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Weiter durch Kambodscha

^ v M ><
Königspalast in Phnom Penh
Nach den deprimierenden Tag über die Terrorherrschaft und den Genozid der Khmer Rouge wollten wir am nächsten Tag Kambodscha wieder von seiner Sonnenseite sehen. Daher besuchten wir am Vormittag den Königspalast und am Nachmittag das Nationalmuseum.
MMA Fightnight
Am Abend durfte aber wieder etwas Blut fliessen, wir haben von Niks Trainer in Singapur Freikarten für einen Mixed Martial Arts Wettkampf in Phnom Penh erhalten. So begaben wir uns ins neonhelle Ausgangsviertel, wo sich ein Vergnügungspark befindet, nebenan grad eine Folge von "Voice of Cambodia" unter freiem Himmel aufgenommen wurde und ein Theatersaal zur Kampfarena umgewandelt wurde. So konnten wir 10 spannende Kämpfe mit internationalem Teilnehmerfeld anschauen und dazu fachsimpeln.

Durian-Monument
Am nächsten Morgen fuhren wir wieder weiter in Richtung Süden nach Kampot. Kampot ist eine relativ kleine Stadt und entsprechend ruhig und beschaulich. Bier und Essen sind deutlich günstiger als in Phnom Penh. Grösstes Wahrzeichen ist eine überdimensionierte Durianskulptur in einem Kreisel. Immerhin ist die Stadt berühmt für den Anbau dieser *hüstel* Delikatesse.
Sonnenuntergang hinter der Rainbow Bridge
Nach der Anreise machten wir uns erst mit dem Ort vertraut, gingen Essen und planten die Aktivitäten für die nächsten Tage sowie mögliche nächste Destinationen. Zuletzt schauten wir den Sonnenuntergang an der alten, einsturzgefährdeten und daher gesperrten Brücke, die Rainbow-Bridge genannt wird, da sie ein buntes Flickwerk aus Khmer Rouge Tagen ist. Und wohl auch wegen der frisch angebrachten, quietschbunten LED-Beleuchtung.

Ausblick von Bokor
Tags darauf mieteten wir Motorräder und fuhren damit in die Bokor Highlands in den Elephant Mountains. Dort wird derzeit ein gigantisches Ressort gebaut, was den Komfort von exzellenten Strassen mit sich bringt, dafür aber die halbe Landschaft verschandelt. Nichts desto trotz hatten wir phänomenale Ausblicke auf das kambodschanische Tiefland, die Küste und die Berge. Ausserdem gibt es aus französischer Kolonialzeit noch eine alte Kirche und die Ruine eines alten Casinos zu bewundern. Dazu kommen Wasserfälle und Seen sowie eine an Schottland erinnernde Hochland-Atmosphäre. Des weiteren ist es auch eine angenehme Abkühlung, da die Temperaturen geschätzt 10°C tiefer liegen als auf Meereshöhe.
Absturzgefahr
Nachmittags besuchten wir noch ein paar Höhlen, die als buddhistische Tempel genutzt werden. In der einen hängt ein prekär verkeilter Felsblock in 20m Höhe, der zwölfjährige Knirps, der uns herumführte, meinte "one day it will fall down. Not today." Na denn: nochmal Glück gehabt.

Füsse hochlegen und treiben lassen.
Am Dienstag wollten wir wieder etwas für die Arme tun und da heisst die favorisierte Aktivität bekanntlicherweise Kajakfahren. Damit fuhren wir den Fluss entlang einer schönen, breiten Mäanderschleife hoch und bogen an deren Ende in einen mangrovenbewachsenen Hufeisensee ab. Diese Süsswassermangroven sind eher palmartige Gewächse mit weniger extrem verzweigen Wurzeln, so dass man auch zwischen dicht bewachsenen Inseln durchfahren und den durch die Kronen geformten, schattigen Tunnel geniessen kann.
Salzfelder
Am Nachmittag wollten wir noch die Benzintanks der Motorräder wieder leeren, so dass wir einfach dem Flussufer entlang fuhren zu Salzfeldern und Fischerdörfern.

Als nächstes fuhren wir zurück in Richtung Tempel, d.h. nach Norden, konkret nach Kompong Thom. Die Stadt wimmelt von unglaublich viel Mücken und sonstigen Insekten, für Phobiker ist sie also völlig ungeeignet. Entsprechend waren wir auch kurz davor, im Hotelzimmer das Moskitonetz aufzubauen.
Aufstieg zum Phnom Suntuk
Sambor Prei Kuk
Der nächste Tag war wieder für Tempelvisiten angedacht, für die wir uns per Tuktuk herumfahren liessen. erst bestiegen wir am frühen Morgen noch vor den Gläubigen und allen anderen Touristen den Phnom Suntuk, ein Hügel mit relativ grosser, nach wie vor aktiv genutzer Tempelanlage, der mit seinen 130m eine gute Aussicht auf das umliegende Flachland bietet. Anschliessend fuhren wir zu den Ruinen der noch vor Angkor Wat gebauten Anlagen von Sambor Prei Kuk.
Fledermausbaum
Als letztes Highlight führte uns der Fahrer zu einem Baum mitten im Ort, der von tausenden Fledermäusen als Nest genutzt wird. Nach Sonnenuntergang würden sie wohl in zwei grossen Schwärmen nach Süden und nach Norden fliegen.

Danach fuhren wir zurück nach Siem Reap, da wir am Samstag Morgen von einer Reisegefährtin Abschied nehmen und sie zum Flughafen eskortieren wollten. So sassen wir am Freitag Vormittag im Bus nach Siem Reap und am Nachmittag besuchten wir die lokalen Tempel der anderen Art: Erst unser favorisiertes Fischgrillrestaurant, wo wir wieder enorm leckere Fische vom Grill verspiesen. Darauf folgend ein kleiner Pubcrawl, erst zur per Bekanntschaftsbeziehungen empfohlenen X-Bar, die wir dann aber aufgrund des Preises relativ schnell wieder verliessen und stattdessen in ein Etablissement sassen, wo es das Bier zum halben Preis, d.h. 0.5USD für den 3.5dl Krug gab. Damit war der Tag zwar so gut wie gelaufen, aber als Abschluss wollten wir noch das Brewpub ausprobieren, das eine eigene Mikrobrauerei betreibt. Deren Bier ist nicht übel, insbesondere das IPA mit seinen Fruchtnoten (schon fast ein Grapefruitsaft) konnte überzeugen, leider war der Preis aber auch entsprechend stolz.
Immerhin konnten wir die Qualität des Biers auch am nächsten Tag beurteilen. Dass wir um 6 Uhr Morgens völlig unverkatert aufgestanden sind, zeugt doch davon, dass die kambodschanischen Braumeister ihre Arbeit verstehen.

Heute fuhren wir in Richtung Preah Vihear. Leider wurden wir vom Busunternehmen etwas verarscht. Wir buchten für 11 Dollar den "Touristenbus" in Siem Reap, der um 7:00 fahren sollte. Um 6:30 sollten wir im Hotel abgeholt werden. Die Abholung erfolgte mit schweizerischer Pünktlichkeit, um 6:25 klopfte es an unsere Zimmertüre. Um 7:00 kambodschanische Zeit (d.h. die Uhr zeigte 8:00 an), wurden die letzten Passagiere angeliefert und der Bus fuhr ab. Allerdings ohne uns, da der Bus bis Laos durchfahren sollte und wir unterwegs aussteigen wollten, wurden wir kurzerhand auf "den nächsten" Bus umgebucht. Der fuhr dann wie versprochen gleich, d.h. 20 kambodschanische Minuten später, konkret kurz nach 10 endlich los. Das war dann der Linienbus für Einheimische. Das wäre an sich nicht so schlimm gewesen, abgesehen davon, dass Nik zwischen einem Korb stinkender, winselnder Hundewelpen und einer stinkenden, kotzenden Grossmutter eingeklemmt war. Allerdings wäre ein Ticket für diesen Bus für vermutlich einen Bruchteil der 11$ zu haben gewesen... Ausserdem trafen wir aufgrund der verspäteten Abfahrtzeit so spät in Preah Vihear Town ein, dass der Tag soweit gelaufen war und mehr als ein Dorfbummel und ausgiebiges Essen nicht mehr drin lagen. Immerhin bin ich daher wieder mal zum bloggen gekommen.

Für morgen steht eine Visite in den Anlagen von Koh Ker und natürlich als hiesiges Highlight unserer Reise, der Preah Vihear Tempel, über den sich Kambodscha und Thailand seit 60 Jahren streiten. Wir hoffen darauf, dass sie das Kriegsbeil momentan weiter ruhen lassen und die Luft keinen erhöhten Bleigehalt aufweisen wird...

