Skip to content

Spass mit BIOS Updates

^ v M ><
Als ich meinen Desktop und Server zusammenstellte, hatte ich bewusst für beide Geräte das gleiche Mainboard verwendet. Somit muss ich alle Mainboard-bedingten Probleme nur einmal lösen. Soweit hat das alles ganz gut funktioniert, aber unterdessen hat der Hersteller ein paar BIOS-Updates herausgegeben, welche Performance und Stabilität (nicht, dass das ein Problem wäre) verbessern würden. Na dann, spielen wir die mal ein. Da das Board von flashrom unterstützt wird, geht das total simpel direkt von Linux aus.

Erst das alte BIOS sichern:
flashrom -r old-bios.rom

Dann das neue BIOS flashen:
flashrom -w new-bios-image.rom

Vor einigen Wochen war erst der Desktop fällig. Nach dem Neustart durfte ich feststellen, dass die MAC-Adresse der Netzwerkkarte sich geändert hatte. Das ist halb so wild, da wird die /etc/udev/rules.d/70-persistent-net.rules gelöscht oder modifiziert und anschliessend neu gestartet.

Heute war der Server dran. BIOS geflasht, die udev-Regeln gelöscht, neu gestartet, alles bestens. Per SSH versucht anzumelden. Geht nicht. hmmm. Mal die Netzwerkkarten geprüft. Alles bestens. Ping von Server und Desktop zu jedem anderen Host klappt, nur nicht untereinander. dmesg geprüft:
br0: received packet on eth0 with own address as source address

Nochmals genau hingeschaut und ifconfig eth0 auf beiden Maschinen eingetippt und die MAC-Adresse genauer angeschaut. Un-glaub-lich! Identisch auf beiden Kisten. Die Deppen bei Asus haben es doch tatsächlich fertiggebracht, ein BIOS-Image zu verteilen, in welchem die MAC-Adresse für die onboard-Netzwerkkarte hartcodiert ist! Ja ist es denn wirklich so viel zuviel verlangt, wenigstens ein Mal mit Profis (oder zumindest nicht komplett inkompeteten Amateuren) zu arbeiten???

Würgaround:
ifconfig eth0 hw ether 00:e0:12:34:56:77

Unter Debian macht man dies permanent durch einen Eintrag in der /etc/network/interfaces:
allow-hotplug eth0
iface eth0 inet dhcp
hwaddress ether 00:e0:12:34:56:77

Nicht mehr ganz so trivial wird das, wenn nun eth0 gebridged wird, damit KVM oder XEN Virtual Machines das Netzwerk mitbenutzen können. In diesem Fall ist eth0 nicht in der interfaces konfiguriert (bzw auf manual gesetzt), so dass jegliche Einträge aus der Sektion nicht gelesen werden. Hier muss der Konfiguration von br0 ein pre-up Befehl mitgegeben werden:
iface eth0 inet manual

auto br0
iface br0 inet static
pre-up ifconfig eth0 hw ether 00:e0:12:34:56:77
bridge_ports eth0
address 192.168.0.XXX
netmask 255.255.255.0
gateway 192.168.0.XXX

Mobiles Internet in Schweden

^ v M ><
Wieder einmal stand das Sweden Rock Festival auf dem Reiseplan. Diesmal bin ich mit einem Smartphone bewaffnet hingefahren. Meine tolle Idee: Wenn man schon eine schlaues Telefon hat, dann kann man ja auch jederzeit das Wetter abrufen (hey, es kann heute heiss und morgen kalt und regnerisch sein). Oder den Freunden zuhause schöne Fotos von geilen Konzerten in Echtzeit unter die Nase reiben.

Da ich kein Multimilliardär bin, musste folglich eine schwedische SIM-Card her. Nichts leichter als das meint das Internet und diverse Reiseberichte meinen dann auch, dass man da nur ins nächste Pressbyrån oder 7-11 müsste um dort eine Karte zu erwerben. Gesagt getan, also erst mal die Zeit in Malmö mit Kartensuche totgeschlagen.

