehr. Die Orchard Road sieht aus wie ein horizontaler Weinachtsbaum und in allen Shoppingmalls wird man mit weichgespülten Popversionen von Weihnachtsliedern gefoltert. Die Orchard Road ist quasi das äquivalent zur Zürcher Bahnhofstrasse, der Unterschied besteht darin, dass die Orchard Road in einem Nightclub (ohne Blackjack, mit Nutten) und die Bahnhofstrasse in Banken (mit Blackjack, vermutlich ohne Nutten) endet.

Essensparadies: Hawker Court
Tags darauf sollte ich eigentlich Sebastian in Empfang nehmen, der mich die nächsten Wochen begleiten wird, doch dessen Reise war etwas umständlich. Erst streikte Lufthansa als Zubringer, danach wurde sein Flug von Europa nach Singapur in Sri Lanka gegroundet, da die Inder beschlossen haben, mit Raketen wie wild im zivilen Luftraum rumzuballern. Direkt nach dem Abendessen kam dann doch noch ein Anruf, dass Sebastian sicher gelandet sei.

Na also: kein Haze!
Am nächsten Tag konnte ich meine unterdessen erworbenen Kenntnisse von Singapur nutzen, um Sebastian einen kurzüberblick zu geben, der jedoch v.a. von Shopping geprägt war. Das passt eigentlich, denn Singapur ist in kürzester Zusammenfassung einfach ein riesiges Shoppingcenter. So begaben wir uns auf der Suche nach permethrinhaltigen Mückenschutzmitteln für Sebastians Kleidung in diverse Shopping Malls, das Highlight davon war sicher Mustafa's: Ein gewaltiger Bazar mit dichtgedrängten Regalen, die grad noch knapp Platz für schlankgebaute Kunden lassen. Dafür kann man dort alles erwerben (ausser Permethrin...).

Am Abend begaben wir uns Richtung Flughafen und nächstem Abenteuer: Raja Ampat.

Malaria-Prophylaxe

^ v M ><
Die nächsten zwei Wochen geht's ab ins Malaria-Endemiegebiet, d.h. das Risiko einer Ansteckung ist sehr hoch - wenn man sich nicht entsprechend schützt. Ich werde möglichst die volle Bandbreite an verfügbaren Verhütungsmitteln zum Einsatz bringen - Pille, Kondom, Spirale:

Schutz vor Mücken hilft nicht nur gegen Malaria sondern auch andere unangenehme Krankheiten wie Dengue. Daher werden hier möglichst alle Register gezogen. Die Dengue übertragenden Tigermücken sind v.a. tagaktiv, während die Malaria übertragenden Anophelesmücken in der Dämmerung und Nacht aktiv werden.