Von Raja Ampat zurück nach Singapur

^ v M ><
Mangrovenwald
All zu viel Neues ist seit dem letzten Blogeintrag in Raja Ampat nicht passiert, da die Zeit in West Papua Zeiteinheiten gemessen wird, die deutlich gemütlicher ablaufen, als Schweizerische Zeiteinheiten. Weiterhin stand Tauchen auf dem Programm, u.a. mit einem Ausflug zu zwei Wracks von japanischen Kampfflugzeugen aus dem zweiten Weltkrieg, die in 30 bzw 40m Tiefe lagen.

Neues Homestay
Ein nicht ganz wilder Vogel
Später haben wir das Homestay gewechselt, einerseits um einen zweiten Eindruck der Homestays zu bekommen, andererseits bietet das zweite Homestay breiteres Unterhaltungsprogramm wie Kayakfahren oder Vogelbeobachtung. Der Nachteil ist die etwas suboptimalere Lage zu den Tauchplätzen. Da ich aber eine winzig kleine, extrem nervige Wunde am Fuss habe, die nur mühsam heilt (bzw gar nicht, wenn sie dauernd in Salzwasser gehalten wird), lasse ich derzeit die Taucherei und liege bevorzugt mit einem eBook in der Hand im Schatten (was schon schweisstreibend genug ist).

Passage
Typisches Felsinselchen
Ausserdem haben wir eine schöne Ausfahrt zur Passage gemacht. Das ist ein ca 20m breites Stück Meer, welches die Inseln Waigeo und Gam trennt. Aufgrund der starken Strömung wirkt es aber wie ein Fluss. Für Schnorchler und Taucher ist es ein perfekter Ort, da die Korallen bis knapp unter die Wasseroberfläche wachsen und somit in ihren vollen natürlichen Farben bewundert werden können. Daneben gibt es viele kleine Kalkfelseninseln, die im Gegensatz zu Krabi aber alle mit ein paar Bäumen bewachsen sind.

Fischerdorf
Anschliessend war wieder zwei Tage Rückreise nach Singapur angesagt. Erst mit dem kleinen Boot des Homestay nach Waisai, danach schipperten wir wieder mit der grossen Fähre nach Sorong. Der Ticketkauf war hier deutlich einfacher, da es in Waisai ein Verwaltungsgebäude direkt neben dem Hafen gibt. In Sorong fuhren wir dann im "Taxi", einem alten, klapprigen VW-Bus, zu akzeptablem Preis ins Hotel und von dort suchten wir ein Abendessen. Endlich mal etwas anderes als die typische West Papua Diät bestehend aus Reis, Fisch (zu besonderen Anlässen auch Huhn) und Wasserspinat (Morning Glory) oder alternativ Bohnen. Ausserdem viel, viel Zucker und frische Früchte, um den Entzug der letzten zwei Wochen auszugleichen.

Am nächsten Tag stand der Rückflug nach Singapur an, der dann leider etwas mühsamer als geplant wurde. Der erste Flug von Sorong nach Makassar verlief noch ereignislos, aber in Makassar standen wir dann erstmal am Gate, bis pünktlich zum Boarding nach Jakarta aufgerufen wurde. Pünktlich? Nein! Das war nicht unser Flug, sondern ein Flug, der vor drei Stunden hätte fliegen sollen. Unserer war erstmal auf unbekannt, Gerüchten zufolge um 3 Stunden, aufgeschoben, da das Flugzeug wegen schlechtem Wetter noch in Bali oder auf Java stand... Unmöglich, so noch einen Anschluss nach Singapur zu finden. So suchten wir das Ticketoffice von Garuda auf und fragten, ob es möglich sei, uns auf einem der früheren, als nach wie vor pünktlich deklarierten Flüge umzubuchen. Dies beschäftigte nun mehrere Mitarbeiter während fast zwei Stunden, bis wir endlich zwei frische Boardingpässe ausgestellt bekamen - fünf Minuten vor geplantem Abflug der Maschine. Mit einem kleinen Sprint durch den Flughafen erwischten wir den Flug aber noch knapp.
In Jakarta mussten wir allerdings Gepäck abholen, nochmals frisch einchecken, durch die Immigrationskontrolle und schliesslich erneut kurz vor knapp in den Flieger hüpfen. Letztendlich erreichten wir Singapur somit mit nur etwas über zwei Stunden Verspätung, um dann in Niks Appartement direkt in seine Abschiedsparty hineinzustolpern.

Schönes Leben in Singapur
Die folgenden Tage in Singapur waren geprägt von Shopping zum wiederbefüllen der Vorräte sowie viel Essen (alles ausser Reis mit Fisch und Wasserspinat), Niks Abschiedsparties und ein paar Bier. Wir trafen auch einen unserer Divebuddies aus Raja Ampat wieder an, da dieser in Singapur lebt und uns folglich zu den empfehlenswertesten Bierständen des Landes führen konnte.

Als nächste Destination steht Siem Reap in Kambodscha an. Das ist dann das erste Mal, dass ich eine Reisedestination zum zweiten Mal besuche.

Von den Tauchausflügen gibt es hoffentlich später noch ein paar schöne Bilder. Einer unserer Divebuddies hat mir seine Unterwasserkamera geliehen, leider nutzte diese ein Speicherkartenformat, wofür kein Lesegerät vorhanden war. Aber er hat mir versprochen, die besten Fotos zukommen zu lassen!

Raja Ampat - das nächste Paradies

^ v M ><
Raja Ampat
Nach einer langen Nacht in Fliegern und Flughäfen mit regelmässigem Wechsel im 2.5h Takt erreichten wir etwas verschlafen Sorong, wo uns gleich eine Herde eifriger Taxifahrer begrüssten wie eine Herde Hyänen eine waidwunde Gazelle. Unser Programm sollte bestehen aus: SIM-Karte auftreiben, Polizeiposten zwecks West-Papua-Permit aufsuchen, bis 14:00 zum Hafen gelangen und die Fähre nehmen. Die Offerte des Taxikartells betrug 200k Rupien bis zum Polizeiposten, obwohl stayrajaampat (DAS Portal zum Thema Reisen in Raja Ampat) meint, dass man mit 100k zum doppelt so weit entfernten Hafen gelangen sollte. Wir beschlossen daraufhin, dass wir das grosszügige Angebot ausschlagen und als gute zentraleuropäische Wandersleut auch einen Kilometer zu Fuss gehen können. Gesagt getan und die Entscheidung zur Belustigung der Einheimischen, insbesondere der Schulkinder, die ihre frisch gelernten Vokabeln ("you know buttocks") testen konnten, für gut befunden, denn wir fanden auf dem Weg zum Polizeiposten einen seriösen Telekomshop, der uns (hier wirklich mal ohne Sarkasmus) kompetent, fair und im preislich regulären Rahmen mit SIM-Karten und 3GB Datenvolumen ausstattete.
Regenbogen
Sonnenuntergang vom Meer
Danach ging's zum Polizeiposten, wo wir durch einen Zivilangestellten in irgend ein Hinterhofbüro mit zwei wirklich freundlichen Polizisten geführt wurden, die uns relativ zügig mit dem passenden Schriftstück ausstatteten, während vor der Türe die lokale Polizeitruppe ihr geballtes Waffenarsenal präsentierte. Lediglich die Unterschiede zwischen Schweiz, Spanien und Schweden sowie zwischen Passaublaufdatum und Geburtsdatum waren den Herren noch nicht so ganz klar. Danach verbrachten wir den Tag mit Koffeinkonsum und Frühstück in einem westlich angehauchten Teehaus und einem Rundgang durch ein lokales Einkaufszentrum. Danach begaben wir uns zum Hafen und feilschten den Preis für die Überfahrt aus. Irgendwie wusste so niemand, wo man die Tickets für die Fähre kaufen könne und was diese Kosten sollten (obwohl viele Leute mit Tickets sowie Bootspersonal anwesend waren), so dass sich Sebastian zusammen mit einem des englischen mächtigen Einheimischen auf den Weg machte und erst nach sehr langer Zeit zurückkam. Währenddessen genoss ich das lokale Fernsehprogramm, eine Ultimate-Fighting-Meisterschaft der Frauen.
Die Fährüberfahrt verlief erstaunlich unkompliziert, wobei ich den grossen Teil davon verschlafen habe und zum Aufwachen einen Regenbogen präsentiert bekam. Bei Ankunft in Waisai wurden wir vom nächsten Wegelagerer beraubt, der Geld für den Nationalparkeintritt wollte. Danach brachte uns unser Homestay-Boot in Richtung Sonnenuntergang zu unserem Bungalow.