Erster Versuch: Das Pressbyrån in Malmö C. "Ja, wir haben SIM-Karten. Ja, auch für Smartphones. Natürlich mit mobilem Internet. Ööööhm, leider sind wir grad ausverkauft. Versuchs doch im Coop Nära ums Eck."
Zweiter Versuch: Der Coop Nära in Malmö C: "Ja, wir haben SIM-Karten. Ääääh oder auch nicht, alles schon weg. Sorry. Versuch's doch mal im 7-11 da drüben, 500m weiter."
Dritter Versuch: Die Touristenfalle neben dem Bahnhof. Draussen hatte der ein Schild, dass er SIM-Cards hätte. Also reingegangen und den geschäftstüchtigen südosteuropäischen Ladeninhaber ausgequetscht: "Yes of course I haaave SIM-Card. Yesyes, with mobile data. I will give you card for 49 crown, data plan costs 70 crown and I will charge som crowns for phonn colls. So I will give you for 150 crown. Ohhh you need for smartfonn? Idontkno! How many megabytes? Idontkno! How long valid? Idontkno!" Das war mir nun doch etwas zu wenig präzise, also doch weiter zum 7-11.
Vierter Versuch: Der 7-11 in Malmö: "Ja, wir haben SIM-Karten. Oooh, hier vorne haben wir nichts mehr. hmmmm, ich schau mal im Lager hinten. Nein, sorry, wir haben nichts mehr."
Na schön, weitergefahren nach Sölvesborg und weiterversucht.
Fünfter Versuch: Das Pressbyrån in Sölvesborg: "Natürlich haben wir SIM-Karten. Ich muss nur rasch hinten eine holen gehen. Uuuups sorry, keine mehr da!"
Sechster Versuch: ICA in Sölvesborg. Die hatten doch tatsächlich SIM-Karten, sogar die ganz günstigen von Telenor. Leider nur im grossen Format, keine Micro-SIM. Unterdessen war ich aber angefressen (oder verzweifelt?) genug, um die zur Not mit dem Sackmesser in die richtige Grösse zu schneiden. Aber eine Chance hatte ich noch:
Siebter Versuch: Coop in Sölvesborg: Tadaaaaa! Die hatten SIM-Karten. Für Smartphones ("all phones except iPhone5" stand auf dem Post-IT auf dem vordersten Umschlag). Von Telenor für 49SEK. Inkl. 1 Woche mobile data. Nur letzterer Punkt war nicht genau aufgeführt, also waren die drei Verkäuferinnen im Laden erst mal 15 Minuten lang damit beschäftigt, herauszufinden, was die Karte genau kann und alles beinhaltet. In dieser Zeit stand der Laden komplett still. Glücklicherweise bestand die Kundschaft zum grössten Teil aus schwedischen Senioren, welche dank 18h langen Tagen auch keinerlei Eile hatten und das sehr locker nahmen. Die freuten sich sogar darüber, mal mit jemandem zu reden, der extra von weitweither ins schöne Schweden kommt.

Leider währte die Freude über den Kauf nicht zu lange. Dienstag und Mittwoch war die Leitung noch frei. Doch schon am Donnerstag waren so viele skandinavische Smartphonebesitzer im Einzugsgebiet des Festivals, dass das Mobildatennetz komplett zusammenbrach. Selbst die zwei mobilen Funkmasten, welche extra links und rechts des Festivalgeländes aufgestellt wurden, konnten gegen diese Smartphoneinvasion nichts ausrichten. Wenn ich ab und zu mal ein Mail erhalten konnte, war das schon riesiges Glück. Wetterbericht abrufen? Nix da! Ein Foto per Email verschicken? Denkste! Erst Samstag nachts nach dem letzten Konzert gab es laaaaangsam wieder eine Verbindung.

Interessant an schwedischen Prepaid-Angeboten: Eine Registrierung mit Pass/ID ist absolut nicht nötig. Ein Wunder, dass das Land noch nicht von pösen Terroristen überschwemmt wurde!!!