  • Geschlafen wird unter einem Moskitonetz. Da ich mich nie darauf verlasse, dass dies von der Unterkunft bereits zur Verfügung gestellt wird, schleppe ich mein eigenes mit. Das Netz ist mit Permethrin (Nobite) imprägniert.
  • Ebenfalls hilft helle, lange. lockere Kleidung, deren Effizienz sich zusätzlich mit Permethrin verstärken lässt. Diese schützt nebenbei auch effektiv vor Sonne und Hitze. Für ganz kritische Situationen habe ich ein Paar dünne Handschuhe, ein Kopfnetz, Socken und geschlossene Schuhe mit im Gepäck.
  • Klimaanlagen sollen auch helfen, da die Mücken in kühler Umgebung träge werden. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass unsere Unterkunft klimatisiert sein wird, ausserdem möchte ich auch nicht wieder anfangen ohne klimazonenbedingte Not in der Kälte zu schlafen, da ich unterdessen an die hiesigen Nachttemperaturen gewöhnt bin.
  • Potentiell exponierte Haut wird durch massiven Einsatz von DEET oder Icaridin geschützt. Nach meiner Erfahrung ist DEET wohl etwas wirksamer gegen die hiesigen Mücken, greift aber Kleidung, Schuhe und Ausrüstung aus Kunststoff an. Ausserdem reizt es die Haut, insbesondere bei sehr hoher Dosierung und längerer Anwendung. Daher bleibt Icaridin als Fallback-Mittel auf jeden Fall im Gepäck. Insbesondere Knöchel scheinen bei Mücken sehr begehrte Ziele zu sein, daher werden diese wohl mehrfach am Tag besprüht werden müssen.
  • Damit die Ortungssinne der Viecher gestört werden, habe ich in Thailand eine Packung Räucherspiralen gekauft und dort eingesetzt. Natürlich nutzen diese nur minimal. Die verbleibenden Spiralen kommen dennoch mit und werden in Raja Ampat sicherheitshalber in strategisch günstigen Positionen abgefackelt.
  • Nach Aufnahme des Fotos wurde noch ein elektrischer Zerstäuber für Wohnräume erworben, dieser soll dann im Bungalow eingesetzt werden. Natürlich hängt das dann von der Verfügbarkeit von Steckdosen ab...
  • Eine uralte und wissenschaftlich nicht haltbare Studie soll mal ergeben haben, dass die Einnahme von Vitamin B1 gegen Mückenstiche helfen soll. Bestätigt werden konnte das Resultat nicht, einige Reisende, die ich angetroffen habe, schwören dennoch darauf. Die Tabletten sind billig zu erwerben und die Nebenwirkungen einer Überdosierung von B1, B6, B12 scheinen überschaubar (und bei den schwach dosierten Tabletten kaum wahrscheinlich), daher kann man das ja mal versuchen...
  • Als letzte Schicht wird auf Verschreibung durch den Tropenarzt eine Chemoprophylaxe mit den Wirkstoffen Atovaquon-Proguanil (Malarone) betrieben, wozu täglich eine Pille eingenommen werden muss (bis 7 Tage nach verlassen des Gebiets). Das sollte auch im Falle eines Stichs durch eine infizierte Mücke eine Infektion fernhalten. Diese Wirkstoffe haben auch die geringsten Nebenwirkungen von allen Malariaprohylaxe- bzw Notfallmedikamenten. Die Alternative Doxycyclin ist für Tropen und Tauchferien meiner Meinung nach nur bedingt geeignet, auch wenn der Wirkstoff deutlich günstiger zu haben ist. Aber hohe Sonnenempfindlichkeit und potentielles Anschwellen der Atemwege sind halt doch suboptimal. Ganz abgesehen vom Risiko, den Geruchs- und Geschmackssinn zu verlieren. Andere Malariamedikamente (Chloroquin, Mefloquin) sind in der Region leider nicht mehr wirksam (abgesehen davon hat Mefloquin (Lariam) ja die perversesten Psycho-Nebenwirkungen).
  • Wenn ich doch gestochen werde, habe ich eine Antihistaminsalbe im Gepäck, damit es zumindest nicht so mörderisch juckt.

Ich hoffe, dass dieses Arsenal genügt. Oder kann ich noch etwas mehr tun?

Weltreise FAQ: IT-Ausrüstung

^ v M ><
Klar, die wichtigste Frage für reisende Nerds und Geeks ist natürlich immer: was für technische Spielereien kommen ins Gepäck? So wurde ich doch tatsächlich schon zweimal gefragt, ob ich auch einen Raspberry Pi mit dabei habe. Die Antwort ist natürlich nein, da ein Raspberry mit allem nötigen Zubehör für minimale Nützlichkeit dann auch wieder ein ordentliches Gewicht und mächtig viel Volumen benötigen wird. Ganz davon abgesehen, was sollte der Raspberry können, was mein Laptop nicht auch kann? Und wann würde ich neben reisen und bloggen noch Zeit dafür finden?