Unser Homestay
Bettvorleger
Das Homestay besteht aus ein paar simplen Bambushütten mit Kokosmattendach, einem Unterstand mit Essenstisch, einem Steg, einer kalten Dusche, einem freundlichen und kompetenten Divemaster aus Genf (Schweizer Qualität!), ein paar lokalen Chaoten, durchgewetztem und nicht gewartetem Tauchequipment, einem Boot mit drei kaputten Motoren und einem Stromgenerator, der Abends ab und zu mal läuft... Dafür haben wir hier Internetverbindung übers Mobilfunknetz mit sagenhafter EDGE-Geschwindigkeit. Ebenfalls nicht vergessen darf man die Hunde, die zwar gut erzogen sind, aber aus irgendwelchen Gründen beschlossen haben, dass es sich unter unserem Bett am besten schläft. So wachen wir regelmässig mit druckempfindlichen Bettvorlegern auf, die sich Nachts in den Bungalow schleichen.

Sonnenuntergang aus der Höhe
Sonnenuntergang mit Palme
Die Tage verbringen wir hier vornehmlich damit, auf der faulen Haut zu liegen, das immer gleiche zu essen (Reis, Thunfisch wechselweise mit Currysauce, grilliert oder als Steak, sowie Gemüsetopf mit primär Bohnen, dazu süsse Sojasauce und milde Chilisauce) und zu tauchen. Einige der Divespots sind echt genial mit schönen Korallen und enormer Artenvielfalt! Dafür kann extreme Strömung herrschen, so dass man ins Wasser springt und sich wie in einem Staubsauger fühlt. Als nächsten Punkt auf meiner Einkaufsliste für kleinformatiges Tauchmaterial habe ich mir jedenfalls schon mal einen Riffhaken notiert. Ab und zu klettern wir auch auf der Insel herum und betrachten kitschige Sonnenuntergänge in Postkartenqualität. Nach Sonnenuntergang bietet sich der klare Himmel für Sternenbeobachtung an, insbesondere wenn der Generator grad mal wieder ausfällt und die Lichtverschmutzung auf das absolute Minimum reduziert ist.

Singapur Reloaded

^ v M ><
Von Krabi bin ich erfolgreich wieder nach Singapur zurückgekehrt, wo der erste Tag vor allem aus aufräumen, ausmisten, putzen, waschen und neu ausstatten bestand. Für den Abend beschloss ich, nach Krabi bereits mit Bond-Fieber angesteckt, ein Kino aufzusuchen und mir den neuen Film zu gönnen. Gemäss Google soll Plaza Singapura wohl *das* Kino in der Stadt sein, und praktischerweise ist es auch nicht weit von meiner Unterkunft entfernt. Der Film gefällt mir vor allem durch seine Kritik am allüberwachenden Machtapparat der modernen SIGINT-Geheimdienste.

Orchard Road at Night
Für den Sonntag war wieder Sightseeing angesagt, und dieses Mal gab es auch was zu sehen, denn der Haze ist unterdessen verschwunden, da es Indonesien doch tatsächlich fertig gebracht hat, die Waldbrände zu löschen. Dafür wurde der Haze durch ein nicht minderes Übel ersetzt, unterdessen weihnachtet es im laizistischen Staate doch sehr. Die Orchard Road sieht aus wie ein horizontaler Weinachtsbaum und in allen Shoppingmalls wird man mit weichgespülten Popversionen von Weihnachtsliedern gefoltert. Die Orchard Road ist quasi das äquivalent zur Zürcher Bahnhofstrasse, der Unterschied besteht darin, dass die Orchard Road in einem Nightclub (ohne Blackjack, mit Nutten) und die Bahnhofstrasse in Banken (mit Blackjack, vermutlich ohne Nutten) endet.

Essensparadies: Hawker Court
Tags darauf sollte ich eigentlich Sebastian in Empfang nehmen, der mich die nächsten Wochen begleiten wird, doch dessen Reise war etwas umständlich. Erst streikte Lufthansa als Zubringer, danach wurde sein Flug von Europa nach Singapur in Sri Lanka gegroundet, da die Inder beschlossen haben, mit Raketen wie wild im zivilen Luftraum rumzuballern. Direkt nach dem Abendessen kam dann doch noch ein Anruf, dass Sebastian sicher gelandet sei.

Na also: kein Haze!
Am nächsten Tag konnte ich meine unterdessen erworbenen Kenntnisse von Singapur nutzen, um Sebastian einen kurzüberblick zu geben, der jedoch v.a. von Shopping geprägt war. Das passt eigentlich, denn Singapur ist in kürzester Zusammenfassung einfach ein riesiges Shoppingcenter. So begaben wir uns auf der Suche nach permethrinhaltigen Mückenschutzmitteln für Sebastians Kleidung in diverse Shopping Malls, das Highlight davon war sicher Mustafa's: Ein gewaltiger Bazar mit dichtgedrängten Regalen, die grad noch knapp Platz für schlankgebaute Kunden lassen. Dafür kann man dort alles erwerben (ausser Permethrin...).

Am Abend begaben wir uns Richtung Flughafen und nächstem Abenteuer: Raja Ampat.

La gon krab, Thailand

^ v M ><
Ursprünglich wollte ich nur drei oder vier Tage in Krabi verbringen, allerdings bietet der Ort so viel zu sehen, dass ich letztendlich beschlossen habe, bis Samstag zu bleiben.

Mangroven
Für den nächsten Tag wäre zur Abwechslung eigentlich mal wieder Tauchen angesagt gewesen. Leider fiel das kurzfristig aus, da der Kapitän angeblich krank war. So schrieb ich halt als erstes den vorherigen Blogeintrag und begab mich später per Songthaew (die mit zwei Sitzreihen zu Kleinbussen umfunktionierten Pickups) in Richtung Ao Nang, um einen Strandtag einzulegen. Ao Nang ist ein ganz hässlicher Ort mit zu vielen Hotels, Ressorts und Touristen. Die Hauptstrasse stinkt nach Müll und überall stehen nervige Verkäufer herum, die einem Zeugs andrehen wollen, das man nicht haben will, wie z.B. massgeschneiderte Anzüge. Immerhin ist der Strand schön, so dass ich eine Weile im Sand lag und Bücher las. Später setzte ich mich wieder in ein Songthaew nach Krabi Town, wo ich mich in den Mangrovenwald begab, der per Steg komfortabel zugänglich ist.

Tags darauf fand der Tauchausflug auch tatsächlich statt und das Tauchgebiet hat auch alles Mögliche zu bieten wie Inseln mit Untiefen (eine "Landbrücke" in ca 2m Tiefe zwischen zwei Inseln), Unterwassercanyons oder eine durchschwimmbare Höhle unter einer Insel hindurch. Leider war das Wasser recht trüb und die Fischvielfalt reicht bei weitem nicht an den Sail Rock heran. Immerhin habe ich eine relativ grosse Qualle gesehen, das war vermutlich eine für Menschen harmlose Wurzelmundqualle. Allerdings ist es nicht so tief, was dafür in etwas längeren Tauchgängen resultiert. Der Guide sagte, dass wir 60 Minuten oder bis 50 Bar Flaschendruck tauchen, was auch immer zuerst kommt. Der erste Tauchgang endete nach 66 Minuten, beim zweiten Tauchgang fragte er nach ca 70 Minuten, ob mir denn nicht die Luft so langsam ausgehen würde (ich war dann bei 70 Bar) und wie wir so zum Boot zurückkommen meint er so "ich glaube, die mussten auf uns warten".
Ziemlich sicher war aber die Krankheit des Kapitäns vom Vortag nur eine faule Ausrede und ich wurde einfach vergessen. Denn als ich am Morgen abgeholt wurde, waren wir schon wieder halb in Ao Nang (wo sich die Tauchbasis befindet), als dem Fahrer eingefallen ist, dass er ja noch mehr Leute abholen müsse... also wieder zurück!
Zurück im Hotel verlängerte ich meinen Aufenthalt bis Samstag und erzählte, dass ich dann nach Singapur fliegen würde. Daraufhin drückte mir eine der Angestellten 17 Singapur-Dollar in die Hand: "Singapore very expensive! You go! You need!". Ich wollte ihr dafür den entsprechenden Betrag in Baht geben, was sie aber ablehnte. So stellte ich ihr ein kleines Geschenk zusammen, u.a. mit Schweizer Schokolade aus dem 7-11. Nicht gross verwunderlich findet sich dort Toblerone, doch zu meiner Überraschung gibt es sogar (Migroskinder aufgepasst) Chocolat Frei Täfelchen!