Kaputtgeflashten WLAN-Accesspoint wiederherstellen

^ v M ><
Der WR841N v8 von TP-Link ist eigentlich gar kein schlechter Router für seinen Preis. Der Billigstheimer kommt mit ganz tauglicher Hardware daher und die Software ist eigentlich gar nicht sooo schlecht. Allerdings sind die Latenzen doch eher hoch und der Jitter untragbar. Zum Glück unterstützt die neuste Version von OpenWRT auch die neuste Revision des Geräts. Also auf, frische Firmware aufspielen. Nun gibt es zwei Images mit unterschiedlichen Dateisystemen, jffs2 und squashfs. Gemäss der Beschreibung schien mir jffs2 doch die bessere Wahl zu sein. Grosser Fehler, das jffs2-Image bootet nämlich nicht sauber, das Resultat ist ein unbrauchbarer Ziegelstein.

Was tun? Nun, man kann verzweifeln und in anbetracht des lächerlichen Preises ein Ersatzgerät bestellen oder sich vom Ehrgeiz packen lassen und den unbrick-Prozess starten. Dazu mussten als erstes die PINs in den Serial Header gelötet werden. Die Löcher sind praktischerweise schon da, aber die PINs waren wohl zu teuer. Na gut, Lötkolben her und los.

Danach wird das eigentlich für den Raspberry Pi angeschaffte serielle Konsolenkabel angesteckt. Das PIN-Layout ist identisch mit v7, nur um 90° verdreht. D.h. der alleinstehende PIN ist weiterhin TX. Entsprechend wird das Kabel nun angesteckt und mit einem PC verbunden. Da die Versorgung nun über den seriellen Port erfolgt, startet der Router auch sofort und per minicom lässt sich der Bootprozess mitverfolgen:
minicom --device /dev/ttyUSB0 -b 115200


Scheinbar hängt der Bootprozess beim laden der USB-Module (ohci_hcd). Das lässt sich verhindern, indem man in den Failsafe-Mode bootet. Dazu muss man, wenn der Prozess für ca 1s steht und die entsprechende Meldung anzeigt, rasch f[enter] eintippen. Schon erhält man eine root-Konsole und kann mit debugging loslegen.

Tatsächlich löste sich das Problem nun recht simpel. eth0 war unter 192.168.1.1 verfügbar, allerdings war eth0 der blaue WAN-Port, keiner der gelben LAN-Ports. Ausserdem schien der DHCP-Server nicht in Betrieb zu sein, so dass dem angeschlossenen Computer manuell eine IP-Adresse vergeben werden musste:
ifconfig eth0 192.168.1.2 netmask 255.255.255.0
. Anschliessend musste auf dem Router noch die Weboberfläche gestartet werden:
/etc/init.d/uhttpd start
und schon konnte bequem per Klickibunti das korrekte Firmware-Image (squashfs) aufgespielt werden.

Das Resultat: ein superflotter WLAN-Router mit relativ tiefen und stabilen Latenzen - zum Spottpreis.

Und vermutlich wäre der Lötkolben gar nicht mal nötig gewesen. Scheinbar kommt man auch in den Failsafe-Mode, indem man direkt nach dem Einschalten den Reset-Knopf drückt. Konsolenzugriff erhält man in diesem Fall per Telnet.

Pulseaudio vs Netzwerkstreaming vs funktionierende Software

^ v M ><
Wie verwandle ich einen Raspberry Pi, eine USB-WLAN-Karte und ein Paar USB-Lautsprecher in eine mobile Krachstation, welche die gleiche Musik wiedergeben kann, wie mein Hauptrechner? Nun, die Theorie wäre ja einfach: Auf dem Hauptrechner läuft mpd und dieser kann in quasi jedem gewünschten Format und Protokoll ausgeben. Dieser wird nun zwecks Steigerung der Verfügbarkeit erstmal auf den Intranet-Server gezügelt.


Der erste Versuch war, einen normalen Stream zu verwenden. Dazu wird wahlweise mpds integrierter Web/Streaming-Server gestartet (Nachteil: sobald man die wiedergabe pausiert, wird das Socket geschlossen, ein allfälliger Client wird deshalb terminiert), oder noch ein Icecast zwischengeschaltet (Vorteil: ein permanenter Stream, sobald mpd pausiert wird, strahlt Icecast ein (lautloses) Fallback-File in Endlosschleife aus). Leider hat diese Lösung einen riesigen Nachteil: Der Client hängt 2-10 Sekunden hinterher. Startet man die Wiedergabe, drückt man auf Pause oder wechselt manuell zum nächsten Lied, dauert es eine mittlere Ewigkeit, bis die Änderung beim Client ankommt. Fazit: für meinen Zweck unbrauchbar.