Kernstück ist ganz klar das Smartphone (in meinem Fall ein drei Jahre altes Samsung Galaxy S3 mit CyanogenMod Firmware). Es passt in die Hosentasche und ist somit immer und überall dabei. Dank Verbindung zum Internet entweder per WLAN oder lokaler SIM-Karte ist es unerlässliches Hilfsmittel für Recherchen jeglicher Art. Es kann als Kamera dienen, als Medienplayer oder Notizblock und ganz wichtig als Navigationshilfe dank Google Maps und OpenStreetMap. Ah ja, zur Not kann man damit glaub auch telefonieren...
Da das Gerät noch über einen wechselbaren Akku verfügt, habe ich auch einen zweiten Akku mit im Gepäck. Zur Funktionserweiterung ist das USB-OTG-Kabel mit dabei, womit z.B. ein USB-Stick für unkomplizierten Datenaustausch angehängt werden kann. Ein Kopfhörer und ein Headset darf natürlich auch nicht fehlen.

Ein Notebook brauche man nicht, Internetcafes bzw für Gäste nutzbare Computer gäbe es überall. Ja stimmt. Aber (in extra Grossschrift): Falls ich auf mein eBanking zugreifen muss, will ich das ganz bestimmt nicht über einen PC mit veraltetem Windows XP machen, dessen einzige je installierte Updates die neuesten Viren sind... Von der hygienischen Qualität der Tastaturen will ich mal gar nicht reden. Ausserdem will ich für's bloggen oder sonstige Planungstätigkeiten mich nicht in ein stickiges Zimmerchen setzen, das ich unter Umständen erst suchen muss, sondern das auch von meinem Hotelzimmer (oder Balkon des Bungalows) in aller Ruhe mit meiner bevorzugten Software machen können. Des weiteren bietet ein Notebook die Möglichkeit, bequem mit Datenträgern zu jonglieren und die Fotos der diversen mitgeschleppten Kameras sowie von Freunden einfach zusammenzutragen und bearbeiten. Die mit der Actionkamera aufgenommenen Filme lassen sich leicht bearbeiten und schneiden. Und zu guter Letzt kann ich über subsurface den Tauchcomputer auslesen.
Als konkretes Gerät habe ich mich für ein Lenovo X1 Carbon mit so ziemlich allen Extras (aber ohne Touchscreen) entschieden. Das Gerät ist sehr klein (nur 1.5cm dünn) und leicht (nur 1.2kg), somit trägt es kaum auf. Trotzdem bietet es bei Bedarf brachiale Rechenleistung. Lediglich das Fehlen eines SD-Kartenlesers ist etwas schade, so dass hier ein zusätzlicher Ausrüstungsgegenstand mit ins Gepäck muss. Alternativ hätte ich mein Netbook mitnehmen können, jedoch bietet dies nur geringe Rechnleistung, für längeres Arbeiten nervig kleine Bildschirmauflösung und eine relativ klein dimensionierte Tastatur für meine grossen Hände.
Als weiteres Zubehör neben dem Ladegerät sind ein 3m langes Flachband-Netzwerkkabel, das Ethernet-Breakout-Kabel, diverse USB-Sticks (einer davon als Notfall-Live-Stick), diverse USB-Kabel, passiver USB-Hub, eine kleine Funkmaus, ein USB-Headset und eine externe HD für Backups mit dabei.
Das Gerät ist natürlich von UEFI/Firmware bis Harddisk/OS komplett verschlüsselt und mit Passwörtern gesichert, so dass ein Dieb damit leider nur einen eleganten Briefbeschwerer erstehen würde. Die Markenlogos sind allerdings überklebt, um den Laptop etwas unscheinbarer zu halten. Zu seinem Schutz steckt das Gerät in einer Neoprenhülle.

Um eine ganze Bibliothek mittragen zu können, führt kein Weg an einem eBook-Reader vorbei. In meinem Fall handelt es sich um einen Kindle Paperwhite. Dank dem Notebook können bequem beliebige Dokumente via Calibre in Kindle-verwertbare Formate umgewandelt werden.