Höhlendurchfahrt
Höhlenmalereien
Für Donnerstag buchte ich wieder eine organisierte Tour, dieses Mal nach Ao Luek, wo sich diverse Höhlen befinden. Diese sind nur per Boot bzw Kayak erreichbar, so dass ich etwas Fitness für die Arme hatte. Eine dieser Höhlen ist bekannt für ihre Höhlenmalereien, eine andere ist ein Tunnel, durch den man hindurchfahren kann.
Am Abend fand auf der Strasse vor dem Hotel ein Nachtmarkt statt und die Angestellten meines Hotels hatten ihren eigenen Stand, an dem Sticky-Reis mit gebratenem Schweinefleisch verkauft wurde. Mir wurde eine Portion einfach so offeriert. Anschliessend begab ich mich zusammen mit einer Amerikanerin aus meinem Hotel noch etwas in die Stadt auf andere Nachtmärkte, wo wir wieder auf zwei Deutsche stiessen, mit denen ich zuvor Kayak fahren war. Der Abend wurde folglich noch ganz lustig.

Geschafft! Blick nach unten...
... und nach Krabi/Rai Leh
Für den letzten Tag plante ich etwas herausforderndes Workout ein und fuhr zum Tiger Cave Temple, dessen Hauptschrein sich auf einem ca 250m hohen Berg befindet, der über 1260 Treppenstufen bestiegen werden kann. Unten steht zwar, dass es 1237 seien, doch die oberste ist mit 1260 nummeriert. Das spielt aber keine grosse Rolle, denn anstrengend ist der Aufstieg auf jeden Fall. Ich schaffte es in gut 18 Minuten. Die Mühe lohnte sich, denn zur Belohnung bekommt man eine fantastische 360° Aussicht geboten. Man sieht Krabi Town, das Meer, die Inseln, die Klippen von Rai Leh auf der einen Seite, daneben hat man den Überblick über eine grosse Ebene mit vielen Plantagen und Urwald und etwa die Hälfte der Aussicht besteht aus benachbarten Kalksteinkegeln. Wieder unten angelangt fand ich hinter dem Tempel einen Waldpfad, der zu weiteren Schreinen und diversen Höhlen führt.
Die Reise zum Tempel ist leider etwas mühsam, Songthaews fahren nur sehr unregelmässig, so dass die beste Option zum hinkommen ein Motorradtaxi ab Busbahnof ist. Angeblich soll es noch einen öffentlichen Bus geben, aber das halte ich für ein Gerücht. Ich hatte wahnsinniges Glück und traf auf ein paar thailändische Studenten auf Motorrädern, die mich mitnahmen und bis zum Tempel fuhren. Dafür wollten sie nichts weiter als meinen Dank. Für den Rückweg nahm ich ein Motorradtaxi zum Busbahnhof, wo Songthaews regelmässig nach Krabi Town verkehren. Im Songthaew traf ich auf zwei ältere Amerikaner, der eine von ihnen immerhin schon 75, die noch immer mit dem Rucksack um die Welt ziehen.
Am Nachmittag wollte ich eigentlich zum Fossil Shell Beach, aber da es regnete, beschloss ich etwas Bücher zu lesen und mich zum Abschluss noch einmal per traditioneller Thai-Massage zu entspannen. Am Abend ging ich wieder an meinen bewährten Lieblings-Nachtmarkt und anschliessend in die Old West Bar, wo ich wenig unerwartet die beiden Amis wiedertraf und mich mit ihnen noch bis spät in die Nacht unterhielt. Pablo kennt Südamerika in- und auswendig und deckte mich mit mehr Reisezielen ein, als ich vermutlich Zeit haben werde. Und hey, womöglich treffen wir uns in Kambodscha wieder!

Das war das vorerst letzte Kapitel zu Thailand. Mir haben Land, Leute und Essen sehr gut gefallen. Da komme ich irgendwann sehr gerne wieder zurück, in dem Sinne "la gon krab", auf Wiedersehen!

Von Koh Phangan nach Krabi

^ v M ><
Thong Nai Pan Noi
Kokosnuss-sprossensalat
Der letzte Tag auf Koh Phangan begann mit der Verabschiedung von Laura, die sich wieder auf den Heimweg machte und war vor allem geprägt von Packen und der Festellung, dass bei 100% Luftfeuchtigkeit alles schimmeln kann, auch Dinge, die nie feucht waren. Das wird bei Gelegenheit noch ein paar gröbere Reinigungsarbeiten u.a. am kleinen Tagesrucksack nach sich ziehen... Später machte ich mit Tobi noch einen kleinen Spaziergang über den Hügel zur anderen Hälfte von Thong Nai Pan, was mangels einsprühen mit Mückenmittel dank der grösseren Schwärme ein letztendlich juckendes Vergnügen war, aber dennoch tolle Ausblicke bot. Unterwegs fanden wir noch einen Haufen Kokosnusssprossen - da hat man den Salat.

Das Wahrzeichen von Krabi
Der Samstag war Reisetag, so fuhren Tobi und ich nach Thong Sala, wo wir uns verabschiedeten. Wir hatten zwei supertolle Wochen zusammen verbracht und einiges erlebt und erreicht. Dank ihm war ich auf Koh Phangan sofort wie zuhause in eine tolle Gruppe von Freunden eingebettet.
Als nächstes bestieg ich die Fähre, die via Koh Samui nach Surat Thani fuhr. Am Pier warteten schon die Busse zu diversen Reisezielen, u.a. auch nach Krabi. Nach drei weiteren Stunden Fahrt im zweistöckigen Luxuxbus vorbei an einer faszinierenden Landschaft mit viel Wald (leider u.a. auch viele Monokulturen aus Ölpalmen oder Gummibäumen) und den berühmten Kalksteinkegeln erreichte ich das Büro des Busbetreibers irgendwo mitten in Krabi. Von dort konnte man für nur 50 weitere Baht direkten Transfer zum Hotel erwerben. Das ist doch ein ziemlich perfekt orgainisierter Reiseservice!
Am Abend suchte ich nach einem Nachtmarkt für's Abendessen und wurde gleich mehrfach fündig. Der erste Markt bot leider keine Sitzgelegenheiten, so dass ich einfach ein Bisschen grilliertes Poulet am Spiess zum unterwegs essen mitnahm. Der zweite Markt war gemischt mit Essens- und Kleiderständen, dort ass ich eine Fischsuppe und zum Dessert Sticky-Reis mit Mango - übrigens zum ersten Mal seit ich in Thailand bin... Nun gut gesättigt auf dem Rückweg zum Hotel fand ich noch einen dritten Markt mit diversen Hawker-Ständen, den ich mir für den nächsten Tag vormerkte.

Sandbänke
Phra Nang
Tags darauf buchte ich eine Tour zu vier der vorgelagerten Inseln, um potentielle Verstecke für Bond-Bösewichte auszukundschaften. Auswahl gibt es wohl genug. Das Ausflugsboot war international besetzt, ich führte gute Unterhaltungen mit einem Koreaner und zwei in Miami lebenden Chilenen.
Der Ausflug führte wie versprochen zu vier verschiedenen Inseln, u.a. zum Phra Nang Schrein, auch bekannt als Grotte der ertrunkenen Prinzessin, der als Opfergabe Phallussymbole dargebracht werden. Ironischerweise (aus westlich-verklemmter Sicht) hängt dort ein Schild, dass man bitte keine unangebrachten Gegenstände hinterlegen solle. Weiter ging es zu drei kleinen Inseln, die per Sandbänke verbunden waren. Leider herrschte hohe Tide, so dass diese unter Wasser standen und nicht wirklich zur Geltung kamen. Danach wurden wie schon in Ang Thong Schnorchelsets ausgegeben und man konnte eine Stunde lang schnorcheln gehen. Das Wasser war zwar etwas trüb und direkt am Boot gab es nicht viel zu sehen. Ein paar Schwimmzüge Richtung Ufer besserten aber beides. Hier gab es z.B. Nadelfische, Füsilierfische, Spatenfische und sogar Krabben. Nach zwei weiteren Inseln, u.a. mit klauenden Affen (so wurde einer Touristin die nicht genügend bewachte Kokosnuss vor ihren Augen entführt und in sicherer Höhe genüsslich verzehrt), wurden wir wieder am Strand von Ao Nang abgeladen und mit Bussen nach Krabi Town zurückgebracht.
James Bond-taugliche Verstecke
Wer hat die Kokosnuss gekla-ha-haut?
Am Abend begab ich mich zum am Vortag ausgekundschafteten Nachtmarkt, wo ich wieder auf die beiden Chilenen traf. Wir verbrachten einen feucht-fröhlichen Abend bei gutem Essen und anschliessend ein paar exzellenten Drinks in der grad nebenan gelegenen Old West Bar. Die Bar bietet Happy Hour von 5-10 Uhr abends und spielt einen gelungenen Mix aus mehrheitlich altem Rock mit viel Beatles, CCR, RHCP... Dabei stellten wir fest, dass wir nicht nur die exakt gleichen sportlichen sondern auch musikalischen Präferenzen haben. Folglich wurde der Abend relativ lange und ausgiebig über Kampfsport, Heavy Metal und britischen Humor philosophiert. Nebenbei deckten mich die beiden mit vielen praktischen Tipps zum Reisen und Leben in Südamerika ein.