Na gut, zweiter Versuch. mpd Pipe-Output. Damit gibt mpd einfach einen rohen Audiostream per Pipe an ein anderes Programm weiter. Diesen Stream kann man entweder direkt per netcat übers Netzwerk raushauen oder aber, um das Netz nicht übermässig zu belasten, erst zu ogg codieren. Hierzu trägt man in der /etc/mpd.conf folgendes ein:
audio_output {
type "pipe"
name "my pipe"
command "oggenc -r -Q -q4 - | nc 192.168.0.60 8765"
}

Auf der Empfängerseite wird mittels xinetd ein passender Empfänger bereitgestellt. Dazu benötigt man einerseits eine Konfiguration für xinetd unter /etc/xinetd.d/oggplay:
service oggplay
{
port = 8765
type = UNLISTED
socket_type = stream
wait = no
user = root
server = /usr/local/bin/oggplay.sh
log_on_failure += USERID
disable = no
}

Leider scheint diese nur mit root-Rechten zu funktionieren, von xinetd aus gestartet kann ein Prozess des eingeschränkten Benutzers aus irgend einem Grund nicht auf die Soundhardware zugreifen (von einer Login-Shell aus geht das jedoch). Genauer untersucht habe ich das nicht, da ich ja erst mal einen Proof-Of-Concept wollte. Ebenfalls wird noch das eigentliche Player-Skript unter /usr/local/bin/oggplay.sh benötigt:
#!/bin/bash
/usr/bin/ogg123 -v -d wav -f- - | /usr/bin/aplay -v -D sysdefault:CARD=USB

Das funktionert soweit... nicht wirklich. Der erste Song konnte in aller Regel noch wiedergegeben, spätestens nach dem ersten Songwechsel waren dann aber massive Aussetzer in der Wiedergabe. Kein Wunder, hier wird ja auch überhaupt nichts gepuffert. Sehr traurig allerdings, dass es auch über Ethernet mit geringer Latenz/Jitter kein Bisschen besser funktioniert als über WLAN. Fazit: unbrauchbar.


Als nächstes habe ich dann zu ganz radikalen, verzweifelten Massnahmen gegriffen und im dritten Versuch angefangen, meine Systeme mit Pulseaudio zu verschandeln (und natürlich erst noch ein Diskimage gezogen). Auf dem Server werden folgende Pakete und Konfiguration benötigt:
aptitude install pulseaudio pulseaudio-utils mpd mpc

/etc/mpd.conf:
audio_output {
type "pulse"
name "Multicast RTP"
sink "rtp"
}

/etc/pulse/default.pa in Debian 6 / PA 0.9:
#! /usr/bin/pulseaudio -nF
load-module module-native-protocol-unix
load-module module-suspend-on-idle timeout=1
load-module module-null-sink sink_name=rtp description="Multicast RTP"
load-module module-rtp-send source=rtp.monitor

bzw unter Debian 7 / PA 2.0:
#! /usr/bin/pulseaudio -nF
load-module module-native-protocol-unix
load-module module-suspend-on-idle timeout=1
load-module module-null-sink sink_name=rtp sink_properties="device.description='RTP Multicast Sink'"
load-module module-rtp-send source=rtp.monitor

/etc/pulse/daemon.conf:
exit-idle-time = -1
default-sample-format = s16le

Das war's schon :-)
Nehmen wir nun den Raspberry in Angriff. Zuerst werden ein paar PulseAudio-Konfigurationswerkzeuge installiert:
aptitude install paman paprefs pavucontrol