Als primäre Kamera habe ich meine unterdessen sechs Jahre alte Fuji F80 mit dabei. Diese ist komplett abgeschrieben, bietet aber immer noch relativ gute Bildqualität und ist relativ handlich. Ausnahme ist leider das Ladegerät, das sehr viel Volumen einnimmt. Ein zwingendes Kriterium für meine nächste Kamera ist somit, dass sie per USB-Anschluss geladen werden kann. Auch hier ist ein zweiter Akku mit dabei.

Als sekundäre Kamera ist eine billige Actioncam (Gembird ACAM-002) eingepackt, die im Gegensatz zum Vorgängermodell auch gemäss Spezifikation funktioniert. Die Kamera ist bis 30m wasserdicht und funktioniert auch mindestens in 25m Tiefe noch zuverlässig. Sogar die Knöpfe reagieren dann noch. Das hebe ich besonders hervor, denn beim Vorgängermodell war in 7m Tiefe Schluss mit jeglicher Funktionalität.
Ebenfalls zu Testzwecken mit dabei ist eine Billigst-Actioncam, die zwar auch bis 30m wasserdicht sein soll, jedoch werden schon in 2m Tiefe die Knopfabdeckungen eingedrückt, so dass das Gerät unbedienbar wird. Gefilmt hat sie auch überhaupt nichts, daher wird sie bei nächstbester Gelegenheit in die Schweiz zurückverfrachtet.

Als Backuptelefon ist mein altes Nokia 6300 mit dabei. Dort steckt derzeit auch die Schweizer SIM-Karte drin, jedoch ist es meist ausgeschaltet. Genutzt wird es v.a. für den Empfang der mTAN-Codes der eBanking-Zugänge.

Um Actioncam und Handy ohne Steckdose zu laden, habe ich ein Akkupack im Gepäck. Damit in ordentlicher Menge gefilmt und fotografiert werden kann, sind auch einige Micro-SD-Karten mit dabei. Mehr zum Spass ist noch ein Asus WL-330nul WLAN Accesspoint mit dabei. Der ist superklein und kann als USB-Ethernet-WLAN-alles-zu-allem-Adapter eingesetzt werden. Um überall USB-Geräte laden zu können, fliegen diverse USB-Steckernetzteile herum, sowohl mit Euro-, US- als auch KFZ-Stecker. Wichtig ist auch ein zweipoliger Steckerkonverter, dazu noch die Plastikdongles, um in UK-Steckdosen Eurostecker einstecken zu können. Derzeit in Singapur deponiert ist ein MiFi (mobile WiFi), damit wir in Kambodscha, Laos, Vietnam jeweils eine SIM-Karte unter allen Reisenden teilen können.

Zwischen IT- und Tauchequipment steht der Tauchcomputer. Um diesen auslesen zu können, musste noch ein USB-Infrarot-Dongle mit ins Gepäck.

Zwar handelt es sich um keine IT- sondern nur Elektrogeräte, aber immerhin sind sie per USB-Anschluss zu laden und seien daher hier erwähnt: Meine Stirnlampe kann zwar mit AAA-Batterien betrieben werden, für maximale Leistung gibt es aber einen Akku, der eine Standard Micro-USB-Buchse bietet.
Da mein Haarschneidegerät ersetzt werden wollte, suchte ich spasseshalber danach, ob es da auch etwas per USB ladbares gäbe, und ich wurde tatsächlich fündig. Es gibt genau einen Hersteller, der so etwas produziert, und da es sich mit Wilkinson auch um eine renommierte Marke im Bereich Haarentfernung handelt, wurde das Gerät als "reisekompatibel" eingestuft und erworben. Leider ist der Anschluss semiproprietär... Das Gerät kann zwar mit einem normalen USB-Ladegerät geladen werden, das dauert aber unabhängig von der Leistungsfähigkeit mehrere Stunden. Eine schnelle Ladung gibt es nur mit dem mitgelieferten Ladegerät, dessen Micro-USB-Stecker aber in keine sonstige Buchse passt, da am Stecker ein zusätzlicher Plastiknippel befestigt ist. Vermutlich drückt der im Gerät auf einen Knopf, der dann die Schnelladung aktiviert. Eventuell lässt sich das also "hacken".