Wat Kaew
Leicht verkatert begann ich den nächsten Tag mit einem Besuch im Wat Kaew und schlenderte schliesslich dem Quai entlang, wo mir diverse Bootsfahrten angepriesen wurden. Spontan beschloss ich, nach Ray Leh zu fahren, einer abgeschotteten Halbinsel und Klettermekka. Der Ort wird von wikitravel zwar komplett verrissen, aber das konnte ich nicht ganz nachvollziehen. Landschaftlich faszinierend mit mehreren schönen Stränden und unzähligen Kletterfelsen sowie einer leider sehr unzugänglichen Lagune sowie einem tollen Aussichtspunkt und malerischem Barquartier, in dem man jederzeit erwarten könnte, auf Jack Sparrow zu treffen, ist es schon fast eine kitschige Mischung aus Wii Sports Resort und Dead Island. In den Bars wird einem übrigens als erstes ein Mushroom-Drink angeboten, was wir ablehnten (ich war zu dem Zeitpunkt mit einem amerikanischen Pärchen am spazieren) und lieber beim bewährten Bier blieben, während die Barbesitzer ihren Joint weiterrauchten. Später durfte ich herausfinden, dass das eine kluge Wahl war, denn der Drink wird wie befürchtet nicht mit Mu-Err und Shi-Take angesetzt... Kletternde Möchtegernhippies halt...
Rai Leh vom Aussichtspunkt
Piratenversteck
Auf der Rückfahrt nach Krabi traf ich auf ein Grüppchen Venezuelaner, die derzeit in Spanien arbeiten und die mich von der Inseltour vom Vortag wiedererkannten. Leider mögen sie überhaupt kein scharfes Essen und meiden daher das lokale Streetfood-Angebot, so dass wir uns lediglich auf ein paar Drinks in der Old West Bar später am Abend verabredeten. Ich brauchte nun erstmal eine Dusche und saubere Kleider, da ich von den Kletteraktionen zur Lagune und dem Aussichtspunkt von Kopf bis Fuss mit Schlamm verdreckt war. Anschliessend begab ich mich wieder zum bewährten Nachtmarkt, wo ich mit ein paar Amerikanern zusammen ass, Würfel spielte und mich über Reisemöglichkeiten in der Gegend sowie auf Borneo austauschte. Später begaben wir uns gemeinsam zur Old West Bar, wo auch schon mein "Date" aus Venezuela wartete. Ihnen konnte ich noch ein paar Tipps zu Koh Phangan weitergeben, da sie am nächsten Morgen zur Halbmond-Party weiterreisen wollten.

Feiern und Entspannen auf Koh Phangan

^ v M ><
Einfach mal rumliegen
Mit dem Ende der Tauchsaison, eingeleitet durch Wind, Regen und Wellen, wurde das Programm leicht in Richtung "gewöhnliche Ferien" abgeändert und die Insel etwas intensiver per Motorroller und Füssen erkundigt. Die Regenzeit ist an und für sich recht angenehm, da es nicht mehr ganz so heiss ist. Es kann zwar jederzeit heftig regnen, aber der Regen ist üblicherweise relativ warm, so dass man sich auch komplett durchnässen lassen kann, ohne zu frieren. Nur die nassen Kleider lassen sich jedoch kaum wieder trocken kriegen. Die Temperaturen sind jetzt etwas weniger tropisch, so dass man Nachts auch gut schlafen kann.

Mae Haad Strand / Koh Ma
Ausblick von Saeng Dhamma
Als erstes fuhr ich in den Nordwesten der Insel und verbrachte eine Nacht im Luxuxresort, was dank Saisonende nicht nur erschwinglich sondern spottbillig war. Das ganze geschah nicht völlig grundlos, sondern ich war dort mit einem Freund zum Besäufnis im Hotelpool verabredet. Das Programm bestand folglich aus: Strand, Bier, Pool, Essen, Bier, Pool, Bier, schlafen, Pool, Frühstück, Pool, Strand, Massage, Essen und abschliessender Rückfahrt nach Thong Nai Pan. Die Massage in der offenen Bambushütte am Mae Haad Strand war fantastisch entspannend, insbesondere mit dem beruhigenden Meeresrauschen in den Ohren wurde es zum vollkommenen Genuss. Auf der Rückfahrt besuchte ich die Paradise Falls und den Saeng Dhamma Tempel, der vor allem durch eine schöne Aussicht überzeugte, die leider von etwas Haze durchzogen war.

Am Tag darauf war der letzte Tauchausflug nach Sail Rock angesagt. Diesmal durfte ich drei Tauchgänge zum Preis von zwei machen, da ich einem AOWD-Kurs als Buddy angehängt wurde.

Malibu Beach
Koh Ma
Danach setzte aber endgültig die Regenzeit ein und der Sonntagmorgen grüsste mit ordentlich Niederschlag, der aber auch den Haze gleich wieder wegputzte. Als Tagesprogramm stand an, eine Freundin von Tobi abzuholen und mit ihr eine kleine Inselrundfahrt zu machen. Der Weg führte wieder nach Mae Haad mit tollem Ausblick auf Koh Ma, sowie zum Malibu Beach mit seinen krumm wachsenden Palmen. Den Abend liessen zusammen mit Stefano und Lella, den Besitzern des italienischen Restaurants aus dem letzten Blogeintrag, in einem französischen Restaurant bei feinem Essen und guter Livemusik (ein gelungener Mix aus Akkustik-Rock und Jazz) ausklingen.

Am nächsten Tag waren wir in strömendem Regen zu Fuss in Richtung Than Sadet unterwegs, wo wir zwei einsame Strände fanden, die mit ordentlich Wellen durchspült wurden. Ebenfalls besuchten wir den Than Sadet Wasserfall, der dank des Regens ziemlich eindrücklich wirkte. Auf dem Heimweg fanden wir zwei relativ frisch von der Palme gefallene, grüne Kokosnüsse. Diese schleppten Laura und ich zurück, während Tobi diese später mit seinem Tauchermesser schlachtete. Das lohnende Resultat dieser Anstrengungen waren ein paar Gläser frisches, feines Kokosnusswasser und ein paar Löffel Kokosfleisch.

Than Sadet Wasserfall
Am Dienstag wollen wir eigentlich Laura zu einem Thai-Kochkurs abliefern und dann den Khao Ra, die höchste Erhebung Koh Phangans besteigen. Da es während der Rollerfahrt wieder heftigst regnete, änderten wir kurzerhand den Plan, Tobi machte den Kochkurs ebenfalls mit, während ich nach Thong Nai Pan zurückfuhr um mich wieder zu trocknen. Auf der Rückfahrt besuchte ich erneut den Than Sadet Wasserfall, der nochmals mehr Wasser führte, anschliessend arbeitete ich endlich die Theoriefragen zum Rescue Diver fertig durch.

Full Moon Party
Mittwoch Abend war Vollmond und somit auch Zeit für das monatliche Grossereignis auf Koh Phangan: Full Moon Party! So liessen wir den Tag sehr locker angehen mit einem kleinen Spaziergang und etwas im Pool herumliegen, bevor wir uns im lokalen Massagesalon durchkneten liessen und anschliessend Schlaf vorholten. Spät Abends fuhren wir per Party-Taxiservice nach Haad Rin und feierten am Strand zu ndz-ndz-ndz Geräuschen durch die Nacht. Das macht bei angenehmen Temperaturen, Sandstrand, billigem Bier und definitiv nicht SUVA-konformen Feuershoweinlagen (wie z.B. Seilhüpfen mit brennendem Seil) auch viel mehr Spass als das z.B. in Zürich machen könnte. Doch Regenzeit heisst gnädigerweise auch, dass es nicht täglich und dauernd regnen muss, so dass die Party sogar trocken blieb.

Der heutige Tag wurde entsprechend locker mit ausschlafen, Wäsche waschen lassen, baden im Meer, essen und Tickets für die Weiterreise besorgen ausgefüllt. Nächste Destination wird ab Übermorgen Krabi sein.

Abenteuer auf Koh Phangan

^ v M ><
Thong Nai Pan
Die Zeit fängt langsam an zu fliegen, denn der Aufenthalt auf Koh Phangan ist täglich gefüllt mit vielen neuen Erlebnissen und Abenteuern. Am Freitag und Samstag war ich mit dem Tauchboot jeweils bei Koh Tao und am Sail Rock (liegt auf halbem Weg zwischen Koh Tao und Koh Phangan) tauchen, was in je zwei fantastischen Tauchgängen resultierte. Den Sonntag verbrachte ich mit Tobi am Strand von Thong Nai Pan Noi mit Rettungsübungen für die Rescue Diver Brevetierung.