Des weiteren wird PulseAudio so konfiguriert, dass standardmässig die USB-Lautsprecher verwendet werden. Hierzu genügt die Zeile "default-sink = 1" in der Datei /etc/pulse/client.conf.
Startet man nun die grafische Oberfläche und aktiviert dort den RTP-Empfang per Klickibunti in paprefs, haut die Sache auch sofort hin. Das ist aber witzlos, wenn die Kiste ja nachher Headless und ohne angemeldeten Benutzer funktionieren soll. Folglich beendet man X11 wieder. In den Howtos zu diesem Thema (u.a. auch in den Raspberry-spezifischen Diskussionen wie hier und hier) wird gesagt, dass "einfach nur" in /etc/pulse/default.pa die Zeile "load-module module-rtp-recv" einfügt und PulseAudio durch Änderung in /etc/default/pulseaudio als Systemdienst eingerichtet werden soll. Eventuell muss man noch in der /etc/pulse/daemon.conf "resample-method = src-sinc-fastest" eintragen. Nach einem Neustart soll es auch schon laufen. Simpel, oder? Da muss ein Haken dran sein! Ist auch so. Davon zeigt sich das System nämlich überhaupt nicht beeindruckt und bleibt mucksmäuschenstill.
Was ist nun also der Unterschied zwischen der Kommandozielen- und der GUI-Konfiguration? Keine Ahnung. Auch "pacmd dump" hilft hier nicht weiter. Wie bekommt man den Dreck trotzdem zum laufen? Nun, wie so oft mit der beliebten Methode "von hinten durch die Brust ins Auge": Die Änderung in /etc/default/pulseaudio wird wieder rückgängig gemacht, so dass Pulseaudio nicht beim Systemstart gestartet wird. Danach trägt man in die /etc/rc.local einen fixen Aufruf des PulseAudio-Dienstes ein, und zwar mit folgender Zeile:
su pi -c 'pulseaudio -D --log-target=syslog --start --realtime --resample-method=src-sinc-fastest'

und Tadaaaa! Es lärmt, sobald der mpd anfängt zu spielen. Allerdings ist "Lärm" wirklich die passende Bezeichnung. Die Wiedergabe scheppert leicht, was wohl dem Resampling geschuldet ist.

Jetzt steht mir nur noch eines bevor: Auch meinen Desktop mit Pulseaudio zu ruinieren. Dies, nachdem das aktuelle Alsa-Setup doch prächtig funktioniert.

Frickler an die Forschungskanonen!!!

^ v M ><
Nachdem ich die ganze Nacht über Alarmmeldungen von verdächtigen Zugriffen von der immer gleichen IP-Adresse erhalten habe, wollte ich dem zuständigen Besitzer Meldung machen. Nun, ein Reverse-DNS-Eintrag für die IP war nicht konfiguriert, aber gemäss whois gehört sie einer grösseren Uni in Deutschland. Also kurzerhand deren abuse@ Adresse angeschrieben, mit Logauszug und Symptomen. Daraufhin kommt die Antwort: Das ist kein Angriff, das ist ein Forschungsprojekt und repliziert das SSL Observatory. Ne, oder? Und dafür muss man hundert Mal auf POP3- und IMAP-Server zugreifen? Ohne den SSL-Handshake zu komplettieren? Das ganze von einer "anonymisierten" IP-Adresse? Vielleicht hätte man da ja auch jemanden fragen können, der sich mit sowas auskennt... grrrrmpf!

Network Manager in Debian Wheezy

^ v M ><
Vor dem Network Manager Applet in Debian Wheezy kann derzeit nur gewarnt werden. Der ist so vorsätzlich buggy, man könnte meinen, er wäre von allen grossen, kommerziell orientierten Softwarefirmen gemeinsam geschrieben worden:
  • Beim Versuch zu einem WLAN zu verbinden, wird nach dem root-Passwort gefragt - nicht aber nach dem WPA-Schlüssel. Lösung: Unter "Verbindungen bearbeiten" sich durchklicken und den Schlüssel händisch eintragen.
  • WLAN kann per GUI deaktiviert werden - aber keinesfall wieder aktiviert. Lösung: In der Kommandozeile als root mittels nmcli nm wifi on geht es wieder. Aber dafür installiere ich ja ein Klickibunti-Tool... damit ich nachher wieder in die Konsole gehen kann.