La gon krab, Thailand

^ v M ><
Ursprünglich wollte ich nur drei oder vier Tage in Krabi verbringen, allerdings bietet der Ort so viel zu sehen, dass ich letztendlich beschlossen habe, bis Samstag zu bleiben.

Mangroven
Für den nächsten Tag wäre zur Abwechslung eigentlich mal wieder Tauchen angesagt gewesen. Leider fiel das kurzfristig aus, da der Kapitän angeblich krank war. So schrieb ich halt als erstes den vorherigen Blogeintrag und begab mich später per Songthaew (die mit zwei Sitzreihen zu Kleinbussen umfunktionierten Pickups) in Richtung Ao Nang, um einen Strandtag einzulegen. Ao Nang ist ein ganz hässlicher Ort mit zu vielen Hotels, Ressorts und Touristen. Die Hauptstrasse stinkt nach Müll und überall stehen nervige Verkäufer herum, die einem Zeugs andrehen wollen, das man nicht haben will, wie z.B. massgeschneiderte Anzüge. Immerhin ist der Strand schön, so dass ich eine Weile im Sand lag und Bücher las. Später setzte ich mich wieder in ein Songthaew nach Krabi Town, wo ich mich in den Mangrovenwald begab, der per Steg komfortabel zugänglich ist.

Tags darauf fand der Tauchausflug auch tatsächlich statt und das Tauchgebiet hat auch alles Mögliche zu bieten wie Inseln mit Untiefen (eine "Landbrücke" in ca 2m Tiefe zwischen zwei Inseln), Unterwassercanyons oder eine durchschwimmbare Höhle unter einer Insel hindurch. Leider war das Wasser recht trüb und die Fischvielfalt reicht bei weitem nicht an den Sail Rock heran. Immerhin habe ich eine relativ grosse Qualle gesehen, das war vermutlich eine für Menschen harmlose Wurzelmundqualle. Allerdings ist es nicht so tief, was dafür in etwas längeren Tauchgängen resultiert. Der Guide sagte, dass wir 60 Minuten oder bis 50 Bar Flaschendruck tauchen, was auch immer zuerst kommt. Der erste Tauchgang endete nach 66 Minuten, beim zweiten Tauchgang fragte er nach ca 70 Minuten, ob mir denn nicht die Luft so langsam ausgehen würde (ich war dann bei 70 Bar) und wie wir so zum Boot zurückkommen meint er so "ich glaube, die mussten auf uns warten".
Ziemlich sicher war aber die Krankheit des Kapitäns vom Vortag nur eine faule Ausrede und ich wurde einfach vergessen. Denn als ich am Morgen abgeholt wurde, waren wir schon wieder halb in Ao Nang (wo sich die Tauchbasis befindet), als dem Fahrer eingefallen ist, dass er ja noch mehr Leute abholen müsse... also wieder zurück!
Zurück im Hotel verlängerte ich meinen Aufenthalt bis Samstag und erzählte, dass ich dann nach Singapur fliegen würde. Daraufhin drückte mir eine der Angestellten 17 Singapur-Dollar in die Hand: "Singapore very expensive! You go! You need!". Ich wollte ihr dafür den entsprechenden Betrag in Baht geben, was sie aber ablehnte. So stellte ich ihr ein kleines Geschenk zusammen, u.a. mit Schweizer Schokolade aus dem 7-11. Nicht gross verwunderlich findet sich dort Toblerone, doch zu meiner Überraschung gibt es sogar (Migroskinder aufgepasst) Chocolat Frei Täfelchen!