Bach
Da die Hauptsaison auf Koh Phangan unterdessen vorbei ist, läuft das Leben nun gemütlicher, und so fährt das Tauchboot nur noch ungefähr jeden zweiten Tag raus. Somit war der Montag tauchfrei und wurde für ein paar Spaziergänge und Erkundung der Umgebung von Thong Nai Pan Yai genutzt. Zum Abendessen gab es echte italienische Pizza im Ristorante von Stefano. Die war nicht nur extrem gut mit einem superdünnen, knusprigen Boden, sondern durchaus auch eine schöne Abwechslung zum südostasiatischen Essen.

Unterwasser-Canyon
Drückerfisch
Am Dienstag war wieder ein Tauchausflug zum Sail Rock angesagt. Das ergab wieder zwei phänomenale Tauchgänge bei zwar leicht schlechterer Sicht als beim vorherigen Mal, dafür mit um so mehr Fischen. Da ich unterdessen auch meine Actioncam im Griff habe, konnte ich auch ein schönes Video eines Barracuda-Schwarms aufnehmen.
Am Abend fuhren wir nach Thong Sala, dem Hauptort von Koh Phangan, um einen Freund von mir zu treffen und am Nachtmarkt gut und günstig zu essen.

Ausflugsboot
Der heutige Mittwoch war wieder vollgepackt mit spannendem Programm. Am Morgen früh fuhren wir erneut nach Thong Sala, in der Hoffnung einen Ausflug in den Ang Thong Marine National Park zu finden. Das klappte dann auch wie am Schnürchen, am Hafen wurden wir sofort fündig und bekamen für einen günstigen Preis einen all-inclusive-Ausflug verkauft. Das Boot, übrigens nur echt mit 3m-Sprungbrett und Rutsche direkt ins Wasser, fuhr in gemütlichem Tempo zum Nationalpark, wo wir ein Schnorchelset gestellt bekamen und als erste Aktivität eine Stunde lang in enormer Fischvielfalt schnorcheln konnten. Danach gab es feines Curry zum Mittagessen, während unser Kutter zur nächsten Destination fuhr, wo als zweite sportliche Betätigung eine Kayak-Ausfahrt anstand, Anschliessend war ein Strandaufenthalt auf Koh Mae Ko angesagt, mit der Möglichkeit die Lagune (innere See) zu besichtigen. Mit ein paar Früchten als Zwischenverpflegung ging es weiter zu Aktivität Nummer drei, einer kleinen Wanderung. An sich hatte man die Wahl, zu einer Tropfsteinhöhle zu wandern oder einen Aussichtspunkt zu erklimmen. Wie es sich für gute Schweizer Wandersleute gehört, bestiegen wir den Aussichtspunkt in Rekordzeit, so dass tatsächlich genügend Zeit für einen Besuch der Höhle übrig blieb. Der Aufstieg zum Aussichtspunkt war zwar extrem anstrengend, aber gelohnt hat es sich! Die Aussicht ist einfach nur noch wow, so ein toller Blick über das Archipel!
Der Veranstalter schien ab unserer Kondition so beeindruckt zu sein, wie wir ab seiner perfekten Organisation. Nach all diesen sportlichen Aktivitäten waren wir ziemlich geschafft und das Boot fuhr zurück nach Koh Phangan, während wir mit selber zu füllenden Sandwiches und noch mehr Früchten verpflegt wurden.
Abschliessend suchten wir erneut etwas essbares im Nachtmarkt von Thong Sala, bevor wir wieder unsere Motorroller in Richtung Bungalow bestiegen.

Lagune
Weg zum Aussichtspunkt...
... und die Aussicht!
Tropfsteinhöhle

Ankunft auf Koh Phangan

^ v M ><
Am Donnerstag stand ein Landes- und Inselwechsel an, von Penang in Malaysia bin ich nach Koh Phangan in Thailand gereist, wo ich mit Tobi, der hier seit gut 3 Monaten als Tauchlehrer arbeitet, zwei Wochen lang tauchen möchte. Wer mit mir die ursprünglichen Reisepläne besprochen hat, dem habe ich womöglich noch von einem landbasierten Reiseweg mit dem Zug von Butterworth nach Surat Thani und von dort mit der Fähre nach Koh Phangan erzählt. Diesen Plan habe ich mit Blick auf die Flugpreise Penang - Koh Samui begraben, da der Flug für 80 Franken zu haben ist und eine viel stressfreiere Reise ermöglicht. Die Zugvariante hätte umständliche Ticketbeschaffung am Tag vor der Reise am Bahnhof in Butterworth, einen 5-6 stündigen nächtlichen Aufenthalt in einem thailändischen Provinzbahnhof, einen potentiell mühsamen Grenzübertritt in einem Provinznest sowie die Durchfahrt durch ein von Rebellen besiedeltes Gebiet in Thailand beinhaltet. Mit dem Flug sind all diese Mühseligkeiten einfach umflogen worden.

Abendrot in Thailand
Am Morgen habe ich also mein letztes Frühstück in Penang genossen und mich dann zum Weld Quay Busterminal begeben, um dort den Expressbuss 401E zum Flughafen zu besteigen. Die Fahrt führt u.a. an Silicon Penang vorbei, einem Areal in Flughafennähe, wo sich diverse IT und Hochtechnologiefirmen angesiedelt haben. Am Flughafen erfolgte der Checkin und im Duty Free-Bereich fand ich Möglichkeiten, meine letzten Ringgit zu verschleudern. Mit ca 10 Minuten Verspätung hob dann der Turboprop-Kotzbomber ab, um nach angenehmem Flug mit guter Aussicht auf Penang und später die thailändische Ostküste 5 Minuten verfrüht auf Koh Samui zu landen. Immigration und Zollkontrolle waren wie üblich für Schweizer Touristen unkompliziert und so stand ich in der Ankunftshalle, wo auch brav alle thailändischen Telekom-Anbieter aufgereiht ihre SIM-Karten anboten. Nach einer kurzen Übersicht entschied ich mich für das Angebot von AIS, die mir für 500 Baht (ca 14 Franken) 4.5GB Mobildaten für die nächsten 30 Tage verkauften.

Blick zurück auf Koh Samui
Nebenbei organisierte ich meine Überfahrt nach Koh Phangan, was jedoch recht suboptimal ablief. Ein lokaler Veranstalter verhökerte mir für 350 Baath Taxifahrt zur Fähre und Überfahrt nach Koh Phangan. Leider fragte ich nicht, wo ich dann in Koh Phangan ausgeladen würde und ging davon aus, dass dies wohl in Thong Sala geschehen würde. Leider erwischte ich einen Kutter, der mich dann in Haad Rin, also am Arsch der Welt auslud. Und natürlich war ich dann auch der einzige Reisende, der einmal um die halbe Insel nach Thong Nai Pan wollte. Mir wurden erst Fahrten für 1500 Baht angeboten, so dass ich den Fahrern klar machen musste, dass ich eine Dienstleistung, kein Auto kaufen möchte. Schliesslich konnte ich einen Anbieter auf 900 Baht herunterfeilschen (Tobi so: "Da hast du aber gut verhandelt :-)"). Ein reguläres Taxi (in Haad Rin nicht verfügbar, dort gibt es nur Minibusse) von Thong Nai Pan nach Haad Rin würde allerdings regulär nur 800 Baht kosten.

Mein Bungalow
Danach bezog ich meinen Bungalow, d.h. Willkommensbier, Auspacken, Duschen, Moskitonetz montieren und im 7-11 in der Nähe eine Steckerleiste kaufen, um die ungünstig gelegene, einzige Steckdose im Bungalow nützlicher zu gestalten.

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen des Tauchens, mit dem Tauchboot fuhren wir nach Koh Tao rüber, das als eines der schönsten Tauchgebiete von Thailand gilt. Ein super Einstieg mit zwei tollen Tauchgängen inmitten schöner Korallen. Die nächsten Tage sollten so ähnlich ablaufen, immerhin soll jetzt noch eine letzte Schönwetterphase folgen, bevor im November die Regenzeit einsetzt.

Holunderblütensirup vs Brottrunk

^ v M ><
In meinem Kühlschrank steht eigentlich immer eine angebrochene Flasche von Mamis selbstgemachtem Sirup. Dieser ist üblicherweise in alten Brottrunkflaschen abgefüllt. Dies hat nun schon öfters zu Missverständnissen mit Gästen geführt, wenn es sich zufällig grad um Holunderblütensirup handelt, der farblich dem Originalinhalt doch ähnlich sieht. Das äussert sich jeweils in Gästen, die fluchend vom Kühlschrank zurückkommen und fragen, wieso ich eigentlich Brottrunk im Kühlschrank hätte und wie ich dieses widerliche Zeugs eigentlich trinken könne.