Post Web Stamp

^ v M ><
Die Post bietet an, dass man vorfrankierte Adressetiketten auf ihrer Homepage kaufen und ausdrucken kann. An sich ein nettes Angebot. Erstens sind die Preise für Pakete um einen Franken weniger unverschämt teuer, zweitens muss man nicht mehr am Postschalter stundenlang anstehen und drittens kann man sich an der eigenen Nase fassen, wenn es falsch frankiert ist und braucht sich nicht mit dem total unfähigen Personal der Post auseinanderzusetzen.

Natürlich gilt das nur, wenn es denn a) komfortabel nutzbar wäre und b) funktionieren würde.

Bezüglich des Komforts: Für jede Marke muss man erneut und von Hand alle Daten, inkl. Absenderadresse neu eingeben. Jedoch vorsicht, wenn man sich nun erst noch bei der Post registrieren muss, dann sind die Daten anschliessend verloren und man darf sie nochmals eingeben. Aber danach kann man eine einzige Etikette auf Papier drucken. Soweit ich das zumindest verstanden habe. Denn soweit bin ich noch gar nicht gekommen. Aufgrund des Bezugs zur Funktionalität: Ich warte immer noch darauf, dass ich mal ein Guthaben von meinem Postkonto überweisen kann. Das Login ist seit ca 30 Minuten am Laden. Also entweder muss ich nochmals von vorne anfangen und es mit der Kreditkarte versuchen, oder ich bleibe analog und kämpfe mich morgen früh zur Schalteröffnungszeit an die Poststelle. Müüüüühsam!!! grrrrrmpf!!!

Eine Katastrophe!

^ v M ><
Pünktlich um 02:00 in der Nacht sind hier die Alarmsirenen losgegangen. Was los? Keine Ahnung. Das Permanentsignal (an- und abschwellender Ton von ca 30 Sekunden, danach 5 Sekunden Pause) deckt sich jedenfalls nicht mit einem der offiziellen Signale. Wäre ja auch zu einfach. Also mal ins vermutete nächstgelegene Lokalradio reingehört, man zahlt ja schliesslich als guter Bürger neben den Steuern für irgendwas auch den unverschämten staatlichen Abriss namens Billag.

Es dauert geschlagene verdammte 20 Minuten, bis sich dort mal jemand dazu bequemt eine Durchsage zu machen: Ha ha! Fehlalarm! Ätsch!!!
Alternativ irgendwie eine Information auf der Frontseite der Gemeindehomepage ist offenbar zuviel verlangt. Und die lokalen Zeitungsredaktionen befinden sich auch weiterhin im Tiefschlaf. Herzlichen Glückwunsch.

Und dafür wollt ihr mein teueres Steuergeld, liebe Behörden? Hoffentlich nicht! Denn diese saubere organisatorische Leistung qualifiziert sich durchaus für einen Sirenenalarm, das ist nämlich wirklich eine Katastrohpe! Und jetzt kann ich natürlich nicht mehr Schlafen, weil mein Adrenalinspiegel durch die ganze Scheisse auf dem Maximum ist!

Die gute und die schlechte Nachricht

^ v M ><
Die gute zuerst: Free&Virgin sind pleite. Das sind die Chaoten, die ab und zu mal spontan ein Konzert ans andere Ende der Welt verschieben oder glauben, dass sie Musikfestivals organisieren könnten.

Nun die schlechte: Sie machen einfach unter neuem Namen weiter und heissen jetzt MASPE (Matthey & Sprenger Entertainment) bzw Starclick. Ich erwarte keine Verbesserung. Daher wird meine Boykottliste einfach prophylaktisch um die neuen Namen ergänzt.

Mal wieder: AMD-Treiber

^ v M ><
AMD hat vorgestern Treiber 11.4 für Linux veröffentlicht. Der ist somit zwei Monate nach Kernel 2.6.38 erschienen. Ob der Treiber sich wohl gegen den Kernel kompilieren lässt?