Höhlendurchfahrt
Höhlenmalereien
Für Donnerstag buchte ich wieder eine organisierte Tour, dieses Mal nach Ao Luek, wo sich diverse Höhlen befinden. Diese sind nur per Boot bzw Kayak erreichbar, so dass ich etwas Fitness für die Arme hatte. Eine dieser Höhlen ist bekannt für ihre Höhlenmalereien, eine andere ist ein Tunnel, durch den man hindurchfahren kann.
Am Abend fand auf der Strasse vor dem Hotel ein Nachtmarkt statt und die Angestellten meines Hotels hatten ihren eigenen Stand, an dem Sticky-Reis mit gebratenem Schweinefleisch verkauft wurde. Mir wurde eine Portion einfach so offeriert. Anschliessend begab ich mich zusammen mit einer Amerikanerin aus meinem Hotel noch etwas in die Stadt auf andere Nachtmärkte, wo wir wieder auf zwei Deutsche stiessen, mit denen ich zuvor Kayak fahren war. Der Abend wurde folglich noch ganz lustig.

Geschafft! Blick nach unten...
... und nach Krabi/Rai Leh
Für den letzten Tag plante ich etwas herausforderndes Workout ein und fuhr zum Tiger Cave Temple, dessen Hauptschrein sich auf einem ca 250m hohen Berg befindet, der über 1260 Treppenstufen bestiegen werden kann. Unten steht zwar, dass es 1237 seien, doch die oberste ist mit 1260 nummeriert. Das spielt aber keine grosse Rolle, denn anstrengend ist der Aufstieg auf jeden Fall. Ich schaffte es in gut 18 Minuten. Die Mühe lohnte sich, denn zur Belohnung bekommt man eine fantastische 360° Aussicht geboten. Man sieht Krabi Town, das Meer, die Inseln, die Klippen von Rai Leh auf der einen Seite, daneben hat man den Überblick über eine grosse Ebene mit vielen Plantagen und Urwald und etwa die Hälfte der Aussicht besteht aus benachbarten Kalksteinkegeln. Wieder unten angelangt fand ich hinter dem Tempel einen Waldpfad, der zu weiteren Schreinen und diversen Höhlen führt.
Die Reise zum Tempel ist leider etwas mühsam, Songthaews fahren nur sehr unregelmässig, so dass die beste Option zum hinkommen ein Motorradtaxi ab Busbahnof ist. Angeblich soll es noch einen öffentlichen Bus geben, aber das halte ich für ein Gerücht. Ich hatte wahnsinniges Glück und traf auf ein paar thailändische Studenten auf Motorrädern, die mich mitnahmen und bis zum Tempel fuhren. Dafür wollten sie nichts weiter als meinen Dank. Für den Rückweg nahm ich ein Motorradtaxi zum Busbahnhof, wo Songthaews regelmässig nach Krabi Town verkehren. Im Songthaew traf ich auf zwei ältere Amerikaner, der eine von ihnen immerhin schon 75, die noch immer mit dem Rucksack um die Welt ziehen.
Am Nachmittag wollte ich eigentlich zum Fossil Shell Beach, aber da es regnete, beschloss ich etwas Bücher zu lesen und mich zum Abschluss noch einmal per traditioneller Thai-Massage zu entspannen. Am Abend ging ich wieder an meinen bewährten Lieblings-Nachtmarkt und anschliessend in die Old West Bar, wo ich wenig unerwartet die beiden Amis wiedertraf und mich mit ihnen noch bis spät in die Nacht unterhielt. Pablo kennt Südamerika in- und auswendig und deckte mich mit mehr Reisezielen ein, als ich vermutlich Zeit haben werde. Und hey, womöglich treffen wir uns in Kambodscha wieder!

Das war das vorerst letzte Kapitel zu Thailand. Mir haben Land, Leute und Essen sehr gut gefallen. Da komme ich irgendwann sehr gerne wieder zurück, in dem Sinne "la gon krab", auf Wiedersehen!