Arme ahnungslose Ketzer! Oh welch Blasphemie, diesen Sirup so zu verteufeln. Der wär nämlich grad gut genug für unsern HERRN Jehova! (Und wer Life Of Brian nicht kennt, soll sich jetzt gefälligst was schämen gehen!)

Soziale Experimente in asozialen Netzwerken

^ v M ><
Nach der ganzen StasiVZ-Datenabgriff-Suizid-Geschichte hab ich meinen Account in diesem asozialen Netzwerk gelöscht. Netterweise darf man dabei einen Grund angeben, wieso man den Account löscht, da hab ich mal reingeschrieben: "Mit der Crawler-Affäre hab Ihr so richtig Scheisse gebaut!", auch wenn ich befürchte, dass diese Meldung lediglich in /dev/null landet.

Fakebook Captchas sind unleserlich!Da ich nun von mehreren Seiten mehrfach unmissverständlich dazu aufgefordert wurde, mich bei Visagenbuch zu registrieren, hab ich soeben gegen meine eigenen Prinzipien verstossen und mich dort mal angemeldet. Dadurch werde ich extrovertierter (son Quatsch, wozu hab ich eigentlich Informatik studiert, hä???), weniger glücklich (life's a bitch, sag ich ja schon lang) und weniger erfolgreich im Job (na dann muss ich wohl mal rausfinden, ob ich wenigstens Facebooknutzung von den Steuern abziehen kann). Könnte mir übrigens noch jemand das Captcha da rechts übersetzen? Ich wär beinah schon an dieser Hürde gescheitert. Bin wohl unterdessen doch zu wenig Mensch, zu viel Maschine.

Da u.a. Begründungen der Art "sonst verpasst du halt all unsere coolen Events, weil E-Mail, SMS und Instant Messenger ist ja alles so kompliziert, da muss man selbst schreiben und... (ganz besonders Pfui!!!)... denken!!!" betrachte ich dies als eine Art soziales Experiment. Abgesehen von diesem Blog-Eintrag setze ich noch zwei "Seeds". Selbst werde ich niemandem eine Kontaktanfrage stellen. Wer mich bis in 3 Monaten also nicht als Kontakt hinzugefügt hat, mit dem will ich künftig auch im Real-Life (das ist übrigens das Adventure mit der Scheiss-Story und der genialen Grafik) nichts mehr zu tun haben. Weil ist ja offensichtlich kein Freund. muahahahahahaha!

Kajakfahren in Stockholm

^ v M ><
Nach 9 Tagen Training für die Beine war es an der Zeit, wieder mal was für die Arme zu tun. So suchten wir uns in Stockholm einen guten Verleih für Wassersportgerät und mieteten kurzerhand ein Kajak. Es handelte sich dabei um ein Kajak für zwei Personen, das wir dann vollstopften mit Campingaccessoires, Kleidern und Essen, um dann auf eine weitere Reise zu gehen. Die Leute vom Verleih waren wirklich sehr freundlich. Wir durften das Kanu für die drei Tage nicht nur zum Preis einer Week-End-Rate haben (was wesentlich günstiger als zwei oder sogar drei Einzeltage ist), sie stellten auch noch das ganze Büro auf den Kopf um eine optimale Karte für unsere Route zu finden und gaben uns zuletzt den Inhalt ihres Kaffeewasserkanisters mit. Aus diesem Grund erlaube ich mir an dieser Stelle etwas Schleichwerbung :-)

Mit etwas Übung schafften wir es dann auch mit der Zeit, das Kanu einigermassen auf Kurs zu halten. Das nützte uns aber nicht viel, da wir gleich im ersten Kanal falsch abbogen. Dadurch fuhren wir erst quer durch Stockholm, was aber gar nicht übel war. Stockholm vom Wasser aus zu sehen ist durchaus faszinierend. Da bekommt man Stellen zu Gesicht, die man zu Fuss nicht erreichen kann!

Ob der König wohl Freude gehabt hätte, wenn wir das Zelt in seinem Garten aufgeschlagen hätten? Wir gingen nicht davon aus, daher legten wir in der ersten Nacht doch lieber an einer Halbinsel gegenüber von Schloss Drottningsholm an. Am nächsten Tag paddelten wir weiter bis uns Arme und Rücken schmerzten. So beendeten wir die Reise auf einem Landstück, das von einem markanten Hügel geprägt wurde. Von da oben gab es eine herrliche Aussicht auf Stockholm Leider gab es das einzig ebene Stück Boden erst rund 50m über dem Wasser, so dass wir das Zelt doch lieber auf abschüssigem Gelände aufschlugen. Das führte halt dazu, dass wir alle zwei Stunden aufwachten und wieder einen Meter hochkriechen mussten.

Zuletzt war wieder die Heimfahrt angesagt. Letzendlich absolvierten wir nur eine halb so grosse Strecke wie geplant. Die Vermieter meinten so, ach, 10km pro Stunde schafft Ihr locker... ja, dafür waren wir wohl doch noch zu sehr Anfänger :-) Im Hafenbecken von Stockholm packte uns dann aber doch noch der Ehrgeiz (oder Geschwindigkeitsrausch?) und so versuchten wir noch ein paar Renneinsätze, d.h. paddelten so schnell wie wir konnten. DAS ging dann ordentlich in die Arme.

Vielleicht fragt sich der Leser nun, wieso da im Gegensatz zu den letzten Beiträgen nur Text und keine Bilder sind. Das ist ganz einfach, ich liess meine Kamera lieber im Trockenen. Einerseits wäre es mit dem Zweierkajak durchaus möglich, eine Eskimorolle durchzuführen. Allerdings müsste man dafür die Bewegung koordinieren. Andererseits sei so ein Zweierkajak aber auch praktisch unkenterbar, das hätten bislang nur zwei Instruktoren mal geschafft, weil der eine mal eine Eskimorolle demonstrieren wollte und der andere das nicht so ganz mitbekommen hat. Soweit unser Verleiher. Aber item, Nik hat etwas rumgeklickt, leider hat er mir seine Bilder noch nicht geschickt. Da kommt also noch was hier rein. Vielleicht.

Trekking in Lappland

^ v M ><
Wie schon fast üblich war ich auch dieses Jahr der Meinung, dass sich eine Reise von über 1000km "nur" für ein Festival (auch wenn es meiner Meinung nach das beste der Welt ist) nicht wirklich lohnen. Da musste folglich noch mehr her. Mit der Idee, in der Wildnis Schwedens wandern zu gehen, stand ich offensichtlich nicht ganz alleine da, kurzum fand sich da genügend Begleitung, um das zu realisieren. Doch 1000km sind einfach nicht genug, so dass nochmals rund 1500km dazugezählt wurden. So fuhr ich nach dem Festival erst 500km weit nach Stockholm, wo wir im Studentenwohnheim Lappis (das ich schon von 2006 kenne) ein erstes Basislager aufschlugen. Die nächsten zwei Tage machte ich noch einige notwendige Besorgungen, z.B. eine neue Trekking-Hose, auf deren Etikett steht übrigens explizit drauf, dass sie mückenstichfest sei. Interessant war die Auswahl im Laden. Es gab genau 3 Hosen in meiner Grösse (geschätzter Anzahl ausgestellte Modelle: 200 Stück). Eine war zu klein, der ganze Rest irgendwo zwischen zu gross und viel zu gross. Ob die Schweden wohl alle breite Wikingerhüften haben, um ihre breiten Wikingerschultern zu tragen? Ist mir zwar nicht so sehr aufgefallen ;-)

Danach setzten wir uns für weitere 1000km in nördlicher Richtung in den Nachtzug nach Abisko. Abisko liegt nördlich des Polarkreises irgendwo zwischen Kiruna und Narvik auf der Eisenerzlinie, unmittelbar vor der norwegischen Grenze. Das Dorf besteht aus einem Hotel für die Wanderer und einem riesigen Einkaufsladen für die norwegischen Einkaufstouristen.
Knapp aus dem Zug gestolpert begaben wir uns dann mit je 27-30kg Gepäck auf dem Rücken auf den Kungsleden, den berühmten Fernwanderweg. Unser Ziel war eigentlich der Kebnekajse, der höchste Berg in Lappland. Anschliessend sollte die Wanderung nach sieben Tagen in Nikkaluokta enden.


Die ersten zwei Tage wanderten wir gemäss aufgestelltem Plan. Wir marschierten durch Moorlandschaften, über nördliche Moosböden und durch Schneefelder. Dabei genossen wir gelegentlich ausgesprochen gesunde (und kostenlose) Kneippkuren in eiskalten nordischen Bächen.