Antwort: Leider nein:
AMD kernel module generator version 2.1
doing Makefile based build for kernel 2.6.x and higher
rm -rf *.c *.h *.o *.ko *.a .??* *.symvers
make -C /lib/modules/2.6.38-2-amd64/build SUBDIRS=/usr/src/fglrx-8.841/2.6.x modules
make[1]: Entering directory `/usr/src/linux-headers-2.6.38-2-amd64'
CC [M] /usr/src/fglrx-8.841/2.6.x/firegl_public.o
/usr/src/fglrx-8.841/2.6.x/firegl_public.c: In function ‘KCL_GlobalKernelLock’:
/usr/src/fglrx-8.841/2.6.x/firegl_public.c:1903: error: implicit declaration of function ‘lock_kernel’
/usr/src/fglrx-8.841/2.6.x/firegl_public.c: In function ‘KCL_GlobalKernelUnlock’:
/usr/src/fglrx-8.841/2.6.x/firegl_public.c:1909: error: implicit declaration of function ‘unlock_kernel’
make[4]: *** [/usr/src/fglrx-8.841/2.6.x/firegl_public.o] Fehler 1
make[3]: *** [_module_/usr/src/fglrx-8.841/2.6.x] Fehler 2
make[2]: *** [sub-make] Fehler 2
make[1]: *** [all] Fehler 2
make[1]: Leaving directory `/usr/src/linux-headers-2.6.38-2-amd64'
make: *** [kmod_build] Fehler 2
build failed with return value 2


Ich tippe ja drauf, dass man da noch über das entfernte BKL stolpert.

Tschüss Nokia

^ v M ><
Das war's dann wohl. Nokia setzt auf Windows. Na dann... wird mein nächstes Gerät wohl nicht von Nokia (und ganz bestimmt auch nicht von Apple) sein. Insbesondere stören mich solche destruktive Ansagen von Microsoft ganz gewaltig:
Es gibt andere mobile Ökosysteme. Wir werden sie zerstören.
Danke, mehr brauche ich nicht zu wissen. Das bestätigt eher meine bisherige Einschätzung von Kleinstweich.

Die Symbian-Plattform hat mir bislang eigentlich gut gefallen. Vor allem hat mich aber die Akku-Laufzeit der Nokia-Geräte sehr überzeugt. Mein derzeitiges Gerät hält doch 10-14 Tage ohne Steckdose durch und kann neben telefonieren auch Emails lesen, Musik abspielen, im Internet surfen und mit Python programmiert werden. Also alles was ich brauche. Schade, dass alle anderen Smartphones nur knapp einen Tag lang autark funktionieren können. Das ist für mich absolut unbrauchbar.

Ich vermute mal, dass sich die Telefonwelt somit in zwei Teile spaltet. Zum einen die alleskönnenden Smartphones mit normiertem Ladestecker und superkurzer Akkulaufzeit. Zum anderen minimale Geräte mit akzeptabler Akkulaufzeit und proprietärem Ladestecker (man muss die alten, schon produzierten Dinger doch noch irgendwie an den Mann bringen). Wie auch immer, alles unbrauchbar. Da werd ich mir wohl fast die Neuauflage des OpenMoko kaufen müssen. Wenn schon keine Akkulaufzeit, dann immerhin frei.

Killersportverbot

^ v M ><
Na endlich geht es weiter mit der Verbietitis. Still und heimlich hat die luzerner Kantonsregierung eine Standesinitiative zum Verbot von Killersportarten eingereicht. Natürlich waren sich die grossen, renommierten Zeitungen der Schweiz zu schade um darüber zu berichten. Und die kleine Depesche in der 20min ist auch nicht aussagekräftig. Mit etwas Recherche lässt sich dann aber trotzdem herausfinden, wer da dahinter steckt. SVP? CVP? SP? Nein, nicht die Standardverdächtigen, wenn es um Einschränkungen der liberalen Gesellschaftsordnung geht, sondern die Grünen! Gratuliere. Damit hat sich also auch die letzte grössere Partei endgültig unwählbar gemacht. Da muss man sich auch nicht länger wundern oder empören, wenn die Schweiz nur auf Platz 14 von 30 in der Studie der Universität Zürich (!!!) über die besten Demokratien eingestuft wird, wohlgemerkt hinter den USA und Deutschland.