Von Koh Phangan nach Krabi

^ v M ><
Thong Nai Pan Noi
Kokosnuss-sprossensalat
Der letzte Tag auf Koh Phangan begann mit der Verabschiedung von Laura, die sich wieder auf den Heimweg machte und war vor allem geprägt von Packen und der Festellung, dass bei 100% Luftfeuchtigkeit alles schimmeln kann, auch Dinge, die nie feucht waren. Das wird bei Gelegenheit noch ein paar gröbere Reinigungsarbeiten u.a. am kleinen Tagesrucksack nach sich ziehen... Später machte ich mit Tobi noch einen kleinen Spaziergang über den Hügel zur anderen Hälfte von Thong Nai Pan, was mangels einsprühen mit Mückenmittel dank der grösseren Schwärme ein letztendlich juckendes Vergnügen war, aber dennoch tolle Ausblicke bot. Unterwegs fanden wir noch einen Haufen Kokosnusssprossen - da hat man den Salat.

Das Wahrzeichen von Krabi
Der Samstag war Reisetag, so fuhren Tobi und ich nach Thong Sala, wo wir uns verabschiedeten. Wir hatten zwei supertolle Wochen zusammen verbracht und einiges erlebt und erreicht. Dank ihm war ich auf Koh Phangan sofort wie zuhause in eine tolle Gruppe von Freunden eingebettet.
Als nächstes bestieg ich die Fähre, die via Koh Samui nach Surat Thani fuhr. Am Pier warteten schon die Busse zu diversen Reisezielen, u.a. auch nach Krabi. Nach drei weiteren Stunden Fahrt im zweistöckigen Luxuxbus vorbei an einer faszinierenden Landschaft mit viel Wald (leider u.a. auch viele Monokulturen aus Ölpalmen oder Gummibäumen) und den berühmten Kalksteinkegeln erreichte ich das Büro des Busbetreibers irgendwo mitten in Krabi. Von dort konnte man für nur 50 weitere Baht direkten Transfer zum Hotel erwerben. Das ist doch ein ziemlich perfekt orgainisierter Reiseservice!
Am Abend suchte ich nach einem Nachtmarkt für's Abendessen und wurde gleich mehrfach fündig. Der erste Markt bot leider keine Sitzgelegenheiten, so dass ich einfach ein Bisschen grilliertes Poulet am Spiess zum unterwegs essen mitnahm. Der zweite Markt war gemischt mit Essens- und Kleiderständen, dort ass ich eine Fischsuppe und zum Dessert Sticky-Reis mit Mango - übrigens zum ersten Mal seit ich in Thailand bin... Nun gut gesättigt auf dem Rückweg zum Hotel fand ich noch einen dritten Markt mit diversen Hawker-Ständen, den ich mir für den nächsten Tag vormerkte.