Auch zu sehen gab es viel, Lappenhütten, Rentiere, Hasen, Vögel, herrliche Seenlandschaften und schneebedeckte Berge. In der ersten Nacht bauten wir das Zelt auf und übten uns im Feuermachen ohne zivilisatorische Hilfsmittel. Leider war die Übung etwas vergeblich, denn kaum war das Feuer an, setzte der Regen ein. Immerhin schläft es sich auf der dicken Moosschicht auf dem Boden ausgezeichnet! Bequemer geht's wirklich nur noch mit einer teuren Matratze.



Am Ende des zweiten Tages erreichten wir die Alesjaurehütte, wo wir auf einen Franzosen trafen. Dieser berichtete uns, dass er soeben vom Tjäktapass zurückgekehrt war und dieser aufgrund hüfthohen Schnees nicht passierbar sei. So beschlossen wir, anstelle via Tjäktapass zum Kebnekajse direkt nach Nikkaluokta über das Seitental Vistasvagge zu wandern und von dort gegebenenfalls zum Kebnekajse vorzustossen. Doch erst legten wir noch einen Ruhetag ein und übten uns absolut erfolglos im Angeln.


Vistasvagge ist über einen Pass zugänglich, auf welchem sich drei Seen befinden. Diese waren zum Zeitpunkt unserer Passierung noch halb zugefroren. Kaum über die Passspitze hinausgelangt, war uns dann auch schon klar, wieso Microsoft ihr Betriebssystem "Vista" nannte. Offensichtlich waren die Namensgeber ebenfalls mal in Vistasvagge. Die nächsten paar Tage durften wir sämtliche Features von Windows Vista hier in Wanderform geniessen.


Als erstes ist uns die sehr eindrückliche und ausgesprochen schöne Optik aufgefallen. Doch gleichzeitig pfiff uns auch ein eisiger Wind entgegen. Kappe, Handschuhe und Schal waren ab sofort Standardkleidung. Hoch über uns lag eine dicke Hochnebeldecke, worüber sich wohl noch eine Schicht Wolken befand. Jedenfalls war das Tal eher feucht. Der Boden war total sumpfig und Regen gab es täglich. In Kombination mit dem Wind ergab dies Wasser von unten, von oben und von allen Seiten. Glücklich, wer regenfeste Kleidung dabei hat.




Entlang des lehrbuchmässig mäandrierenden Vistas-Flusses wanderten wir bis zur Vistasjaure, der Wandererhütte im Vistastal. Dort machten wir auch bekanntschaft mit dem Hauptfeature von Vista. Tatsächlich soll es in Lappland über 500 verschiedene Arten von flatternden Blutsaugern geben. Somit existieren eigentlich genügend Bugs. Wir hatten unglaubliches Glück noch vor Midsommar dort zu sein, da waren sie zahlenmässig noch gering und auch kaum aggressiv.
Und wir haben tatsächlich noch unseren ersten Elch zu Gesicht bekommen!

Nach einem weiteren halben Tag Kampf mit dem Sumpf lernten wir dann nun endgültig, warum man sich mit Microsoft nicht anlegen sollte. Da standen wir nun in einer ziemlichen Sackgasse. Links hohe Berge, rechts ein breiter, tiefer und eiskalter Fluss. Und vor uns ein reissender Fluss im Tobel, worüber eigentlich eine Brücke führen sollte. Dass wir die Brücke nicht verfehlt hatten, zeigt das Bild: Der untere Pfeil markiert den Fluss. Der linke und der obere Pfeil weisen auf die Wegmarken. Und eingekreist sieht man eindeutig das Brückenfundament. Doch wo ist die Brücke? So chirurgisch sauber wie sie entfernt wurde, dürfte sie wohl abgebaut worden sein. Hätte sie der Fluss mitgerissen, wären die Fundamente wohl beschädigt und Trümmer überall verstreut gewesen.


Uns blieb aufgrund der Nahrungsmittelsituation leider nichts anderes übrig, als wieder nach Abisko zurückzukehren. Immerhin bekamen wir so auch wieder die Sonne zu Gesicht. Irgendwie schon merkwürdig. Wir waren im Land der Mitternachtssonne, aber während fast aller Tage lag so viel Wasserdampf über uns, dass die Position der Sonne schlicht nicht auszumachen war. So herrschte einfach 24 Stunden am Tag die gleiche Helligkeit. Die "Nacht" war lediglich durch ein Absinken der Temperatur vom "Tag" zu unterscheiden. In Abisko wurden auch die Mücken wieder etwas aggressiver, so dass wir unsere Moskitonetze doch noch ausprobieren konnten. Lustige Sache, ich hatte durch das Netz vor den Augen das Gefühl, dass der Weg links und rechts eingezäunt sei.


In Abisko stürmten wir als erstes das Restaurant und plünderten das Salatbuffet. Nach 9 Tagen Entzug schmeckt Grünzeug einfach herrlich! Dazu gab es leckeres Rentierfleisch. Wir genossen auch noch ein letztes Mal die Landschaft und betrachteten die berühmte Formation Lapporten. Ausserdem versuchten wir noch krampfhaft, die Mitternachtssonne wenigstens ein Mal zu Gesicht zu bekommen. Tatsächlich war es den ganzen Tag herrlich sonnig, doch Punkt Mitternacht musste sich unbedingt noch eine Wolke zwischen die Sonne und uns schieben. Irgendwie war ja mit sowas zu rechnen...

Nach einer Nacht im Hotel führte die Reise vorerst wieder zurück nach Stockholm. Mehr demnächst.

SRF09: Vorspiel in Lund

^ v M ><
Natürlich stand auch dieses Jahr wieder eine Reise ans Sweden Rock Festival an. Dieses Jahr sollte es jedoch mal ein etwas grösserer Trip werden. Geplant war erst das Festival zu besuchen, anschliessend in Lappland wandern zu gehen, danach Midsommar feiern und etwas Kajak fahren. Zuletzt sollte noch das Bang Your Head Festival der Reise die Krone aufsetzen. Gesagt getan, doch eins nach dem anderen:

So begann alles wieder wie das Jahr zuvor im gemütlichen Trainhostel in Lund. Begeistert ab der schwedischen Fleischpreise gab es zum Abendessen ein Kilogramm Rind vom Grill. Am nächsten Tag mieteten wir für 20SEK (CHF 3.-) ein Velo und begaben uns auf einen Tagesausflug quer durch die Landschaft bis hin zum Meer.



Am Meer beschlossen wir dann abzusteigen und dem Watt entlangzuwandern. Dabei entdeckten wir auf einer Sandbank draussen ein Liebespärchen, das wir lieber nicht stören wollten *hüstel*. Am Abend gaben auch wir uns der Fleischeslust hin, es gab folglich nochmals ein Kilogramm Rind, bevor wir satt aber erschöpft vom Ausflug ins Bett gingen.

Am nächsten Tag stand dann schon die Reise in Richtung Sölvesborg an.

Atze Detze

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Dieses Jahr war es wieder mal soweit! AC/DC spielen in Europa! Nachdem die zürcher Lotterie ein Fehlschlag war, hat ein Kollege beim wesentlich vernünftiger organisierten deutschen Konkurrenten vier Tickets besorgt und mich zum Besuch überredet. Obwohl ich kein besonders grosser AC/DC-Fan bin, brauchte er trotzdem nicht besonders lange dafür.



Wir sind dann etwas früher losgefahren, so dass ich schon am Mittwoch Abend den Highway to Hell Richtung Hockenheim hochbrausen durfte. Diesen verfrühten Aufbruch habe ich dann gleich ausgenutzt, um mal wieder alte Freunde zu besuchen. Da ich bei einem passionierten Segelflieger zu Gast war, wollten wir das auch ausnutzen, doch Petrus war da anderer Meinung. Statt strahlender Sonne gab's nur Wolken, so dass wir mangels Thermik auf den Segelflug verzichten mussten. Doch vergebens sind wir nicht an den Flugplatz gefahren, wir haben dann einfach eine kleine Platzrunde mit dem Motorflieger gedreht. Das war auch klasse! Heidelberg und Mannheim aus der Luft, dazu eine erste Annäherung an den Hockenheimring. Wirklich nahe kamen wir zwar wegen einer Regenfront nicht, aber die Vorfreude steigerte sich eindeutig! Vielen Dank an meine beiden Piloten!


Am Freitag Abend war es dann endlich soweit! AC/DC! Kein weiterer Kommentar, nur ein paar Bilder!







Nach dem Konzert haben wir das Zelt aufgeschlagen und gemütlich zwischen ein paar Sachsen und einem übel streitenden Pärchen übernachtet. Danach hab ich mich in den Rock n' Roll Train Richtung Heimat gesetzt. Job erledigt, zum Wohl!