Doch was ist nun das Problem an der Sache? Ist doch OK, wenn sich Leute nicht mehr die Fresse einschlagen dürfen. Leider ist's nicht so einfach. Erstens machen sie das besser im Dojo oder Ring als auf schweizer oder auch münchner Strassen. Zweitens sollen die Verbote Ultimate Fighting und Mixed Martial Arts umfassen. Grad letzteres ist aber überhaupt nicht klar definiert und wird vor allem von Brazilian Jiu-Jitsukas betrieben. Ergo führt ein Verbot von MMA direkt zum Verbot von Brazilian Jiu-Jitsu. Und da ich einem luzerner Katholenbünzli nicht genügend Weltoffenheit und Intelligenz unterstelle, um einen Unterschied zwischen Brazilian Jiu-Jitsu und traditionellem Jiu-Jitsu zu sehen, wird zweiteres wohl bald auch verboten werden. Und damit dann bald auch Judo, Karate, Kickboxen, Muai-Tai, Wing-Tsun, Kempo, Kung-Fu, Aikido... weil schaut ja alles irgendwie ähnlich aus.

Gratuliere, liebe Politiker. Irgendwie versteh ich euch ja. Weil so Killersportarten sind ja nur was für aggressive Männer mit Testosteronüberschuss, die dann zuhause ihre Frau mit der Dienstwaffe bedrohen. Aber damit wollt ihr mir nach den Killerspielen also schon die zweite Freizeitbeschäftigung verbieten. Jetzt fehlt eigentlich nur noch das Heavy-Metal-Verbot. Weil ist ja alles nur brutale Musik. Allerdings lasst euch gesagt sein, liebe Christentaliban aus der Innerschweiz, die bösen, satanischen Rückwärtsbotschaften sind auch in Radio-DRS-kompatibler Musik zu finden. Das beschränkt sich nicht nur auf Metal.

Ich hasse AMD!!!

^ v M ><
Kann man wirklich sooooooooooo dumm sein???

$ sh ati-driver-installer-10-12-x86.x86_64.run
Created directory fglrx-install.qE5M0i
Verifying archive integrity...Error in MD5 checksums: 48c2e8ce1f504f07a0985afe489b26e3 is different from dfc5d2753d97882b67eb453b85ff8dbc


Zum Glück hat die Karte nur 38.- gekostet. Na ja, nächstes mal wieder nVidia.

Kleine Statistikaufgabe

^ v M ><
Angenommen, eine Kompanie habe einen Bestand von 100 Stück Kanonenfutter (Bestand 100, Anwesend 100, Abwesend 0). Jedes Jahr gibt es drei Wochen WK, d.h. an zwei Wochenenden muss sie das Wachtlokal mit je 6 Pechvögeln bestücken. Angenommen, jeder Soldat leistet 8 WKs, wie gross ist dann die Warscheinlichkeit, dass er:
  • ein Mal
  • zwei Mal
  • drei Mal
  • vier Mal
  • fünf Mal
  • sechs Mal
  • sieben Mal
  • acht Mal
  • kein Mal
Sonntagswachtdienst aufgebrummt bekommt?

Bonusfrage: Wie gross ist die Warscheinlichkeit, dass er in seinem vierten WK zum dritten Mal das Wochenende gestrichen bekommt?

Wer die Lösung weiss, darf sich eine Ananas nehmen, und diese meinem Vorgesetzten dorthin schieben, wo keine Sonne scheint. Wer die Lösung nicht weiss, darf das mit der Ananas von mir aus ebenfalls machen.

Oh und wer jetzt meint, so von wegen es wird ja primär zur Sonntagswacht verurteilt, wer ein Urlaubsgesuch einreicht: Ich hab lediglich in meinem letzten WK ein Urlaubsgesuch für 2h früher abtreten an einem Montag eingereicht, um ein Buch in der Unibibliothek abholen zu können. Also wohl weit unter Durchschnitt. Und für dieses Gesuch hab ich meine Strafe ja bereits abgesessen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass für meinen nächsten WK weniger als 6 Nasen ein Urlaubsgesuch eingereicht haben.

Und wer sich fragt, ob diese Sonntagswacht irgend einen Sinn habe: Nein, hat sie nicht. Es ist pure Schikane. Wir machen da nur Einlasskontrolle (ohne Waffe) und am Wochenende will üblicherweise auch kein Schwein in die Kaserne.