Sandbänke
Phra Nang
Tags darauf buchte ich eine Tour zu vier der vorgelagerten Inseln, um potentielle Verstecke für Bond-Bösewichte auszukundschaften. Auswahl gibt es wohl genug. Das Ausflugsboot war international besetzt, ich führte gute Unterhaltungen mit einem Koreaner und zwei in Miami lebenden Chilenen.
Der Ausflug führte wie versprochen zu vier verschiedenen Inseln, u.a. zum Phra Nang Schrein, auch bekannt als Grotte der ertrunkenen Prinzessin, der als Opfergabe Phallussymbole dargebracht werden. Ironischerweise (aus westlich-verklemmter Sicht) hängt dort ein Schild, dass man bitte keine unangebrachten Gegenstände hinterlegen solle. Weiter ging es zu drei kleinen Inseln, die per Sandbänke verbunden waren. Leider herrschte hohe Tide, so dass diese unter Wasser standen und nicht wirklich zur Geltung kamen. Danach wurden wie schon in Ang Thong Schnorchelsets ausgegeben und man konnte eine Stunde lang schnorcheln gehen. Das Wasser war zwar etwas trüb und direkt am Boot gab es nicht viel zu sehen. Ein paar Schwimmzüge Richtung Ufer besserten aber beides. Hier gab es z.B. Nadelfische, Füsilierfische, Spatenfische und sogar Krabben. Nach zwei weiteren Inseln, u.a. mit klauenden Affen (so wurde einer Touristin die nicht genügend bewachte Kokosnuss vor ihren Augen entführt und in sicherer Höhe genüsslich verzehrt), wurden wir wieder am Strand von Ao Nang abgeladen und mit Bussen nach Krabi Town zurückgebracht.
James Bond-taugliche Verstecke
Wer hat die Kokosnuss gekla-ha-haut?
Am Abend begab ich mich zum am Vortag ausgekundschafteten Nachtmarkt, wo ich wieder auf die beiden Chilenen traf. Wir verbrachten einen feucht-fröhlichen Abend bei gutem Essen und anschliessend ein paar exzellenten Drinks in der grad nebenan gelegenen Old West Bar. Die Bar bietet Happy Hour von 5-10 Uhr abends und spielt einen gelungenen Mix aus mehrheitlich altem Rock mit viel Beatles, CCR, RHCP... Dabei stellten wir fest, dass wir nicht nur die exakt gleichen sportlichen sondern auch musikalischen Präferenzen haben. Folglich wurde der Abend relativ lange und ausgiebig über Kampfsport, Heavy Metal und britischen Humor philosophiert. Nebenbei deckten mich die beiden mit vielen praktischen Tipps zum Reisen und Leben in Südamerika ein.

Wat Kaew
Leicht verkatert begann ich den nächsten Tag mit einem Besuch im Wat Kaew und schlenderte schliesslich dem Quai entlang, wo mir diverse Bootsfahrten angepriesen wurden. Spontan beschloss ich, nach Ray Leh zu fahren, einer abgeschotteten Halbinsel und Klettermekka. Der Ort wird von wikitravel zwar komplett verrissen, aber das konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Landschaftlich faszinierend mit mehreren schönen Stränden und unzähligen Kletterfelsen sowie einer leider sehr unzugänglichen Lagune sowie einem tollen Aussichtspunkt und malerischem Barquartier, in dem man jederzeit erwarten könnte, auf Jack Sparrow zu treffen, ist es schon fast eine kitschige Mischung aus Wii Sports Resort und Dead Island. In den Bars wird einem übrigens als erstes ein Mushroom-Drink angeboten, was wir ablehnten (ich war zu dem Zeitpunkt mit einem amerikanischen Pärchen am spazieren) und lieber beim bewährten Bier blieben, während die Barbesitzer ihren Joint weiterrauchten. Später durfte ich herausfinden, dass das eine kluge Wahl war, denn der Drink wird wie befürchtet nicht mit Mu-Err und Shi-Take angesetzt... Kletternde Möchtegernhippies halt...
Rai Leh vom Aussichtspunkt
Piratenversteck
Auf der Rückfahrt nach Krabi traf ich auf ein Grüppchen Venezuelaner, die derzeit in Spanien arbeiten und die mich von der Inseltour vom Vortag wiedererkannten. Leider mögen sie überhaupt kein scharfes Essen und meiden daher das lokale Streetfood-Angebot, so dass wir uns lediglich auf ein paar Drinks in der Old West Bar später am Abend verabredeten. Ich brauchte nun erstmal eine Dusche und saubere Kleider, da ich von den Kletteraktionen zur Lagune und dem Aussichtspunkt von Kopf bis Fuss mit Schlamm verdreckt war. Anschliessend begab ich mich wieder zum bewährten Nachtmarkt, wo ich mit ein paar Amerikanern zusammen ass, Würfel spielte und mich über Reisemöglichkeiten in der Gegend sowie auf Borneo austauschte. Später begaben wir uns gemeinsam zur Old West Bar, wo auch schon mein "Date" aus Venezuela wartete. Ihnen konnte ich noch ein paar Tipps zu Koh Phangan weitergeben, da sie am nächsten Morgen zur Halbmond-Party weiterreisen wollten.